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hand verschiedener Elemente abgegrenzt und
eine
Aufteilung in sieben Positionsbereiche
auf dem Spielfeld vorgenommen
. Danach
werden Leistungskriterien definiert, anhand de-
rer die Leistung der Spieler beurteilt werden
soll. Diese Kriterien werden in messbare Leis-
tungskennzahlen überführt.
Auf erster Ebene lässt sich eine Fußballmann-
schaft in Torwart und Feldspieler unterteilen,
wobei die Feldspieler sich wiederum in Ab-
wehr-, Mittelfeld- und Angriffsspieler untertei-
len lassen. Unter Berücksichtigung moderner
Spielsysteme wie z. B. das 4-4-2, das 4-2-3-1,
das 4-3-3, das 4-3-2-1, das 3-4-3 oder das
3-5-2 System
können die Spieler einer
Mannschaft beispielsweise den sieben Po-
sitionsbereichen
(TW, IV, AV, DM, OM, FS
und ST) in Abbildung 1 zugeordnet werden:
Mit der Aufteilung in diese sieben Positionsbe-
reiche bleibt das Beurteilungssystem flexibel
und kann auf alle vorher erwähnten Spielsyste-
me angewendet werden. Dies kann für die indi-
viduelle Beurteilung von Bedeutung sein, da
eine Mannschaft nicht zwangsläufig eine ganze
Saison mit einem Spielsystem spielt.
Festlegung der Leistungskriterien und
Leistungskennzahlen
In einem Fußballspiel geht es grundsätzlich da-
rum, bei Ballbesitz der eigenen Mannschaft,
Tore zu schießen und bei Ballbesitz der gegne-
rischen Mannschaft, Gegentore zu verhindern,
um den gemeinsamen Spielerfolg (Sieg) ge-
währleisten zu können. Zur Erreichung dieser
beiden Hauptziele kann jeder der elf Spieler ei-
ner Mannschaft mehr oder weniger seinen Bei-
trag leisten, indem er Aufgaben in der Offensi-
ve und der Defensive übernimmt.
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Deshalb
werden folgende zwei Leistungskriterien defi-
niert, die für jeden Positionsbereich zur Beurtei-
lung herangezogen werden können. Die
direk-
ten Leistungskriterien beziehen sich auf
erzielte Tore und zugelassene Gegentore
und können deshalb direkt zum Mannschafts-
erfolg beitragen. Notwendige Differenzierungen
in Abhängigkeit vom Positionsbereich der Spie-
ler werden bei der Gewichtung der einzelnen
Leistungskriterien und bei den Beurteilungs-
maßstäben festgelegt.
die üblichen Prämien diese Anforderungen nur
teilweise, da sie allesamt zwar leicht verständ-
lich und die Spieler sich den Konsequenzen ih-
res Verhaltens bewusst sind.
Allerdings wer-
den Grundgehälter und ein Großteil der
Prämienhöhen individuell vereinbart und
den anderen Mannschaftsmitgliedern
nicht offengelegt, wodurch es den Spielern
nicht möglich ist, ihre Bezüge mit denen
anderer Spieler zu vergleichen.
Das Ge-
heimhalten fördert sowohl in der Öffentlichkeit
als auch innerhalb des Teams Annahmen zur
ungerechten Verteilung der Gehaltshöhen. Zur
Wahrung der Leistungsorientierung müssen
Fußballspieler einen möglichst direkten Ein-
fluss auf die Bezugsgröße der Prämienregelun-
gen haben. Die Beurteilung der Einzelleistung
könnte dabei über
Leistungsdaten, wie z. B.
die Pass- oder die Zweikampfquote
reali-
siert werden. Hierbei ist sicherzustellen, dass
die Wahl solcher Kriterien die tatsächliche,
sportliche Individualleistung eines Spielers ab-
bildet. Das im Folgenden vorgestellte Konzept
der sogenannten „Leistungsdatenprämie“ zeigt
neben einer objektiven Bewertung des Spielers
auf, wie Spielbetriebsgesellschaften bei
schlechten Einzelleistungen der Spieler durch
eine Leistungsdatenprämie gegebenenfalls
Personalkosten sparen und zugleich Anreiz-
punkte für die Leistungsoptimierung seitens
des Spielers geben können.
Die Lösung: Das Konzept der
Leistungsdatenprämie basierend
auf unterschiedlichen
Spielpositionen
Die hier entwickelte Leistungsdatenprämie ist
eine Individualprämie, die einen Fußballspieler
anhand seiner tatsächlichen sportlichen Indivi-
dualleistung auf dem Spielfeld vergüten soll
und in das bestehende Gehaltsgefüge von Pro-
fi-Fußballern integriert werden könnte.
Fußball ist in erster Linie ein Mannschaftssport,
bei dem eine exakte Bemessung des Beitrags
der Individualleistung an der Gesamtleistung
eine Herausforderung darstellt. Durch die Er-
stellung eines Beurteilungssystems für die
Leistungsdatenprämie soll sich dieser Proble-
matik angenähert werden. Dafür wird die Sys-
tematik der Spielerbeurteilung zunächst an-
Punktprämie wird in Abhängigkeit von der er-
zielten Punktzahl in einem Spiel ausgeschüttet.
Sie ist also direkt an den Erfolg der Mannschaft
gekoppelt. In der Regel ist sie Bestandteil in
jedem Spielervertrag einer Mannschaft, um die
Kooperationsleistung der Teammitglieder zu
fördern.
Mannschaftsbezogene Sonderprämien würdi-
gen das Erreichen von Vereinszielen, die vor der
Saison festgelegt werden (Klassenerhalt, Auf-
stieg, Meisterschaft, Qualifikation für einen
Wettbewerb etc.). Sie fördern aufgrund ihrer
Bezugseinheit (Erfolg der gesamten Mann-
schaft) ebenfalls die Kooperationsleistung.
Individualprämien:
In Kombination mit Team-
prämien werden häufig sogenannte Individual-
prämien eingesetzt, die die individuelle Leis-
tung eines Spielers würdigen. Eine individuelle
Leistungsbeurteilung fördert eine objektive Ver-
gütungsdifferenzierung der Spieler. Im Profi-
Fußball werden hauptsächlich Einsatz-, Jahres-
leistungs- und Torprämien eingesetzt.
Insbesondere die Torprämie ist kritisch zu se-
hen: Sie begünstigt die individuelle Leistungs-
bereitschaft auf Kosten der Kooperationsbereit-
schaft. Durch die Prämie können Spieler moti-
viert werden, aus einer schlechten Ausgangs-
position auf das gegnerische Tor zu schießen,
anstatt zu einem möglicherweise besser pos-
tierten Mitspieler abzuspielen.
Die Torprämie
wird deshalb als „ungerechte“ Entloh-
nungsform angesehen
.
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Herausforderung: Ermittlung von
objektiven Leistungsindikatoren
für Profi-Fußballer
Fußballvereine nutzen Leistungsprämien, um
zum einen die individuelle Leistungsbereit-
schaft (Individualprämien) und zum anderen
die Kooperationsleistung des gesamten Teams
(Teamprämien) zu fördern. Die wichtigste Vor-
aussetzung für eine solche Verhaltensbeein-
flussung ist die Leistungsorientierung der ver-
wendeten Prämien. Um das
Gerechtigkeits-
prinzip wirken zu lassen, sollte für einen
Spieler die Möglichkeit bestehen, seine
Leistungen mit denen anderer Spieler zu
vergleichen.
In puncto Transparenz erfüllen
Entwicklung eines kennzahlengestützten leistungsabhängigen Prämienmodells