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Insgesamt ergeben sich für die Positionsberei-
che die folgenden Kriterien und Kennzahlen
(siehe Abbildung 6).
Gewichtung der Leistungskriterien
Für die Leistungsbeurteilung von Fußballspie-
lern ist davon auszugehen, dass die Bedeutung
der festgelegten Kriterien in Abhängigkeit vom
Positionsbereich variiert. Beispielsweise wird
ein Innenverteidiger deutlich seltener an offen-
siv-torentscheidenden Aktionen beteiligt sein
als ein Stürmer. Wiederum wird ein Stürmer
deutlich seltener an defensiv-torentscheiden-
den Aktionen beteiligt sein als ein Innenvertei-
diger. Aus diesem Grund müssen die drei bzw.
fünf Leistungskriterien (Torwart bzw. Feldspie-
ler) für alle sieben Positionsbereiche ihrer Be-
deutung nach gewichtet werden. Die hier vor-
geschlagene Gewichtung wurde anhand einer
Erhebungen realisiert, in der eine Gruppe von
n=58 Experten aus deutschen Profi-Vereinen
sowie Fußballinteressierten befragt wurde.
Hierbei wurden anhand von Likert-Skalen die
Gewichtung der unterschiedlichen Leistungsin-
dikatoren erhoben und Gewichtungsfaktoren
quantifiziert. In Experteninterviews mit zwei
Aus der Abbildung 1 wird ersichtlich, dass
die aufgeführten Anforderungen an die ver-
schiedenen Positionsbereiche letztendlich in
drei indirekte Leistungskriterien aufgeteilt
werden könnten.
Die drei indirekten Leis-
tungskriterien
aus der Abbildung und deren
Leistungskennzahlen werden im Folgenden
definiert.
·
Passgenauigkeit (PG) und Passquote: Als
Passversuch gilt jedes versuchte Zuspiel ei-
nes Spielers.
·
Zweikampfduelle (ZD) und Zweikampfquote:
Als Zweikampfduell gilt jeglicher Kontakt mit
einem Gegenspieler (Kopfballduelle, 1:1 Situ-
ationen, etc.).
·
Laufdistanz (LD) und Laufdistanz pro Spiel-
minute: Die Laufdistanz entspricht den ge-
laufenen Metern eines Spielers innerhalb des
Beurteilungszeitraums.
Minuten des Spielers innerhalb des Beurtei-
lungszeitraums geteilt. Die Leistungskennzah-
len „OTA pro Spielminute und Spieler“ und
„DTA pro Spielminute und Spieler“ werden wie
in Abbildung 3 definiert.
Abgesehen von den festgelegten direkten Leis-
tungskriterien, kann angenommen werden,
dass die Leistung eines Fußballers auch an-
hand von Kriterien beurteilt werden kann, die
den Mannschaftserfolg nicht direkt beeinflus-
sen. Die wichtigsten Anforderungen werden in
Bezug auf die vorher definierten Positionsberei-
che erfasst. Die einzelnen Anforderungen wer-
den zudem zu quantitativen Leistungskriterien
zusammengefasst. Das Ergebnis kann Abbil-
dung 4 entnommen werden.
Abb. 3: Direkte Leistungskennzahlen OTA/DTA
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Abb. 4: Anforderungen an die Positionsbereiche (eigene Darstellung in Anlehnung an Titz und Dooley
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Abb. 5: Indirekte Leistungskennzahlen
Entwicklung eines kennzahlengestützten leistungsabhängigen Prämienmodells