CONTROLLER Magazin 2/2016 - page 23

der
PSA-Test
zur Früherkennung von Prosta-
takrebs angeboten (PSA steht für „prostata-
spezifisches Antigen“). Die Kosten für diesen
Test werden in Deutschland nicht von den
gesetzlichen Krankenkassen übernommen,
sondern es handelt sich um eine sogenannte
„individuelle Gesundheitsleistung“ (IGeL), die
Sie selbst bezahlen müssten. Unabhängig von
finanziellen Aspekten lohnt es sich natürlich,
bei dieser Entscheidung Nutzen und Schaden
gegeneinander abzuwägen. Hierzu liegen Stu-
diendaten vor, die an großen Stichproben über
einen längeren Zeitraum erhoben wurden und
quantitative Aussagen über die Wahrschein-
lichkeiten verschiedener Ereignisse zulassen.
Dabei wurden jeweils Männer zufällig der Früh-
erkennung zugeordnet, das heißt, es gab eine
Gruppe von Männern, die über viele Jahre an
der Frühererkennung teilgenommen hat, und
eine zweite Gruppe von Männern, die nicht teil-
genommen haben.
Eine große europäische Studie mit über
160.000 Teilnehmern (Schröder et al., 2014)
zeigte beispielsweise, dass von jeweils 1.000
Männern im Alter von 50 bis 74 Jahren, die
nicht an der Früherkennung teilgenommen ha-
ben, nach einem Zeitraum von 13 Jahren etwa
5 an Prostatakrebs gestorben waren; in der
Vergleichsgruppe mit Früherkennung waren es
nur 4 von 1.000. Anders ausgedrückt hat sich
durch die Teilnahme an der Früherkennung die
Mortalität
durch Prostatakrebs um 1 in jeweils
1.000 Männern reduziert. Allerdings vermochte
die Früherkennung nicht, die Gesamtmortalität
zu reduzieren: In beiden Gruppen verstarben
insgesamt in den 13 Jahren jeweils ca. 200 von
je 1.000 Männern; d. h. der eine vor dem Tod
durch Prostatakrebs bewahrte Mann verstarb
im selben Zeitraum an etwas anderem.
Diesem Nutzen (oder fehlendem Nutzen, je
nach Bewertung) steht jedoch auch Schaden
gegenüber: So wurde bei 170 von jeweils 1000
Männern in der Früherkennungsgruppe ein
fal-
scher Alarm
ausgelöst, also einen auffälligen
PSA-Wert in der Abwesenheit von Krebs. Diese
falschen Alarme mussten jeweils durch eine
Gewebeentahme in der Prostata (Biopsie) ab-
geklärt werden, was wiederum in seltenen Fäl-
len zu Blutungen führen kann, die im Kranken-
haus behandelt werden müssen. Noch schwe-
rer als die als falsch erkannten Alarme wiegen
jedoch Überdiagnosen und daraus resultieren-
de Überbehandlungen.
Überbehandlung
be-
schreibt die Tatsache, dass durch Früherken-
nung auch Zellveränderungen entdeckt wer-
den, die mit der Zeit wieder von allein ver-
schwinden würden oder so langsam wachsen,
dass sie niemals Beschwerden bereitet hätten
(sogenannte indolente Tumore). Da diese Zell-
veränderungen aber als bösartig eingestuft
werden und man ihre tatsächliche Entwicklung
nicht eindeutig vorhersagen kann, werden sie
häufig behandelt, als seien sie schnell fort-
schreitend und aggressiv, beispielsweise mit
Entfernung der Prostata oder Strahlentherapie.
Eine solche Überdiagnose und -behandlung
Abb. 1: Die Kunst des guten Entscheidens: In welcher Situation brauche ich welches Entscheidungswerk-
zeug? Das Ausmaß an Unsicherheit ist als Kontinuum dargestellt, bei dem verschiedene Ausprägungsgrade
möglich sind (Adaptiert nach Gigerenzer, 2013).
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