CONTROLLER Magazin 5/2017 - page 55

53
„Gutes“ Management – verstanden als wir-
kungsvolle Steuerung und Regelung – hängt
demnach nicht von den sachlich richtigen Vorga-
ben ab, sondern in erster Linie von der Wirkung
auf die Regelstrecke (hier: auf den Forscher).
Damit die gewünschte Beeinflussung der
Regelstrecke bzw. Akzeptanz beim Forscher
erreicht werden kann, müssen die Sach- und
Beziehungsebene aufeinander abgestimmt
werden.
Entscheidend hierfür sind „wert-
schätzende“ Faktoren wie Vertrauen und
Einbindung, Kommunikation, Freiheitsgra-
de bzw. Selbständigkeit.
6
Wie dies in den
einzelnen Phasen des Managements gelingen
kann und insbesondere, wie dabei der Wunsch
nach Einbindung und nach Freiheitsgraden an-
gemessen durch den Manager berücksichtigt
werden kann, wird nachfolgend gezeigt.
Einbindung in die Planung
und Entscheidung: Anwendung
und Beispiele
Betrachtet man die Planung genauer, so lässt
sich diese in die Teilphasen der Zieldefinition,
Alternativensuche und -beurteilung sowie der
Entscheidung unterteilen.
7
Zieldefinition
Bei der Zieldefinition werden bestimmte For-
schungsgebiete oder „Focus Areas“ festgelegt,
die für zukunftsträchtig erachtet werden. Hier
kann man den Forscher mit seinen Ideen be-
reits einbinden.
Diese frühe Form der Einbin-
dung wird in manchen Beiträgen als Kon-
zept des Co-Creators
bezeichnet und ist v. a.
durch partizipative Führungsstile in Unterneh-
men wie Facebook bekannt geworden.
8
Natür-
lich lassen sich Erfolgsrezepte aus anderen
Branchen nicht ohne Weiteres übertragen. Sie
liefern aber immerhin geeignete Denkanstöße
und können punktuell übernommen werden.
Geeignete Formen der Einbindung i. R. d. Ziel-
scher Regelkreis interpretieren, der aus steu-
ernden und regelnden Funktionen besteht.
4
Um die beziehungsorientierten Aspekte ange-
messen zu berücksichtigen, wird der Regel-
kreis in eine Sach- und eine Beziehungsebene
ausdifferenziert. Zu Grunde liegt hier das
Kommunikationsmodell von WATZLAWICK,
nach dem sich Kommunikation immer zeit-
gleich auf verschiedenen Ebenen – der Sach-
und der Beziehungs-(bzw. Verhaltens-)ebene
– vollzieht.
5
Die Sach- und die Beziehungs-
ebene wirken gemeinsam auf den Empfänger
(hier: den Forscher) und bestimmen folglich
gemeinsam die Wirkung einer Aufgabe oder
Information.
Abb. 1: Kybernetischer Regelkreis erweitert um unterschiedliche Steuerungs- und Regelungsebenen
Abb. 2: Teilphasen der Planung und Einbindung des Forschers
CM September / Oktober 2017
1...,45,46,47,48,49,50,51,52,53,54 56,57,58,59,60,61,62,63,64,65,...116
Powered by FlippingBook