34
          
        
        
          Der nächste Schritt ist die Betrachtung der Di-
        
        
          mensionen Mensch, Technik und Organisation,
        
        
          um die Prämissen für die ermittelten Potenziale
        
        
          zu identifizieren. Beispiele für Voraussetzungen
        
        
          an den Menschen sind
        
        
          fachliche, methodi-
        
        
          sche und soziale Kompetenzen der Mitar-
        
        
          beiter oder angepasste Aus- und Weiterbil-
        
        
          dungskonzepte.
        
        
          Beispiele für Voraussetzun-
        
        
          gen an die Technik sind die Einführung von
        
        
          Sensorik und Aktorik sowie der Ausbau der IT-
        
        
          Infrastruktur. Beispiele für Voraussetzungen an
        
        
          die Organisation sind eine echtzeitnahe Steue-
        
        
          rung der Produktionsprozesse oder die Neuge-
        
        
          staltung der Kommunikation in der Wertschöp-
        
        
          fungskette. Im Anschluss wird analysiert, wie
        
        
          der Entwicklungsgrad der Voraussetzungen ge-
        
        
          messen und gesteuert werden kann.
        
        
          In der Folge werden die Kosten und Leistungen,
        
        
          die durch Digitalisierung und Vernetzung für die
        
        
          Dimensionen Mensch, Technik und Organisa-
        
        
          tion entstehen, bewertet. Hierzu wird die Exten-
        
        
          ded Performance Analysis (EPA) angewendet.
        
        
          EPA bildet dafür mehrperiodische Effekte ge-
        
        
          nau ab und berücksichtigt neben monetär be-
        
        
          wertbaren auch nicht direkt monetät bewert-
        
        
          bare Größen. Zudem reflektiert EPA neben
        
        
          direkten Auswirkungen einer Investition auch
        
        
          indirekte Wirkungen und berücksichtigt dabei
        
        
          die zugrundeliegenden Risiken.
        
        
          Zuletzt werden die Teilergebnisse in eine unter-
        
        
          nehmensindividuelle Roadmap zusammenge-
        
        
          führt. Hierbei werden einzelne Implementie-
        
        
          rungsschritte in einen zeitlichen Verlauf ge-
        
        
          bracht, und auch die Dimensionen Mensch,
        
        
          Technik und Organisation betrachtet. Mithilfe
        
        
          der Roadmaps können Unternehmen genau pla-
        
        
          nen, wie die Erschließung der identifizierten Po-
        
        
          tenziale von Digitalisierung und Vernetzung im
        
        
          jeweiligen Unternehmen umgesetzt werden soll.
        
        
          Die Ergebnisse werden zusammen mit den Un-
        
        
          ternehmensvertretern des Arbeitskreises erar-
        
        
          beitet und
        
        
          in einer Reihe von Fallstudien bei
        
        
          ausgewählten Unternehmen validiert
        
        
          . Diese
        
        
          Unternehmen sind diejenigen, mit denen die
        
        
          wissenschaftlichen Institute innerhalb des Ar-
        
        
          beitskreises besonders intensiv zusammenar-
        
        
          beiten. Zwischenergebnisse werden auf den
        
        
          Arbeitskreissitzungen durch die jeweiligen Un-
        
        
          ternehmen vorgestellt und diskutiert.
        
        
          
            Konstituierende Sitzung
          
        
        
          
            des Arbeitskreises
          
        
        
          Die konstituierende Sitzung des Arbeitskrei-
        
        
          ses „Industrie 4.0 – Betriebswirtschaftliche
        
        
          Fragestellungen im Fokus“ fand am 12. No-
        
        
          vember 2014 in der Villa Eberhardt an der
        
        
          Universität Ulm statt (siehe Abbildung 2). Es
        
        
          waren mehr als 30 Teilnehmer aus Industrie,
        
        
          Wirtschaft sowie der Forschung anwesend,
        
        
          die überwiegend aus Unternehmen des Ma-
        
        
          schinen- und Anlagenbaus und der Elektro-
        
        
          technik der Regionen Stuttgart und Ulm ka-
        
        
          men. Erste Impulse zum Thema Industrie 4.0
        
        
          lieferte Herr Professor Westkämper in seinem
        
        
          Vortrag „Was bedeutet Industrie 4.0 für die
        
        
          verarbeitende Industrie?“. Im Zentrum des
        
        
          Vortrags stand die Vision zukünftiger Informa-
        
        
          tions- und Kommunikationsumgebungen.
        
        
          Probleme stellen in diesem Zusammenhang
        
        
          die Datensicherheit und die Beherrschung der
        
        
          Informationsmenge dar. In Anlehnung daran
        
        
          zeigte Herr Professor Westkämper erste Lö-
        
        
          sungsansätze für die Überwindung dieser
        
        
          Problematik auf.
        
        
          Anschließend stellten Herr Professor Seiter,
        
        
          Herr Rusch und Herr Sejdic´ das weitere Vor-
        
        
          gehen im Arbeitskreis vor. Dabei wurden die
        
        
          präsentierten Lösungsansätze, Methoden und
        
        
          weiteren Arbeitsschritte ausführlich mit den
        
        
          Unternehmen diskutiert. Die Erstellung der
        
        
          unternehmensspezifischen Roadmaps der Pi-
        
        
          lotanwendungen wird bis Ende des Jahres
        
        
          2015 abgeschlossen sein. Zukünftig wird sich
        
        
          der Arbeitskreis weiteren betriebswirtschaft-
        
        
          lichen Fragestellungen zum Thema Industrie
        
        
          4.0 widmen.
        
        
          
            Weitere Informationen für
          
        
        
          
            interessierte Unternehmen
          
        
        
          Die nächste Arbeitskreissitzung im April
        
        
          2015 wird bei einem teilnehmenden Unter-
        
        
          nehmen stattfinden, das in Gesprächen noch
        
        
          zu bestimmen ist. Im Juni 2015 soll zudem
        
        
          ein öffentliches Symposium in Ulm veranstal-
        
        
          tet werden. Neben der Vorstellung erster Er-
        
        
          gebnisse sollen Praxisbeispiele Möglichkei-
        
        
          ten der Umsetzung des Konzepts Industrie
        
        
          4.0 aufzeigen. Für weitere Informationen
        
        
          können sich interessierte Unternehmen an
        
        
        
        
        
          
            Abb. 2: Konstituierende Sitzung des Arbeitskreises
          
        
        
          
            Industrie 4.0