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          Besonders die Fertigprodukte sind im nachfol-
        
        
          genden Tief nicht absetzbar und verursachen
        
        
          hohe Kosten.
        
        
          Auf Grund der stark sinkenden Nachfrage un-
        
        
          mittelbar nach dem Hoch sind die priorisierten
        
        
          Einzelziele für das Tief an die geänderten Rah-
        
        
          menbedingungen anzupassen. Zentrale Her-
        
        
          ausforderung im Tief ist
        
        
          die Vermeidung von
        
        
          Unterauslastung
        
        
          . Dies gilt von Beginn bis in
        
        
          die zweite Hälfte des Tiefs, wenn die Vorberei-
        
        
          tungen für das Hoch getroffen werden. Als Vor-
        
        
          bereitung auf das Hoch werden Fertigprodukte
        
        
          vorproduziert und Bestände an kritischen Roh-
        
        
          stoffen und Materialien aufgebaut. Die Bestän-
        
        
          de kritischer Rohstoffe und Materialien werden
        
        
          bis zum Start des Nachfrageanstiegs aufge-
        
        
          baut. Die Vorproduktion der Fertigprodukte fin-
        
        
          det ab Mitte des Tiefs bis zur ersten Hälfte des
        
        
          Nachfrageanstiegs statt.
        
        
          Gestaltung von Kennzahlen für die Messung
        
        
          und Steuerung der Leistungserbringung
        
        
          Die Erreichung der Einzelziele wird mit Hilfe
        
        
          von Kennzahlen gemessen. Diese sind eben-
        
        
          falls unter Berücksichtigung der saisonalen
        
        
          Abbildung 3 stellt die Einordnung der Ziele der
        
        
          Produktionsperspektive in den Saisonverlauf
        
        
          dar. Ereignis 1 und Ereignis 2 markieren die
        
        
          Höhepunkte der saisonalen Hochs, z. B. Ostern
        
        
          und Weihnachten. Dazwischen liegt ein Tief.
        
        
          Der Saisonverlauf der roten Linie zeigt, dass die
        
        
          Nachfrage vor dem Saisonereignis stetig an-
        
        
          steigt und zum Schenkfest den Höhepunkt er-
        
        
          reicht. Danach fällt die Nachfrage abrupt ab
        
        
          und bleibt während des Tiefs auf einem niedri-
        
        
          gen Niveau.
        
        
          Im Hoch stehen die Einhaltung der kurzen Lie-
        
        
          ferzeiten und die Einhaltung der Kapazitäts-
        
        
          grenzen im Fokus. Dies stellt besonders kurze
        
        
          Zeit vor dem Ereignis des Hochs eine Heraus-
        
        
          forderung dar, da Lieferabweichungen unmit-
        
        
          telbar vor dem Schenkfest die fristgerechte Lie-
        
        
          ferung akut gefährden. Bei Lieferungen nach
        
        
          dem Schenkfest verlieren die Produkte für die
        
        
          Kunden signifikant an Wert.
        
        
          Der Bestand kritischer Rohstoffe wird während
        
        
          des Großteils des Hochs kontrolliert, um die
        
        
          zeitnahe Produktion und ständige Lieferfähig-
        
        
          keit zu sichern. Kurze Zeit vor dem Saisonhöhe-
        
        
          punkt sind die Bestände der Fertigprodukte
        
        
          und begrenzt haltbaren Rohstoffe abzubauen.
        
        
          Trotz hohen Bedarfs und begrenzter Kapazitä-
        
        
          ten sind die kurzen Produktionszeiten, Durch-
        
        
          laufzeiten und Lieferfristen einzuhalten. Bei zu
        
        
          hoher Auslastung kann es dennoch notwendig
        
        
          sein, die Bedarfe über die nächsten Tage zu
        
        
          verteilen und ggf. die Lieferzeiten für die Kun-
        
        
          den anzupassen. Die Bestände an Materialien
        
        
          und Fertigprodukten sind zum Ende des Hochs
        
        
          abzubauen,
        
        
          da sie danach nicht mehr abge-
        
        
          setzt werden können
        
        
          . Dafür werden zum Ende
        
        
          des Hochs besondere Vertriebs- und Marke-
        
        
          tingmaßnahmen unternommen oder alternative
        
        
          Verwendungsmöglichkeiten gesichert.
        
        
          Darstellung veränderlicher Priorisierungen
        
        
          der Einzelziele im Saisonverlauf
        
        
          Zur Handhabung der sich ändernden Herausfor-
        
        
          derungen und Ziele im Saisonverlauf bietet sich
        
        
          eine Darstellung der Priorisierung der Einzelziele
        
        
          für saisonale Hochs und Tiefs an. Die im Folgen-
        
        
          den vorgestellte Visualisierung dient als Ergän-
        
        
          zung für die saisonspezifische BSC. Sie wird für
        
        
          die zentralen Perspektiven mit stark variierenden
        
        
          Herausforderungen und Zielen erstellt. Im Fol-
        
        
          genden wird die zeitliche Priorisierung beispiel-
        
        
          haft für die Produktionsperspektive erläutert.
        
        
          
            Abb. 3: Darstellung der Priorisierung für die Perspektive Produktion
          
        
        
          
            Performance Measurement für saisonale Unternehmen