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offen für Stress und wenden sich ihm zu, dann
ist Stress nicht schädlich. Dies ist ein weiterer
guter Grund, um den Willen, öfter „Ja!“ zum
Stress zu sagen, aufzubauen.
Initiative bei Stress:
Übernimm die Verantwortung
Im Rahmen der Entwicklung von WIN
®
wurde
Probanden stets die Frage „Warum sind sie ge-
stresst?“ gestellt. Die Antworten waren zwar
verschieden, jedoch alle falsch. Denn alle hatten
folgenden Tenor: wegen meiner Arbeit, wegen
meiner Kunden, wegen meiner Frau, wegen
meiner Kinder etc. Die Wahrheit lautet aber: we-
gen meiner Gedanken über meine Arbeit, meine
Kunden, meine Frau, meine Kinder etc.
Beweisen
lässt sich das mit drei einfachen
Beispielen: versuchen Sie, sich über etwas zu
ärgern, ohne zu denken. Ein verspäteter Zug
kann Sie nicht ärgern, weil er nicht da ist. Der
Brief vom Finanzamt kann sie nicht stressen, es
ist nur ein Blatt Papier, welches nichts tut. In al-
len Fällen sind es unsere Gedanken über etwas,
die Stressgefühle auslösen.
Dieses Bewusstsein der wahren Quelle für
Stress (unsere eigenen Gedanken über etwas)
bestimmt darüber, ob ein Mensch unter Stress
passiv oder initiativ reagiert. Wenn ein Mensch
denkt, dass sein Stress durch die „moderne
Gesellschaft“ ausgelöst wird, hat er zwar für
sich eine Erklärung, macht sich aber zeitgleich
zum Opfer. Denn die Gesellschaft wird niemand
so schnell ändern. So nimmt sich der Gestress-
te unbewusst die Möglichkeit zu Handeln. So-
bald die Initiative übernommen wird, wird aus
Stress Gelassenheit. Mit Beginn der Suche
nach dem eigenen Beitrag zum Stress ist die
Tür zu Gelassenheit, Ruhe und besonnener
Handlung geöffnet.
Die erste Reaktion unter unangenehmem Stress
ist neben der möglichen Schockstarre das Mot-
to „Laufen oder Raufen“. Diese erste Reaktion
ist biologisch bestimmt und unbewusst und da-
mit nicht frei gewählt, sondern aufgrund unse-
res Gehirn und Denkens bestimmt. Auch wenn
Gefahren wie hungrige Säbelzahntiger oder wil-
de Büffelherden in weiten Teilen Europas der
Vergangenheit angehören, gibt es dieses Pro-
gramm immer noch. Gute Beispiele hierfür sind
spontane Aussagen, die später bereut werden
oder Flüchtigkeitsfehler, die aufgrund von
Druck entstehen. Oft sieht alles ganz anders
aus, wenn der erste Stress vorbei ist und wie-
der klar gedacht werden kann.
Eine zentrale Beobachtung während der Ent-
wicklungszeit von
WIN
®
bestand darin, dass
„Stress dumm macht“. Entgegen der landläufi-
gen Meinung, dass Stress für Spitzenleistung
gebraucht wird, führt unangenehmer Stress
nicht nur zu Passivität und Krankheit, sondern
je nach Mensch auch zu Mangelleistung, einge-
schränkter Kreativität und Fehlentscheidungen.
Niemals aufhören:
Die Einheit des Erfolges ist der Tag
Sobald Wille und Initiative nachlassen, nimmt
Stress zu und Gelassenheit ab. Die Studie er-
gab, dass der dritte Faktor für ein Leben ohne
Stress die tägliche Bereitschaft für Gelassen-
heit und ein Leben der
WIN
®
-Strategie ist. Sie
können nicht morgen gelassen sein. Sie können
nicht nächste Woche anfangen, gelassener zu
werden und sich mehr um sich zu kümmern.
Denn morgen ist eine Erfindung des menschli-
chen Verstandes. Es gibt zwei unterschiedliche
Arten von Zeit, die tatsächliche (das Jetzt) und
Vergangenheit und Zukunft. Letztere sind
durchaus wundervolle Phantasien, die jedoch
dann Realität waren oder werden, wenn das
Jetzt da ist. Es nutzt nichts, sich heute Wissen
anzueignen und zu glauben, dass damit zu-
künftige Gelassenheit garantiert ist.
Die Ein-
heit des Erfolges ist der Tag.
Sobald das täg-
liche Bewusstsein und die tägliche Achtsamkeit
für Gelassenheit nachlassen, entsteht Raum für
unangenehmen Stress.
Sobald die Bereitschaft, in aller Ruhe täglich
noch besser in Sachen Gelassenheit zu wer-
den nachlässt, sinkt diese Fähigkeit. Wenn Sie
aufgrund einer Verletzung Arm oder Bein ein-
gegipst hatten, kennen Sie das Phänomen der
„negativen Entropie“, des „Minus-Wachs-
tums“. Weil Sie die Muskeln des Armes oder
des Beines nicht benutzen konnten, sind sie
geschrumpft, auch wenn Sie vorher Bodybuil-
ding betrieben haben.
Allerdings gibt es noch einen weiteren Grund
für das Ergreifen von Initiative unter Stress:
wenn in 100 Situationen Stress empfunden
wird, sind das nicht 100 verschiedene Situatio-
nen, sondern 80 ähnliche und 20 neue.
Es
sind oft ähnliche „Stressfallen“ und „Fett-
näpfchen“, in die wir treten.
Wenn also nicht
die Initiative zur Veränderung des eigenen Den-
kens und Verhaltens ergriffen wird, ist es sehr
wahrscheinlich, dass dieselbe Situation zukünf-
tig erneut Stress auslösen wird. Sieht man sich
weiterhin als „Opfer“, wird einen das Leben die-
se unangenehmen Gefühle solange als Hinweis
zum Lernen schenken, bis aufgrund der eige-
nen Initiative gelernt wurde, diese Situationen
locker, leicht und gelassen zu lösen.
Weil wir Menschen Teil der Natur sind, gelten
für uns dieselben Gesetze wie in der Natur: ent-
weder wachsen oder sterben. Mit der Idee
„Niemals aufgeben“ lassen Sie Ihre Gelassen-
heit täglich weiter wachsen.
Die drei WIN
®
-Faktoren sind es, die im Leben
Gelassenheit ermöglichen, wenn sie vorhanden
sind. Fehlen sie, entsteht Stress. Dieselbe
Situation wird mit WIN
®
positiv-gelassen, ohne
negativ-gestresst erlebt.
Weitere Informationen zu Gelassenheit:
Bereich „Service“ fin-
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gang zur mentalen Stärke.
Autor
Dipl.-Päd. Christian Bremer
Seit mehr als 20 Jahren maximiert er Erfolg und Gelassenheit
bei seinen Teilnehmern. Er vermittelt effektive Techniken, um
Stress in aktive Gelassenheit umzuwandeln. Außerdem hat er
zur mentalen Stärke bereits mehrere Bücher und Hörbücher
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CM Juli / August 2015