CONTROLLER Magazin 5/2017 - page 54

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Bisherige Erkenntnisse:
Mehr Beziehungsorientierung als
Voraussetzung für erfolgreiches
Innovationsmanagement
Innovationen bestimmen die zukünftige Wett-
bewerbsfähigkeit und damit die langfristige
Existenz von Unternehmen am Markt.
1
In wett-
bewerbsintensiven Branchen wie der chemi-
schen und pharmazeutischen Industrie (CPI)
ist das Sicherstellen von Innovationen daher
ein zentrales Thema. In Zeiten zunehmender
Kommoditisierung und Durchdringung der
Branche mit digitalen Technologien steht das
Innovationsmanagement in einem ohnehin an-
spruchsvollen Umfeld vor weiteren Herausfor-
derungen. Bereichs- und übergreifende Ver-
netzung infolge des digitalen Wandels haben
dazu geführt, dass Innovationsbeteiligte
verstärkt auch außerhalb bekannter Gebiete
denken müssen, um marktfähige Innovationen
hervorzubringen.
Der vorliegende Artikel ist der zweite Teil einer
Publikationsreihe und beschäftigt sich mit der
Frage, wie erfolgreiches Innovationsmanage-
ment im skizzierten Umfeld aussehen sollte.
Im
ersten Teil
2
wurde gezeigt, dass motivierte
Forscher die wesentliche Grundvorausset-
zung für das Finden kreativer Lösungen
sind.
Dazu wurden im Rahmen einer Fallstudie
bei einem Best Practice Unternehmen der che-
mischen Industrie relevante Faktoren identifi-
ziert, die zu Motivation und zu Frust der Innova-
tionsbeteiligten führen. Im Wesentlichen sind
dies „hohe Freiheitsgrade“ als motivierender
Faktor und „fehlende Einbindung der Beteiligten
an unternehmerische Entscheidungen“ als de-
motivierender Faktor. Dies zeigt, dass diejeni-
gen Faktoren, die im Wesentlichen über die Art
der Zusammenarbeit zwischen Forschern und
Managern (= „Beziehung“) festgelegt werden,
einen erheblichen Anteil an einem erfolgreichen
Innovationsmanagement haben. Darauf auf-
bauend wurde ein Managementverständnis
vorgestellt, das die beziehungsorientierten As-
pekte zwischen Managern und Forschern expli-
zit gestaltet. In diesem Managementverständ-
nis kann der
Controller sich als Mediator und
starker Partner der Forscher
positionieren
und gleichzeitig als „Rationalitätssicherer“ im
ökonomischen Sinn wirken.
Beziehungsorientiertes Manage-
mentverständnis: Konzept und
Betrachtungsebenen
Die Teilfunktionen
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des Managements lassen
sich in ihrem Zusammenspiel als kyberneti-
Beziehungsorientiertes Innovationsmanagement
in der chemischen und pharmazeutischen Industrie
Konzept und Handlungsempfehlungen
Teil – 2 –
von Sabine Landwehr-Zloch
Innovationsmanagement
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