42
          
        
        
          im Abbildungssystem zu erfassen und bezüg-
        
        
          lich der effektiven Zielerreichung unter Beach-
        
        
          tung der Ansprüche aller Stakeholder zu steu-
        
        
          ern. Erfolgreiche Unternehmen gestalten die-
        
        
          sen „Knetprozess“ in einem vorausschauen-
        
        
          den, rollierenden Prozess.
        
        
          
            Fazit
          
        
        
          Das Management und die Gestaltung der Zah-
        
        
          lungsströme bedingen zunächst eine konsis-
        
        
          tente Abbildung der Zahlungsströme in der Un-
        
        
          ternehmensrechnung unter Berücksichtigung
        
        
          der Interdependenzen zur Erfolgs-, Bilanz- so-
        
        
          wie Chancen- und Risikosteuerung. Im nächs-
        
        
          ten Schritt ist die Ein- und Auszahlungsentste-
        
        
          hung zu vergegenwärtigen, wobei zunächst im-
        
        
          mer Auszahlungen erfolgen müssen, um erst
        
        
          dann, wenn sich diese in wirtschaftlich relevan-
        
        
          ter Qualität von Produkten und Dienstleistun-
        
        
          gen niederschlagen, mit Einzahlungen zu rech-
        
        
          nen. Zur Steuerung der Ein- und Auszahlungen
        
        
          bietet es sich an, den zumeist simultan verlau-
        
        
          fenden Prozess der Zahlungen gedanklich in
        
        
          eine Verwendungsrechnung in der Art aufzutei-
        
        
          len, dass ausgehend von den Einzahlungen die
        
        
          notwendigen Auszahlungen der Geschäftstä-
        
        
          tigkeit und die weitere Verwendung des Cash-
        
        
          flows für Tilgung und Steuern, Zukunftssiche-
        
        
          rung und Ausschüttung abgezogen werden.
        
        
          Zudem ist es im nächsten Schritt sinnvoll, sich
        
        
          die dabei generierten Einkommen der Stake-
        
        
          holder zu vergegenwärtigen, um deren Interes-
        
        
          sen in die Führungsarbeit effektiver einbezie-
        
        
          hen zu können.
        
        
          Für den Controllerservice besteht die Haupt-
        
        
          aufgabe dann in der Projektion der erforderli-
        
        
          chen Zahlungsströme zur Umsetzung der Stra-
        
        
          tegie, der steuerungsrelevanten Kontierung der
        
        
          Einkommen sowie der Ableitung erforderlicher
        
        
          finanzieller Konsequenzen für die risikoad-
        
        
          äquate Vorsorge in allen für das Geschäftsmo-
        
        
          dell des Unternehmens relevanten Vermögens-
        
        
          arten.
        
        
          Dabei hängt der Erfolg entscheidend
        
        
          von der Kenntnis des Unternehmens und
        
        
          seiner Beziehungen zur Umwelt ab.
        
        
          Dafür
        
        
          gibt es angesichts der Komplexität und Dyna-
        
        
          mik wirtschaftlicher Verflechtungen keine Pa-
        
        
          tentlösungen – wie bei vielen Herausforderun-
        
        
          gen des Managements ist der Weg hier auch
        
        
          das Ziel.
        
        
          
            Fußnoten
          
        
        
          1
        
        
          Vgl. z. B. Lorson, P./Melcher, W./Zündorf, P.
        
        
          (2013): 20 Jahre Konvergenzdiskussion – Ge-
        
        
          schichte einer wechselvollen Beziehung, Cont-
        
        
          rolling & Management Review, S. 12-23; Mül-
        
        
          ler, S.: Management-Rechnungswesen, Gabler,
        
        
          S. 172-182.
        
        
          2
        
        
          Vgl. Lachnit, L./Müller, S. (2012): Unterneh-
        
        
          menscontrolling, 2. Aufl., Gabler, S. 206-221.
        
        
          3
        
        
          Vgl. Ruhnke, K. (2005): Rechnungslegung nach
        
        
          IFRS und HGB, Schaeffer-Poeschel, S. 636.
        
        
          4
        
        
          Bekannt gemacht durch das BMJV am 8.4.2014
        
        
          im Bundesanzeiger unter AT 8.4.2014 B2
        
        
          5
        
        
          Vgl. Lorson, P./Müller, S./ICV-Fachkreis IFRS
        
        
          & Controlling (2014): Auswirkung von DRS 21
        
        
          auf das Controlling – Zugleich Anmerkungen
        
        
          zur Konzern-GoB-Vermutung von DRS, DER
        
        
          BETRIEB, S. 965-971.
        
