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Der nächste Schritt ist die Betrachtung der Di-
mensionen Mensch, Technik und Organisation,
um die Prämissen für die ermittelten Potenziale
zu identifizieren. Beispiele für Voraussetzungen
an den Menschen sind
fachliche, methodi-
sche und soziale Kompetenzen der Mitar-
beiter oder angepasste Aus- und Weiterbil-
dungskonzepte.
Beispiele für Voraussetzun-
gen an die Technik sind die Einführung von
Sensorik und Aktorik sowie der Ausbau der IT-
Infrastruktur. Beispiele für Voraussetzungen an
die Organisation sind eine echtzeitnahe Steue-
rung der Produktionsprozesse oder die Neuge-
staltung der Kommunikation in der Wertschöp-
fungskette. Im Anschluss wird analysiert, wie
der Entwicklungsgrad der Voraussetzungen ge-
messen und gesteuert werden kann.
In der Folge werden die Kosten und Leistungen,
die durch Digitalisierung und Vernetzung für die
Dimensionen Mensch, Technik und Organisa-
tion entstehen, bewertet. Hierzu wird die Exten-
ded Performance Analysis (EPA) angewendet.
EPA bildet dafür mehrperiodische Effekte ge-
nau ab und berücksichtigt neben monetär be-
wertbaren auch nicht direkt monetät bewert-
bare Größen. Zudem reflektiert EPA neben
direkten Auswirkungen einer Investition auch
indirekte Wirkungen und berücksichtigt dabei
die zugrundeliegenden Risiken.
Zuletzt werden die Teilergebnisse in eine unter-
nehmensindividuelle Roadmap zusammenge-
führt. Hierbei werden einzelne Implementie-
rungsschritte in einen zeitlichen Verlauf ge-
bracht, und auch die Dimensionen Mensch,
Technik und Organisation betrachtet. Mithilfe
der Roadmaps können Unternehmen genau pla-
nen, wie die Erschließung der identifizierten Po-
tenziale von Digitalisierung und Vernetzung im
jeweiligen Unternehmen umgesetzt werden soll.
Die Ergebnisse werden zusammen mit den Un-
ternehmensvertretern des Arbeitskreises erar-
beitet und
in einer Reihe von Fallstudien bei
ausgewählten Unternehmen validiert
. Diese
Unternehmen sind diejenigen, mit denen die
wissenschaftlichen Institute innerhalb des Ar-
beitskreises besonders intensiv zusammenar-
beiten. Zwischenergebnisse werden auf den
Arbeitskreissitzungen durch die jeweiligen Un-
ternehmen vorgestellt und diskutiert.
Konstituierende Sitzung
des Arbeitskreises
Die konstituierende Sitzung des Arbeitskrei-
ses „Industrie 4.0 – Betriebswirtschaftliche
Fragestellungen im Fokus“ fand am 12. No-
vember 2014 in der Villa Eberhardt an der
Universität Ulm statt (siehe Abbildung 2). Es
waren mehr als 30 Teilnehmer aus Industrie,
Wirtschaft sowie der Forschung anwesend,
die überwiegend aus Unternehmen des Ma-
schinen- und Anlagenbaus und der Elektro-
technik der Regionen Stuttgart und Ulm ka-
men. Erste Impulse zum Thema Industrie 4.0
lieferte Herr Professor Westkämper in seinem
Vortrag „Was bedeutet Industrie 4.0 für die
verarbeitende Industrie?“. Im Zentrum des
Vortrags stand die Vision zukünftiger Informa-
tions- und Kommunikationsumgebungen.
Probleme stellen in diesem Zusammenhang
die Datensicherheit und die Beherrschung der
Informationsmenge dar. In Anlehnung daran
zeigte Herr Professor Westkämper erste Lö-
sungsansätze für die Überwindung dieser
Problematik auf.
Anschließend stellten Herr Professor Seiter,
Herr Rusch und Herr Sejdic´ das weitere Vor-
gehen im Arbeitskreis vor. Dabei wurden die
präsentierten Lösungsansätze, Methoden und
weiteren Arbeitsschritte ausführlich mit den
Unternehmen diskutiert. Die Erstellung der
unternehmensspezifischen Roadmaps der Pi-
lotanwendungen wird bis Ende des Jahres
2015 abgeschlossen sein. Zukünftig wird sich
der Arbeitskreis weiteren betriebswirtschaft-
lichen Fragestellungen zum Thema Industrie
4.0 widmen.
Weitere Informationen für
interessierte Unternehmen
Die nächste Arbeitskreissitzung im April
2015 wird bei einem teilnehmenden Unter-
nehmen stattfinden, das in Gesprächen noch
zu bestimmen ist. Im Juni 2015 soll zudem
ein öffentliches Symposium in Ulm veranstal-
tet werden. Neben der Vorstellung erster Er-
gebnisse sollen Praxisbeispiele Möglichkei-
ten der Umsetzung des Konzepts Industrie
4.0 aufzeigen. Für weitere Informationen
können sich interessierte Unternehmen an
Abb. 2: Konstituierende Sitzung des Arbeitskreises
Industrie 4.0