56
          
        
        
          Chancen bei Upgrades und zeit- und ortsunab-
        
        
          hängigen Echtzeitinformationen bieten.
        
        
          Die ge-
        
        
          ringeren TCO resultieren aus der Ausnut-
        
        
          zung von Skaleneffekten im Hinblick auf
        
        
          die Kosten der Hardware, Software, Imple-
        
        
          mentierung und Wartung.
        
        
          Des Weiteren kön-
        
        
          nen die Kosten mittels des pay-per-use-Mo-
        
        
          dells an die tatsächliche Inanspruchnahme der
        
        
          Services angepasst und dadurch kurzfristig ge-
        
        
          senkt werden (vgl. Benlian et al. (2009), S. 15;
        
        
          Gill (2011), S. 44). Die Investitionskosten, die
        
        
          bei der Einführung klassischer ERP-Systeme zu
        
        
          leisten sind und zu einer hohen Kapitalbindung
        
        
          sowie Cash-Flow-Problemen führen können,
        
        
          werden bei ERPaaS in laufende Nutzungskos-
        
        
          ten aufgeteilt und können speziell in den Jahren
        
        
          der Implementierung so zu einer Entlastung der
        
        
          Budgets, zu einem höheren Return on Invest-
        
        
          ment (vgl. Makkar/Meenakshi (2013), S. 143),
        
        
          sowie zu einer besseren Kostentransparenz
        
        
          beitragen (vgl. Elragal/Kommos (2012), S. 8;
        
        
          Kleinert/Sontow (2010), S. 25). Das Zeitein-
        
        
          sparungspotenzial ist darauf zurückzuführen,
        
        
          dass die CSP das ERP-System bereits betrei-
        
        
          ben und nur unternehmensindividuelle Anpas-
        
        
          sungen bei der Implementierung zu treffen
        
        
          sind. Die standardisierten ERPaaS-Geschäfts-
        
        
          prozesse wirken sich zusätzlich zur Implemen-
        
        
          tierung auch bei den Upgrades positiv aus, da
        
        
          Unternehmen neben den zeitlichen Vorteilen
        
        
          immer die aktuellste Version zur jeder Zeit, an
        
        
          jedem Ort abrufen können. Durch die Skalier-
        
        
          barkeit von ERPaaS kann zudem ein Perfor-
        
        
          mancevorteil erzielt werden.
        
        
          
            Risiken von ERPaaS gegenüber
          
        
        
          
            on-premise Lösungen
          
        
        
          Einige der größten Hemmnisse gegen den Ein-
        
        
          satz von ERPaaS bestehen weiterhin in den
        
        
          Themenbereichen Datenschutz und Datensi-
        
        
          cherheit (vgl. Arnesen (2013), S. 47). Bei ER-
        
        
          PaaS
        
        
          haben die Unternehmen nur einge-
        
        
          schränkte Kontrolle und üblicherweise kei-
        
        
          nen Einblick in das Datenmanagement der
        
        
          Anbieter
        
        
          , da die Daten auf den Servern der
        
        
          CSP abgespeichert sind. Dieser Mangel an
        
        
          Kontrolle und Transparenz erzeugt Bedenken
        
        
          und Misstrauen im Hinblick auf den Daten-
        
        
          schutz und die Datensicherheit. Die ohnehin
        
        
          bereits bestehenden Sicherheitsbedenken in
        
        
          Bezug auf ERPaaS steigen nochmals, wenn die
        
        
          setzung einer stabilen Breitband-Internetver-
        
        
          bindung kann bei ERPaaS im Vergleich zu on-
        
        
          premise ERP-Systemen mit kürzeren Reakti-
        
        
          onszeiten und höheren Datenverarbeitungsge-
        
        
          schwindigkeiten gerechnet werden, die trotz
        
        
          laufend anwachsender Datenmengen nicht ab-
        
        
          nehmen. Des Weiteren
        
        
          garantiert ERPaaS ein
        
        
          Multitasking mehrerer rechenintensiver
        
        
          Tasks, ohne die Performance des Gesamt-
        
        
          systems zu beeinträchtigen
        
        
          (vgl. Elragal/
        
        
          Kommos (2012), S. 9; Peng/Gala (2014), S.
        
        
          26). Bei ERPaaS wird auch dem Problem von
        
        
          Einbußen der Performance infolge von Last-
        
        
          spitzen entgegengewirkt, da hier die virtuellen
        
        
          IT-Ressourcen jederzeit flexibel nach oben und
        
        
          unten skalierbar sind und somit eine am Bedarf
        
        
          der Unternehmen ausgerichtete Elastizität ge-
        
        
          boten wird. Diese Flexibilität und Skalierbarkeit
        
        
          ist nicht nur im Hinblick auf Hardwarekompo-
        
        
          nenten gegeben, es können im Bedarfsfall auch
        
        
          zusätzliche Funktionen und ERP-System-Mo-
        
        
          dule hinzugefügt bzw. entfernt werden. Von
        
        
          diesen Chancen können besonders Unterneh-
        
        
          men mit saisonalen Schwankungen oder KMU
        
        
          und Start-Ups mit dynamischen Wachstumsra-
        
        
          ten profitieren, da
        
        
          das Ausmaß der IT-Res-
        
        
          sourcen unkompliziert an die neuen Anfor-
        
        
          derungen angepasst wird
        
        
          (vgl. Arnesen
        
        
          (2013), S. 49; Elragal/Kommos (2012), S. 10;
        
        
          Johansson/Ruivo (2013), S. 97). ERPaaS kann
        
        
          somit zu einer höheren Benutzerzufriedenheit
        
        
          und Effizienz täglicher Arbeitsabläufe beitragen.
        
