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          checken: Sind diese verkaufsfördernd, sprich
        
        
          „nutzenorientiert“ formuliert? Oder der Ge-
        
        
          bietsverkaufsleiter hört dem Vertriebspartner
        
        
          zu, wie dieser Angebote nachtelefoniert, und
        
        
          gibt ihm anschließend Tipps, wie er Kunden
        
        
          eher für sich begeistert.
        
        
          Der (Gebiets-)Verkaufsleiter nimmt also die
        
        
          Rolle (des Betriebs- und) Vertriebsberaters
        
        
          und -unterstützers wahr.
        
        
          Er coacht den Ver-
        
        
          triebspartner bei seiner alltäglichen Vertriebs-
        
        
          arbeit – ähnlich wie dies eine gute Führungs-
        
        
          kraft im Vertrieb mit ihren Mitarbeitern tut.
        
        
          Nicht von oben herab, sondern getreu der Ma-
        
        
          xime: Wir wollen gemeinsam erfolgreich sein.
        
        
          
            Außendienst braucht Unterstützung
          
        
        
          Eine in dieser Form aktive, den Vertriebspro-
        
        
          zess begleitende Unterstützung der Ver-
        
        
          triebspartner können die Vertriebsmitarbeiter
        
        
          der Hersteller nur leisten, wenn sie das hierfür
        
        
          erforderliche Selbstverständnis haben. Außer-
        
        
          dem müssen sie das nötige Vertriebs-Know-
        
        
          how und die entsprechenden Führungsqualitä-
        
        
          ten haben. Daraus folgt: Sie müssen entspre-
        
        
          chend geschult werden. Außerdem benötigen
        
        
          sie eine
        
        
          vertriebliche und emotionale Unter-
        
        
          stützung durch ihre Vorgesetzten
        
        
          . Diese
        
        
          müssen ihre Mitarbeiter letztlich ähnlich unter-
        
        
          stützend begleiten wie diese es bei den Ver-
        
        
          triebspartnern tun sollen. Sonst wird das Ziel
        
        
          einer partnerschaftlichen Markt- und Kunden-
        
        
          bearbeitung zur Steigerung von Umsatz und Er-
        
        
          trag nicht erreicht.
        
        
          rung“ sind? Clevere Vertriebspartner fordern
        
        
          genau diese Unterstützung statt nur nach Son-
        
        
          derkonditionen und Werbekostenzuschüssen
        
        
          zu fragen.
        
        
          
            Gemeinsam den Markt bearbeiten
          
        
        
          Um gemeinsam erfolgreich zu sein, bedarf
        
        
          es einer gemeinsamen Planung.
        
        
          In einem
        
        
          extra anberaumten Jahresgespräch – ohne
        
        
          Troubleshooting-Themen – sollte beispielswei-
        
        
          se analysiert werden:
        
        
          ·
        
        
          Wie ist die Struktur des Gebiets des
        
        
          Vertriebspartners?
        
        
          ·
        
        
          Wer sind seine Zielkunden?
        
        
          ·
        
        
          Welche Ziele will er wie erreichen?
        
        
          Aus den Antworten kann die Strategie abgelei-
        
        
          tet werden, wie man gemeinsam attraktive
        
        
          Zielkunden und Marktsegmente erobern kann.
        
        
          Ist die Strategie definiert, gilt es einen Maßnah-
        
        
          menplan zu formulieren, wie der Mittler seine
        
        
          Ziele erreichen möchte und welche Unterstüt-
        
        
          zung der Hersteller ihm hierbei bietet.
        