        
          6
        
        
          Vgl. Eiselt, A./Müller, S. (2014): Kapitalfluss-
        
        
          rechnungen nach IFRS und DRS 21, 2. Aufl.,
        
        
          Erich-Schmidt-Verlag, S. 17-162.
        
        
          7
        
        
          Aus Controllersicht wurde hier der Basis-
        
        
          Cashflow aus der unmittelbaren Geschäftstä-
        
        
          tigkeit als Brücke zur Deckungsbeitragsrech-
        
        
          nung (z. B. DB 1 = Umsatz – Material – bezoge-
        
        
          ne Leistungen; DB 2 = DB 1 – Personal) geson-
        
        
          dert abgegrenzt. Das ist im Rahmen der
        
        
          Kapitalflussrechnung möglich.
        
        
          8
        
        
          Deshalb fordert das integrierte Reporting eine
        
        
          Darstellung der Wertschaffung über die Zeit,
        
        
          aus der ersichtlich wird, ob die Wertschaffung
        
        
          nur kurzfristiger oder mittel- und langfristiger
        
        
          Art ist. Eine längerfristige Wertschaffung ist
        
        
          nachhaltig und wird in dieser Aufsatzreihe als
        
        
          Werthaltigkeit bezeichnet. Der Fachkreis Cont-
        
        
          rolling & IFRS des ICV hat in die dazu internati-
        
        
          onal geführte Diskussion den Vorschlag einer
        
        
          Dokumentation der Abschlusserstellung in
        
        
          mehreren Spalten eingebracht. Das werden wir
        
        
          im sechsten Beitrag dieser Serie zur modernen
        
        
          Wertorientierung näher erläutern.
        
        
          9
        
        
          Das ist eine Vereinfachung, weil Zahlungen
        
        
          von Investoren (Eigenkapital, Kredite etc.) oder
        
        
          der Gesellschaft (z. B. Fördermittel) parallel zum
        
        
          Umsatz oder auch vorher erfolgen können. Al-
        
        
          lerdings beruhen auch diese Zahlungen auf der
        
        
          Erwartung an eine adäquate wirtschaftlich rele-
        
        
          vante Qualität.
        
        
          10
        
        
          Die pragmatische Unterteilung der Auszah-
        
        
          lungen in Zahlungen für das laufende Geschäft
        
        
          sowie für die Zukunftssicherung und die Bedie-
        
        
          nung vertraglicher bzw. strategischer Abhän-
        
        
          gigkeiten basiert auf dem Management-Ansatz
        
        
          von Peter Drucker: „At the very least, business
        
        
          needs a minimum of profit: the profit required to
        
        
          cover its own future risk, the profit required to
        
        
          enable it to stay in business and to maintain in-
        
        
          tact the wealth producing capacity of its resour-
        
        
          ces. This required minimum profit affects busi-
        
        
          ness behavior and business decision – both by
        
        
          setting limits and by testing their validity. Ma-
        
        
          nagement, in order to manage, needs a profit
        
        
          objective at least equal to the required mini-
        
        
          mum profit, and yardsticks to measure its profit
        
        
          performance against this requirement”; Dru-
        
        
          cker, P. (2007): People and Performance, Har-
        
        
          vard Business School Press, S. 103.
        
        
          11
        
        
          Vgl. z. B. Krimpmann, A./Müller, S. (2009):
        
        
          Erweiterung der Ausschüttungssperre auf nach
        
        
          § 24 UmwG aufgedeckte stille Reserven: Ein
        
        
          konkreter Vorschlag zur Reaktion auf die Fi-
        
        
          nanzmarktkrise, in Accounting, S. 3-6 sowie
        
        
          ICV, Facharbeitskreis IFRS und Controlling
        
        
          (Hrsg. 2011): Impulspapier Drei-Spalten-Bilanz
        
        
          (
        
        
        
        
          12
        
        
          International <IR> Framework, Copyright ©
        
        
          December 2013 by the International Integrated
        
        
          Reporting Council (
        
        
        
          13
        
        
          Gälweiler, A. (2005): Strategische Unterneh-
        
        
          mensführung, Campus; vgl. auch DIN SPECF
        
        
          1086, Qualitätsstandards im Controlling,
        
        
        
        
          er Controller stellt den Zusammen-
        
        
          hang zwischen strategischem Entwickeln von
        
        
          Potenzialen und operativer Nutzung der verfüg-
        
        
          baren Potenziale, von Planung und Reporting
        
        
          oder von materieller und immaterieller Investiti-
        
        
          on klar und verständlich dar.“
        
        
          14
        
        
          Quelle: Friedag, H.R. / Schmidt, W. (2014):
        
        
          Balanced Scorecard – einfach konsequent,
        
        
          Haufe, S. 159.
        
        
          
            Moderne Wertorientierung