 
          
            39
          
        
        
          geforscht wird, was besser gemacht werden
        
        
          kann – und zwar vom DevTeam selbst, ggf.
        
        
          gemeinsam mit dem Product Owner und unter
        
        
          Moderation des Scrum Masters (vgl. Abbil-
        
        
          dung 3). Im Grunde ist das die institutionali-
        
        
          sierte Anwendung der systemischen Schleife
        
        
          aus der Neuwaldegger Schule (vgl. Königs-
        
        
          wieser, Exner, 2008, S. 24).
        
        
          Agiles Management-Prinzip: Wir glauben
        
        
          daran, dass Menschen lernfähig und lern-
        
        
          willig sind.
        
        
          Ein zweiter Effekt zum Ende eines Sprints: Der
        
        
          Product Owner erhält Teile seines gewünschten
        
        
          Produkts, um sie auszuprobieren und idealer-
        
        
          weise bereits in der Praxis anzuwenden. In un-
        
        
          serer Metapher könnte es also sein, dass der
        
        
          Product Owner bereits nach dem ersten Sprint
        
        
          z. B. eine winddichte Weste und zwei dazu pas-
        
        
          sende Ärmel bekommt. Immerhin mehr als gar
        
        
          nichts, wenn auch noch lange nicht das End-
        
        
          Produkt. So wächst das Gesamt-System von
        
        
          Sprint zu Sprint in Richtung Product Vision. (In
        
        
          unserer Metapher: Zur Außenschicht kommt
        
        
          eine wärmende Weste mit Ärmeln. Die Innenta-
        
        
          schen werden eingesetzt und ebenso die Au-
        
        
          ßentaschen angebracht. Vielleicht folgen dann
        
        
          das Innenfutter und die Kapuze und danach
        
        
          eine Verstellmöglichkeit für die Bündchen am
        
        
          Ärmelabschluss.)
        
        
          Interessanterweise wird in SCRUM viel Wert
        
        
          darauf gelegt,
        
        
          das Projekt-Management
        
        
          mit analogen Medien zu unterstützen
        
        
          , ob-
        
        
          wohl es hauptsächlich in IT-Projekten etabliert
        
        
          ist. So wird z. B. anhand eines
        
        
          „Burndown-
        
        
          Charts“
        
        
          transparent gemacht, wie gut das
        
        
          DevTeam in der Prognose seiner Arbeitsge-
        
        
          schwindigkeit ist. Das Prinzip ist denkbar ein-
        
        
          fach: Auf einem Flipchart (siehe Abbildung 5)
        
        
          wird auf der vertikalen Achse eines Graphen
        
        
          der geschätzte Gesamt-Umfang des Projektes
        
        
          in Storypoints aufgetragen. Auf der horizonta-
        
        
          len Achse steht jede Einheit für einen Sprint
        
        
          und bildet somit die Zeitachse ab. Das Projekt
        
        
          startet z. B. mit 673 Storypoints, dem Ergeb-
        
        
          nis der initialen Schätzung des Product Back-
        
        
          logs durch das DevTeam. Wenn am Ende des
        
        
          ersten Sprints Produkt-Teile fertiggestellt wur-
        
        
          den, die vorher mit 57 Storypoints bewertet
        
        
          wurden, bleiben noch 616 Storypoints. So
        
        
          
            Abb. 3: Systemische Schleife (vgl. Königswieser und Exner, 2008)
          
        
        
          
            Abb. 4: Lernschleife in SCRUM
          
        
        
          
            Abb. 5: Burndown-Chart am Flipchart „analog“ dargestellt
          
        
        
          
            CM Juli / August 2016