42
          
        
        
          Auf folgende Elemente kommt es an:
        
        
          °
        
        
          Schulung & Coaching
        
        
          von Führungs-
        
        
          kräften zu den Bereichen Zieltransforma-
        
        
          tion, Angstbearbeitung und Motivations-
        
        
          analyse (durch Experten)
        
        
          °
        
        
          Explizite
        
        
          Aufgabenstellung an Führende
        
        
          zur
        
        
          taktischen
        
        
          Zieltransformation
        
        
          für
        
        
          den jeweiligen Zuständigkeitsbereich
        
        
          (hierzu müssen die zugrundeliegenden
        
        
          strategischen Ziele vorab natürlich be-
        
        
          reits klar herausgearbeitet und dokumen-
        
        
          tiert worden sein)
        
        
          °
        
        
          Generalstabsmäßige Überprüfung
        
        
          der
        
        
          taktischen Zielerreichung (z. B. durch An-
        
        
          wendung von Reportingtools nicht nur auf
        
        
          operative oder strategische, sondern eben
        
        
          auch auf taktische Zielgrößen)
        
        
          °
        
        
          Nachsteuerung
        
        
          bei Bedarf (zunächst
        
        
          durch Gruppen- & Einzelgespräche mit
        
        
          den Beteiligten, falls nötig durch Modifi-
        
        
          kation der taktischen Ziele oder Zielter-
        
        
          mine, aber in letzter Konsequenz gege-
        
        
          benenfalls auch durch organisatorische
        
        
          Veränderungen).
        
        
          °
        
        
          Identifikation von Firmen- bzw. aufgaben-
        
        
          spezifischen
        
        
          Ängsten
        
        
          und Erarbeitung
        
        
          von Konzepten zur Angstbewältigung
        
        
          (z. B. im Rahmen von Personalgesprä-
        
        
          chen durch die Vorgesetzten oder bei Be-
        
        
          darf auch durch „teilnehmende Beobach-
        
        
          tung“ durch speziell geschulte Fachleute)
        
        
          °
        
        
          Identifikation von
        
        
          Motivationsstruktu-
        
        
          ren
        
        
          und Erarbeitung von
        
        
          Incentive-Sys-
        
        
          tem
        
        
          -Varianten, die den individuellen Mo-
        
        
          tivationsstrukturen der Leistungsträger
        
        
          entsprechen und die strategischen Fir-
        
        
          menziele befördern (in Zusammenarbeit
        
        
          mit der Personalentwicklung)
        
        
          °
        
        
          Krisenintervention
        
        
          bei verfahrenen Situ-
        
        
          ationen – z. B. bei manifester Resignation/
        
        
          Lähmung oder bei Querschießen/Meutern
        
        
          (z. B. durch externe Berater)
        
        
          Zwei wesentliche Dinge, um die taktische
        
        
          Lücke zu schließen
        
        
          1.) eine
        
        
          explizite
        
        
          taktische
        
        
          Umsetzungspla-
        
        
          nung
        
        
          , die strategische Ziele auf taktische Ziele
        
        
          herunterbricht und gleichzeitige die bestehen-
        
        
          den psychischen und psychosozialen Dimensi-
        
        
          onen der geplanten Veränderungen klar im Fo-
        
        
          Change Management. Schäffer & Poeschel,
        
        
          Stuttgart.
        
        
          Haubl, Rolf, et.al. (2005) (Hrsg): Gruppenana-
        
        
          lytische Supervision und Organisationsbera-
        
        
          tung. Psychosozial-Verlag, Gießen.
        
        
          Hirschhorn, Larry (2004): Das primäre Risiko.
        
        
          In: Lohmer, Mathias (2004) (Hrsg.). Psychody-
        
        
          namische Organisationsberatung. S.98-118,
        
        
          Klett-Cotta, Stuttgart.
        
        
          Jaques, Elliot (1955): Social Systems as De-
        
        
          fense against Persecutory and Depressive An-
        
        
          xiety. In: Klein, Melanie, et. al. (1955). New Di-
        
        
          rections in Psychoanalysis. Tavistock, London.
        
        
          Kernberg, Otto, F. (2000): Ideologie, Konflikt
        
        
          und Führung: Psychoanalyse von Gruppenpro-
        
        
          zessen und Persönlichkeitsstruktur. Klett-Cot-
        
        
          ta, Stuttgart.
        
        
          Lazar, Ross A. (2014): Container – Contained.
        
        
          In: Mertens, Wolfgang (2014) (Hrsg.): Hand-
        
        
          buch psychoanalytischer Grundbegriffe. Kohl-
        
        
          hammer, Stuttgart.
        
        
          Lohmer, Matthias (2005): Der Berater zwi-
        
        
          schen den Fronten: Die Dynamik von Vertrauen,
        
        
          Misstrauen und Containment in Organisatio-
        
        
          nen. In: Gruppenpsychotherapie und Gruppen-
        
        
          dynamik, 41 (4), S. 335-355, Vandenhoeck &
        
        
          Ruprecht, Göttingen.
        
