CONTROLLER Magazin 5/2017 - page 46

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Die großen
Fußballvereine in den internatio-
nalen Top-Ligen sind zu Wirtschaftsunter-
nehmen geworden.
Die früheren Vereins-
strukturen erweisen sich für den Lizenzbetrieb
als nicht mehr angemessen und der Spielbe-
trieb ist zumeist in Betriebsgesellschaften aus-
gegründet, die in wirtschaftlichen Gesell-
schaftsformen und
nicht mehr nach dem
Vereinsprinzip geführt werden
. Mit den ste-
tig steigenden Erträgen durch Medien, Wettbe-
werbsprämien, Werbung, Merchandising und
Ticketverkäufen sind auch die Aufwandspositi-
onen z. T. signifikant angewachsen. Dies spie-
gelt sich auch in der
Fußballbetriebsergeb-
nisrechnung
wider. Die Personalkosten für
Spieler und Trainer stellen hierbei den größten
Einzelposten dar. In der Saison 2014/2015 be-
trug dessen Anteil an den Umsätzen der Verei-
ne der ersten Bundesliga durchschnittlich 38
Prozent. Bei der Höhe der Vergütung steht ne-
ben dem Status eines Spielers und seiner me-
dialen Attraktivität vor allem seine sportliche
Leistung im Vordergrund. Wenn der Spieler
bessere sportliche Leistungen zeigt, kann der
Verein mehr Umsätze generieren und ihn dem-
entsprechend höher vergüten. Wenn der Spie-
ler allerdings schlechte Leistungen zeigt, ste-
hen weniger Umsätze zur Verfügung und der
Verein sollte ihn dementsprechend niedriger
vergüten, um seine Kosten zu senken.
Wenig Transparenz und geringe
Nachvollziehbarkeit der Vergütung
von Fußballprofis
Es kann davon ausgegangen werden, dass
gerade die Objektivität in der Bezahlung von
Fußballprofis momentan eher eine geringe
Rolle spielt, wenn beispielsweise Kevin de
Bruyne mit einem Sechsjahresvertrag über
100 Millionen Euro bei Manchester City unter
Vertrag genommen wurde.
1
Abgesehen von
der Annahme, dass die Bezahlung im Fußball
wenig objektiv scheint, könnte eine Leistungs-
datenprämie in den Spielerverträgen mögli-
cherweise eine zusätzliche Risikoteilung zwi-
schen Verein bzw. der Spielbetriebsgesell-
schaft und Spieler bewirken. Bei schlechten
Einzelleistungen der Spieler könnte man durch
eine derartige Prämie gegebenenfalls Perso-
nalkosten sparen. Da insbesondere zuneh-
mend viele der Spielbetriebsgesellschaften als
Aktiengesellschaften geführt werden (z. B.
Borussia Dortmund, Manchester United) und
ein Großteil der Aktien sich im Streubesitz be-
findet, kann somit auch ein nachhaltiger Bei-
Entwicklung eines kennzahlengestützten
leistungsabhängigen Prämienmodells
Objektive Vergütung von Profi-Fußballern
von Sören Dressler, Thomas Rachfall und Maximilian Köhricht
Entwicklung eines kennzahlengestützten leistungsabhängigen Prämienmodells
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