        
          ERPaaS bieten bei Vorhandensein einer stabi-
        
        
          len Breitband-Internetverbindung
        
        
          zudem Zu-
        
        
          griff auf Echtzeitinformationen unabhängig
        
        
          von Zeit und Ort
        
        
          . Dafür können neben Compu-
        
        
          ter auch alle sonstigen mobilen Geräte (z. B.
        
        
          Smartphones, Tablets) mit unterschiedlichen
        
        
          Betriebssystemen verwendet werden, sofern
        
        
          diese über einen Webbrowser verfügen. Eine
        
        
          Anpassung der Software oder die Anschaffung
        
        
          neuer Geräte ist nicht notwendig (vgl. Johans-
        
        
          son/Ruivo (2013), S. 97; Makkar/Meenakshi
        
        
          (2012), S. 143; Peng/Gala (2014), S. 26). Die
        
        
          erhöhte Mobilität kann somit zu einer verbes-
        
        
          serten Effizienz der Entscheidungsfindung bei-
        
        
          tragen und ist als weitere Chance von ERPaaS
        
        
          hervorzuheben.
        
        
          Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass
        
        
          ERP as a Service viele Kostenvorteile, eine
        
        
          deutlich verkürzte Implementierungszeit sowie
        
        
          nen Client, dieser Rollout-Prozess muss auch
        
        
          bei jeder Aktualisierung der Systeme auf neue
        
        
          Softwarereleases durchlaufen werden. Up-
        
        
          grades der Softwarepakete stellen somit weite-
        
        
          re komplexe und zeitintensive Projekte dar, die
        
        
          eine genaue Planung erfordern und umso an-
        
        
          spruchsvoller sind, je mehr Computer aktuali-
        
        
          siert werden müssen. Darüber hinaus werden
        
        
          bei klassischen ERP-Systemen normalerweise
        
        
          viele unternehmensspezifische Anpassungen
        
        
          entwickelt (Customizing), die die individuellen
        
        
          Geschäftsprozesse der Unternehmen abbilden.
        
        
          Meist sind die vorgenommenen Modifika-
        
        
          tionen an die aktuell verwendete Soft-
        
        
          wareversion gebunden. Bei Upgrades auf
        
        
          neue Releases bleiben die „Maßanfertigun-
        
        
          gen“ in der Regel nicht bestehen
        
        
          , sondern
        
        
          müssen ebenfalls neu implementiert und konfi-
        
        
          guriert werden. Diese Schwierigkeiten führen
        
        
          dazu, dass Unternehmen Upgrades meiden und
        
        
          oftmals veraltete Softwareversionen verwen-
        
        
          den. Der Einsatz von älteren Softwareversionen
        
        
          ist zwar weiterhin möglich, allerdings wird z. B.
        
        
          der Support für diese älteren Versionen zumeist
        
        
          ab einem gewissen Zeitpunkt eingestellt (vgl.
        
        
          Arnesen (2013), S. 50; Gill (2011), S. 43; Peng/
        
        
          Gala (2014), S. 26). Im Vergleich dazu
        
        
          bietet
        
        
          ERPaaS einen nahezu problemlosen Up-
        
        
          grade-Prozess
        
        
          . Da die gesamte IT-Infrastruk-
        
        
          tur sowie die Unternehmenssoftware ausgela-
        
        
          gert sind und das ERP-System nicht an die Ge-
        
        
          schäftsprozesse angepasst wurde, werden
        
        
          auch die Aktualisierungen von den CSP zentral
        
        
          auf deren Ressourcen abgewickelt (vgl. Bitkom
        
        
          (2009), Internet, S. 27). Des Weiteren bleiben
        
        
          alle vorgenommenen Anpassungen bestehen
        
        
          und müssen nicht neu implementiert bzw. kon-
        
        
          figuriert werden (vgl. Gill (2011), S. 45; Peng/
        
        
          Gala (2014), S. 26). Somit ermöglichen die Ei-
        
        
          genschaften von ERPaaS einen zeit- und res-
        
        
          sourcenschonenden Upgrade-Prozess.
        
        
          Da ERP-Systeme in vielen Unternehmen mitt-
        
        
          lerweile ein zentraler Bestandteil zur Abwick-
        
        
          lung von Geschäftsprozessen geworden sind,
        
        
          erwarten sich die User (vor allem Controller)
        
        
          kurze Reaktionszeiten und schnelle Datenver-
        
        
          arbeitungsgeschwindigkeiten (vgl. Peng/Gala
        
        
          (2014), S. 26). CSP verfügen in der Regel über
        
        
          leistungsstarke, stets aktuelle und scheinbar
        
        
          unbegrenzt vorhandene IT-Ressourcen, für die
        
        
          der rapide Zuwachs an Daten und Auslastung
        
        
          keine Schwierigkeit darstellt. Unter der Voraus-
        
        
          
            ERP as a Service