        
          Lohmer, Matthias & Möller, Heidi (2014): Psy-
        
        
          choanalyse in Organisationen. Einführung in die
        
        
          psychodynamische Organisationsberatung.
        
        
          Kohlhammer, Stuttgart.
        
        
          Mentzos, Stavros (1988): Interpersonale und
        
        
          institutionalisierte Abwehr. Suhrkamp, Frank-
        
        
          furt a.M.
        
        
          Menzies-Lyth (1960): Die Angstabwehr-Funk-
        
        
          tion sozialer Systeme – ein Fallbericht. In:
        
        
          Gruppendynamik 5(3), S. 183-216. Ernst Klett
        
        
          Verlag, Stuttgart.
        
        
          Obholzer, Anton (1994) (Hrsg.): The Unconscious
        
        
          at Work: Individual and Organizational Stress in
        
        
          the Human Services. Routledge, London.
        
        
          Reiss, Steven (2000): Who am I? Berkeley
        
        
          Books, New York.
        
        
          Sievers. Burkhard (2009): Psychodynamik
        
        
          von Organisationen. Freie Assoziationen zu un-
        
        
          bewussten Prozessen in Organisationen. Psy-
        
        
          chosozial-Verlag, Gießen.
        
        
          Teece, David J. (2009): Dynamic Capabilities &
        
        
          strategic management. Organisation for Innovati-
        
        
          on and Growth, Oxford University Press, Oxford.
        
        
          Tuckett, David (2013): Die verborgenen psy-
        
        
          chologischen Dimensionen der Finanzmärkte.
        
        
          Psychosozial, Frankfurt a.M.
        
        
          kus hat – samt einem taktisch-dynamischen
        
        
          Nachjustierungsprozess
        
        
          , der Abweichungen
        
        
          von der strategischen Zielerreichung erkennt
        
        
          und dynamisch darauf reagiert. Mit anderen
        
        
          Worten: Es braucht neben dem strategischen
        
        
          „Sense, Seize & Reconfigure“, welches die Fir-
        
        
          ma im Marktumfeld neu konfiguriert, zusätzlich
        
        
          ein taktisches „Sense, Seize & Reconfigure“,
        
        
          welches insbesondere die psychischen sowie
        
        
          psychosozialen Chancen & Risiken erkennt und
        
        
          den vorab explizit geplanten „Change-Prozess
        
        
          an sich“ bei Bedarf neu konfiguriert.
        
        
          2.) die Abkehr vom Verständnis des Menschen
        
        
          als reiner Homo Economicus hin zu einem Ver-
        
        
          ständnis des Menschen, der nicht nur durch
        
        
          Fakten, sondern auch durch Wünsche, Bedürf-
        
        
          nisse und Ängste maßgeblich beeinflusst wird.
        
        
          
            Literatur
          
        
        
          Armstrong, David (2004): Organization in the
        
        
          Mind: Psychoanalysis, Group Relations and Orga-
        
        
          nizational Consultancy. Karnac Books, London.
        
        
          Armstrong, David (2014): Social Defences
        
        
          Against Anxiety: Explorations in a Paradigm.
        
        
          Karnac Books, London.
        
        
          Bion, Wilfred (1990, Orig. 1961): Erfahrungen
        
        
          in Gruppen und andere Schriften. Fischer,
        
        
          Frankfurt a.M.
        
        
          Bion, Wilfred (1990, Orig. 1962: Lernen durch
        
        
          Erfahrung. Suhrkamp, Frankfurt a.M.
        
        
          Erben, Roland & Vogel, Dirk (2016): Qualitäts-
        
        
          und Risikomanagement wachsen weiter zu-
        
        
          sammen. In: Controller Magazin 5/6 2016; S.
        
        
          24-30, Haufe Verlagsgruppe, Freiburg.
        
        
          Eisenbach-Stangl, Irmgard & Ertl, Michael
        
        
          (1997) (Hrsg.): Unbewusstes in Organisationen.
        
        
          Zur Psychoanalyse von sozialen Systemen. Fa-
        
        
          cultas Universitätsverlag, Wien.
        
        
          Forster, Werner (2004): Emotionaler Aufruhr
        
        
          und soziale Verarbeitung: Über den Nutzen psy-
        
        
          choanalytischer Konzepte in der Beratung für
        
        
          Unternehmensentwicklung. In: Lohmer, Mathias
        
        
          (2004) (Hrsg.). Psychodynamische Organisati-
        
        
          onsberatung. S.119-139, Klett-Cotta, Stuttgart.
        
        
          Giernalczyk, Thomas (2001): Supervision und
        
        
          Organisationsentwicklung, Vandenhoeck & Ru-
        
        
          precht, Göttingen.
        
        
          Giernalczyk, Thomas & Lohmer, Mathias
        
        
          (2012): Das Unbewusste im Unternehmen. Psy-
        
        
          chodynamik von Beratung, Führung und
        
        
          
            The Tactical Gap