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zeigt diese Diskrepanz zwischen Istkosten und
Plankosten in einer absoluten Dimension, in-
dem sie die Actual Costs vom Earned Value
subtrahiert.
25
Die
Estimate at Completion
stellt lt. Röttger-
mann und Hüsselmann wiederum „… die ge-
schätzten Gesamtkosten am Ende des Projek-
tes ..“ dar.
26
Sie zieht lt. Krause und Arora die
Kennzahl „Budget at Completion“ heran, die als
„ursprüngliche Plankosten bei Fertigstellung“
verstanden wird, und aktualisiert sie durch den
oben dargestellten Cost Performance Index.
27
Damit wird unterstellt, dass die bisher erzielte
Effizienz im noch ausstehenden Zeitraum der
Planperiode unverändert bleibt, was mit dem
vergangenheitsorientierten Cost Performance
Index im Nenner ausgedrückt wird.
28
Ergänzt wird die zweite Verbindungsebene
durch die
erweiterte Estimate at Completi-
on.
Hier erfährt die Estimate at Completion in-
sofern eine Erweiterung, als dass unterstellt
Vorstellung der zweiten Verbindungsebene
Die zweite Verbindungsebene dient der Ver-
knüpfung der Istkosten- mit der Plankosten-
ebene. Diese Verknüpfung hat den Zweck, die
tatsächlich entstandenen Kosten mit den Plan-
kosten aus verschiedenen Perspektiven zu ver-
gleichen (
Informationsfunktion
) und auf An-
passungserfordernisse der Istkosten zu prüfen
(
Steuerungsfunktion
; in der Abbildung 6
durch nach unten gerichtete Pfeile gekenn-
zeichnet). Zur Erfüllung dieser Aufgaben wer-
den innerhalb der zweiten Verbindungsebene
sechs Kennzahlen herangezogen, die in der Ab-
bildung 6 dargestellt sind.
Die Kennzahl
„Cost Performance Index“
übernimmt die vergangenheitsorientierte Pers-
pektive.
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Sie setzt den Earned Value in Rela-
tion zu den Actual Costs
23
und vergleicht so
die „Plankosten für die geleistete Arbeits-
menge“mit den „Istkosten für die geleistete Ar-
beitsmenge“
24
. Die Kennzahl
„Cost Variance“
sächlich angefallenen Kosten
die
ange-
passten
Plankosten nicht überschreiten. Um
dies innerhalb des Kosten-Kennzahlensystems
zu gewährleisten, werden die während des Ent-
wicklungs- und Produktionsprozesses ermittel-
ten
Istkosten in die Istkostenebene des
Kennzahlensystems integriert
. Sie erlauben
so einen aus unterschiedlichen Perspektiven
betrachteten Abgleich der Istkosten- mit der
Plankostenebene innerhalb der zweiten Verbin-
dungsebene (siehe Abbildung 6).
Für den ersten Produktionsmonat werden die
Istdaten der Abbildung 5 unterstellt. Die oben
definierte Prämisse hinsichtlich der Beanspru-
chung der Produktionsanlagen durch die Kom-
ponenten gilt auch hier.
Diese Daten führen zu den Istkosten der Kom-
ponenten und des Fahrrads, die in der Abbil-
dung 6 dargestellt werden. Sie quantifizieren
die Istkostenebene des Kosten-Kennzahlensys-
tems für die erste Produktionsperiode.
Abb. 6: Die unteren drei Ebenen des Kosten-Kennzahlensystems im Kontext des hier angewendeten Beispiels (eigene Darstellung)
CM Juli / August 2017