CONTROLLER Magazin 2/2015 - page 54

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mit den verfügbaren, kurzfristigen Kreditlinien
finanzierbar ist. Der Liquiditätsstress aus dem
laufenden Geschäftsbetrieb ergibt sich in dieser
Situation aus
·
Margeneinengungen infolge gegenläufigen
Agrar- und Öl- bzw. Biofuelpreise und/oder
·
einem gestressten Working Capital, also aus
einer unerwartet hohen Vorfinanzierung von
Forderungen und Vorräten (abzüglich der
Lieferantenverbindlichkeiten).
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Insgesamt werden so in 10% aller Fälle allein
wegen des Preisrisikos mind. 1.146 TEUR mehr
kurzfristige Kredite gezogen als geplant (801
TEUR); die Wahrscheinlichkeit, dass die kurz-
fristigen Linien (1800 TEUR) überschritten wer-
den und ein Liquiditätsengpass entsteht, be-
trägt so 13%.
tiver Cash Flow wird mit 33% Wahrscheinlich-
keit nicht erreicht.
B. „Reichen die kurzfristigen Kreditlinien
aus?“
Für die Finanzleitung ergibt sich daraus un-
mittelbar die Frage, ob das laufende Geschäft
DA-Planwert 2014 (mindestens) 952 TEUR.
Das EBITDA-Ziel von 500 TEUR wird so mit
16% Wahrscheinlichkeit verfehlt. Das Preisri-
siko ist sogar so hoch, dass der erwartete
Cash Flow 2014 (326 TEUR) deutlich durch
das Planabweichungsrisiko (953 TEUR) auf-
gezehrt werden kann; oder anders: ein posi-
Abb. 6: Preisszenarien für Biodiesel (li.) und Ethanol (re.), in EUR/t
Methodenbox 2
Marktpreisrisiko-Management
1...,44,45,46,47,48,49,50,51,52,53 55,56,57,58,59,60,61,62,63,64,...116
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