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            Beitrag und Ausblick
          
        
        
          Wenn uns die VUKA-Welt quält, sollten wir uns
        
        
          an denen orientieren, die seit jeher unter Unge-
        
        
          wissheit die Zukunft gestalten: erfahrenen Ent-
        
        
          repreneuren. Effectuation beschreibt kognitions-
        
        
          wissenschaftlich fundiert, wie genau Entrepre-
        
        
          neure das machen. Dadurch wird unternehmeri-
        
        
          sches Handeln lernbar und lehrbar. Anhand von
        
        
          den hier beschriebenen Prinzipien kann es jeder
        
        
          als Methode einsetzen.
        
        
          Doch nicht jedes unserer Vorhaben führt uns in
        
        
          den unternehmerischen Quadranten. In planba-
        
        
          ren Kontexten leisten uns die gewohnten BWL-
        
        
          Grundsätze weiterhin gute Dienste.
        
        
          Wir sollten
        
        
          die beschriebenen Methoden „Planung“,
        
        
          „Adaption“, „Vision“ und „Effectuation“ also
        
        
          nicht gegeneinander ausspielen. Stattdes-
        
        
          sen können wir, je nach Kontext unseres
        
        
          Vorhabens, zur passenden Methode greifen.
        
        
          Durch Anwendung der passenden Methode wir
        
        
          die VUKA-Welt zur unternehmerischen Chance.
        
        
          Effectuation – was ist das?
        
        
          Vor mehr als 15 Jahren begann die Kogni
        
        
          tionswissenschaftlerin Saras Sarasvathy
        
        
          von der University of Virginia, erfahrenen
        
        
          Unternehmern „beim Denken zuzuhören“.
        
        
          Sie fand heraus, dass diese in Situationen
        
        
          der Ungewissheit bevorzugt eine Logik des
        
        
          erkundenden Handelns nutzten, die Saras-
        
        
          vathy mit Effectuation bezeichnete. Anstatt
        
        
          beispielsweise viel Zeit in Prognosen, Ziel-
        
        
          definitionen und Businesspläne zu inves
        
        
          tieren, legen sie los und setzen konkrete
        
        
          Schritte des Gestaltens. Statt zu fragen
        
        
          „Was sollte man nun tun?“ fragen sie ganz
        
        
          pragmatisch „Was kann ich nun tun?“ Aus
        
        
          Sarasvathys Forschungsarbeit wissen wir
        
        
          heute sehr genau, aus welchen Handlungs-
        
        
          prinzipien unternehmerischer Erfolg ge-
        
        
          strickt ist (vgl. Faschingbauer 2013).
        
        
          
            Literatur
          
        
        
           Faschingbauer, M.: Effectuation: Wie erfolg-
        
        
          reiche Unternehmer denken, entscheiden und
        
        
          handeln. Schäffer-Poeschel: Stuttgart 2013
        
        
           Faschingbauer, M., Bayerl, R., Grichnik, D.:
        
        
          Effectuation: Gestalten statt vorhersagen, In:
        
        
          Grichnik, Gassmann (Hsg.): Das unternehme-
        
        
          rische Unternehmen, Springer: Wiesbaden
        
        
          2013, S. 3-22
        
        
           Sarasvathy, S. D.: Effectuation: Elements of
        
        
          Entrepreneurial Expertise. Edward Elgar: Chel-
        
        
          tenham 2008
        
        
           Sarasvathy, S. D., Dew, N.: New market
        
        
          creation through transformation. In: Journal of
        
        
          Evolutionary Economics, 15. Jg., H 5, 2005,
        
        
          S. 533-565
        
        
           Siwotek, C.: Von wegen mit Zitronen gehandelt.
        
        
          In: brand eins, 17. Jg., H. 9, 2015, S. 74-78
        
        
           Wiltbank, R., Dew, N., Read, S., Sarasvathy,
        
        
          S. D.: What to do next? The case for non-predic-
        
        
          tive strategy. In: Strategic Management Journal,
        
        
          27. Jg., H. 10, 2006, S. 981-998
        
        
          Business Analytics – Richtig Entscheiden mit BI
        
        
          Strategien für Informationsmanagement und Digitalisierung
        
        
          |
        
        
          Advanced Analytics im
        
        
          Controlling – integraler Bestandteil einer IM-Strategie
        
        
          |
        
        
          Marktüberblick BI & Big Data
        
        
          Anbieter – Stärken und Schwächen
        
        
          |
        
        
          Die Organisation von Entscheidungsprozessen
        
        
          im Unternehmen
        
        
          |
        
        
          Softwarehersteller im Ausstellungsbereich
        
        
          Mit dem Vortrags-Highlight von Entscheidungsforscher Prof. Wolfgang Gaissmaier:
        
        
          „Gute Entscheidungen in Unternehmen brauchen Kopf und Bauch“
        
        
          4. Fachtagung
        
        
          BI & BIG DATA
        
        
          20. Okt. 2016
        
        
          in München
        
        
          Zur Anmeldung und Umfrage:
        
        
        
          Unternehmenssteuerung in der Praxis
        
        
          Machen Sie mit bei der gemeinsamen Umfrage
        
        
          der CA Akademie, Qunis und aquma zur aktuellen
        
        
          Big Data Durchdringung in Ihrem Unternehmen.
        
        
          
            Abb. 2: Effectuation-Prozess unternehmerischen Handelns (adaptiert nach Sarasvathy et al. 2005)
          
        
        
          
            CM Juli / August 2016