        
          Ist eine solche Basis für die Zusammenarbeit
        
        
          gelegt, haben auch die Besuchstermine des
        
        
          (Gebiets-)Verkaufsleiters beim Vertriebspartner
        
        
          eine höhere Qualität. Es wird zum Beispiel be-
        
        
          sprochen, inwieweit die Marketing- und Ver-
        
        
          triebsmaßnahmen des Vertriebspartners von
        
        
          Erfolg gekrönt waren. Und wenn die Maßnah-
        
        
          men nicht den erhofften Erfolg hatten? Dann
        
        
          begeben sich Verkaufsleiter und Vertriebspart-
        
        
          ner auf Ursachensuche. Sie schauen sich also
        
        
          gemeinsam zum Beispiel die Adressen an, an
        
        
          die der Vertriebspartner einen Werbebrief
        
        
          sandte, um zu ermitteln: Waren das vielleicht
        
        
          die falschen Personen oder Organisationen?
        
        
          Oder der Gebietsverkaufsleiter lässt sich die
        
        
          Angebotsschreiben des Partners zeigen, um zu
        
        
          Statt den Vertriebspartner nur mit Geld zu
        
        
          unterstützen, das oft als Nachlass an den
        
        
          Endkunden weitergereicht wird, unterstützen
        
        
          solche Verkaufsleiter die Händler und Hand-
        
        
          werker also beim Abverkauf – mit einem
        
        
          Bündel von strategisch und konzeptionell
        
        
          aufeinander abgestimmten Maßnahmen.
        
        
          Dieses intensive Betreuen der Ver-
        
        
          triebspartner kostet Zeit
        
        
          – viel Zeit. Also soll-
        
        
          ten sich die (Gebiets-)Verkaufsleiter fragen: Bei
        
        
          welchen Vertriebspartnern lohnt sich dieses
        
        
          Engagement? Wer hat das erforderliche Poten-
        
        
          zial und bei wem besteht die Chance auf eine
        
        
          erfolgreiche Zusammenarbeit? Zum Beispiel,
        
        
          weil das Gebiet des Vertriebspartners ein sehr
        
        
          großes Absatzpotenzial hat? Oder weil der neue
        
        
          Chef – im Gegensatz zum bisherigen – neue
        
        
          Wege beschreiten möchte?
        
        
          Um zu ermitteln, bei wem sich ein
        
        
          (weiteres)
        
        
          Engagement lohnt
        
        
          , sollten die Verkaufsleiter
        
        
          jährlich bezogen auf alle Vertriebspartner eine
        
        
          Potenzial- und Chancen-Analyse durchfüh-
        
        
          ren
        
        
          , bei der sie sich unter anderem fragen:
        
        
          ·
        
        
          Wer ist ausbaufähig?
        
        
          ·
        
        
          Wo sollte ein zweiter Partner ergänzend
        
        
          eingesetzt werden?
        
        
          ·
        
        
          Welcher Partner muss wie gehalten und
        
        
          gesichert werden?
        
        
          ·
        
        
          Welcher Partner sollte (mittelfristig) aus-
        
        
          getauscht werden?
        
        
          Dasselbe gilt für die Vertriebspartner. Auch sie
        
        
          sollten sich, bevor sie eine enge Partnerschaft
        
        
          mit einem Lieferanten eingehen, fragen:
        
        
          Lohnt
        
        
          es sich, auf dieses „Pferd“ zu setzen?
        
        
          Zum
        
        
          Beispiel, weil der Hersteller mir tatkräftig hilft,
        
        
          neue Kunden(-gruppen) zu erschließen? Oder
        
        
          weil er mich aktiv dabei unterstützt, Wartungs-
        
        
          verträge mit Kunden abzuschließen, die für
        
        
          mich als Handwerker eine Art „Rentenversiche-
        
        
          
            Autor
          
        
        
          Peter Schreiber
        
        
          ist Inhaber des auf den Vertrieb von Industriegütern und
        
        
          -dienstleistungen spezialisierten Trainings- und Beratungs-
        
        
          unternehmens PETER SCHREIBER & PARTNER, Ilsfeld. Er ist
        
        
          Autor des Buches „Das Beuteraster – 7 Strategien für erfolg-
        
        
          reiches Verkaufen“.
        
        
          Tel.: 07062 / 96968
        
        
          E-Mail:
        
        
        
          
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