CONTROLLER Magazin 4/2015 - page 55

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Förderhinweis
Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Pro-
jekts „PMSaisonal“. Das IGF-Vorhaben 420
ZBG der Forschungsvereinigung BVL – Bun-
desvereinigung Logistik e.V. wurde über die AiF
im Rahmen des Programms zur Förderung der
Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)
vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie aufgrund eines Beschlusses des Deut-
schen Bundestages gefördert.
Literaturhinweise
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berg, S. (Hrsg.), Modelling Seasonality, 1992,
S. 3-14.
gen im Hoch können zusätzliche Kapazitäten
über Leiharbeiter herangezogen werden. Die
Verfügbarkeit von Leiharbeitern ist allerdings
während dieser Zeit begrenzt, wenn viele Un-
ternehmen von Hochs betroffen sind. Deshalb
steht diese Maßnahme nicht oder nur begrenzt
zur Verfügung.
Ähnliche Herausforderungen betreffen die Si-
cherstellung der Bestände und rechtzeitigen
Lieferungen. Wenn die Zulieferer von denselben
saisonalen Schwankungen beeinflusst werden,
verändern sich die Bedingungen für Lieferun-
gen zwischen Hochs und Tiefs, sodass kurzfris-
tige Lieferungen in Hochs nicht möglich sind
(Sembritzki 2014, S. 111ff.).
Zusammenfassung
Zur Messung und Bewertung der Leistungser-
bringung zur Erreichung der Unternehmenszie-
le sind die Instrumente des Performance Mea-
surement (PM) entsprechend der Rahmenbe-
dingungen zu gestalten. Besonderen Einflüssen
stehen Hersteller saisonaler kundenindividuel-
ler Produkte gegenüber. In diesem Beitrag wird
die Anwendung der Instrumente Strategy Map
und BSCs für die Operationalisierung der Un-
ternehmensziele unter besonderen saisonalen
Einflüssen erläutert.
Im PM ist zu berücksichtigen, dass sich die
Einzelziele zur Erreichung der Unterneh-
mensziele im Saisonverlauf verändern. Dies
wird in BSCs mit veränderlichen Einzelzielen,
Messgrößen, Zielwerten und Maßnahmen
deutlich. Die zur Messung, Kontrolle und Steu-
erung herangezogenen Kennzahlen können
sich außerdem u. a. hinsichtlich der Zusam-
mensetzung, Berechnung und Berichtsemp-
fänger unterscheiden.
Die Fallstudie veranschaulicht die Anwendung
von Strategy Maps und BSCs für die Operati-
onalisierung der Unternehmensziele unter sai-
sonalen Einflüssen. Die erläuterten Anpassun-
gen an die Rahmenbedingungen können auf
eine Vielzahl von Unternehmen übertragen wer-
den. Wesentliches Kriterium für die Gestaltung
der Instrumente der Unternehmenssteuerung
sind die internen und externen Rahmenbedin-
gungen der Unternehmen.
Rahmenbedingungen zu gestalten. Saisonale
Schwankungen beeinflussen insbesondere:
°
die Berechnung von Kennzahlen,
°
die Frequenz der Erhebung,
°
die Frequenz und die Empfänger der
Berichte,
°
das Niveau und die Bandbreite der Ziel-
werte sowie
°
die Maßnahmen zur Reaktion auf Zielab-
weichungen (dazu ausführlich Sembritzki
2014, S. 111ff.).
Die Verfügbarkeit von und Anforderungen an
Daten unterscheiden sich zwischen Hochs und
Tiefs. In saisonalen Hochs sind detaillierte Da-
ten verfügbar und zugleich notwendig, um
ausreichend Informationen für die Planung und
Implementierung von Maßnahmen zu haben.
Dies ist in Hochs besonders relevant, da diese
Zeiträume den Unternehmenserfolg maßgeb-
lich determinieren. Da in Hochs die Mengen
groß sind und sich kurzfristig stark ändern
können, ist es notwendig, Informationen in ho-
her Frequenz zu erheben, aufzubereiten und
an die Empfänger weiterzugeben. Dabei er-
weitert sich der Empfängerkreis der Berichte
in Hochs, wenn die Bedingungen stark
schwanken und der Erfolg entscheidend zur
Zielerreichung beiträgt.
Zur adäquaten Beurteilung der Zielerrei-
chung werden die Zielwerte an die saiso-
nalen Bedingungen angepasst.
In Hochs ist
das Zielniveau der Kapazitätsauslastung hö-
her als im Tief. Zur Anzeige von Zielabwei-
chungen wird der Zielwert in Hochs nach oben
festgelegt, z. B. bei 95%. Dies bedeutet, dass
eine Auslastung von mehr als 95% eine Ziel-
abweichung darstellt. Während saisonaler
Tiefs ist dahingegen eine Unterauslastung
eine Zielabweichung. Dies wird dadurch um-
gesetzt, dass der Zielwert nach unten, z. B. bei
75%, gesetzt wird. Dieser Wert soll nicht un-
terschritten werden.
Darüber hinaus werden die Maßnahmen zur
Reaktion auf Zielabweichungen entsprechend
der Zeitpunkte im Saisonverlauf festgelegt. Da-
bei wird berücksichtigt, dass unterschiedliche
Arten und Intensitäten von Maßnahmen not-
wendig sind. Die Auswahl an Maßnahmen wird
außerdem durch externe Einschränkungen be-
einflusst. Zur Reaktion auf zu hohe Auslastun-
CM Juli / August 2015
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