CONTROLLER Magazin 2/2015 - page 27

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chen Werte dieser Unternehmen nicht in der Bi-
lanz finden. Die Steuerung und Berichterstat-
tung solcher Intangibles mittels
Wissensbilan-
zen
ist ein mögliches Instrument. Es erlaubt,
das
Kennzahlenrepertoire der Controller
um „weiche“ Indikatoren
für z. B. Innovation,
Motivation, Kundenzufriedenheit zu erweitern.
Controllers Aufgabe ist es zukünftig noch mehr,
das Management auf diese Möglichkeiten, ja
auf die Notwendigkeit hinzuweisen, solche Per-
formance-Measurement-Plattformen aufzu-
bauen und das Standard-Berichtswesen dahin-
gehend zu erweitern. Managers Aufgabe ist es,
dies einzufordern und zuzulassen.
4. Business Intelligence (BI) und
Big Data Management
Wie ab der Seite 15 im Beitrag von Hoder und
Kuhr dramatisch beschrieben ist, wird sich das
Anforderungsprofil der Controller durch die
Digitalisierung rapide verändern. Die heute
vielfach existierenden BI-Insellösungen müssen
integriert und in einem
BICC
B
usiness Intelli-
gence
C
ompetency
C
enter zentral koordiniert
werden. Die Software wird zukünftig verstärkt
aus der Cloud zur Verfügung gestellt. Reports
und auch die Eingabe von Planungsdaten wer-
den mobil (
mobile BI
) ermöglicht. Die Software
wird mehr und mehr intuitiv bedient werden
können und ermöglicht eine Dezentralisierung
von Aufgaben (
self service BI
) und glz. Entlas-
tung der Controller. Es werden sich Standards
zur Darstellung und Visualisierung (SUCCESS)
durch zur Verfügung stehende Templates der
BI-Front-end-Hersteller etablieren. Der Um-
gang mit der Menge an gesammelten Daten
(
Big Data
) erfordert hohes Know-how in der
Analyse, Simulation und Auffindung von Ge-
schäftszusammenhängen (
Data Scientist
).
Um mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten,
haben sich die Controller zu „Information Ma-
nager“ weiterzubilden.
5. Ganzheitliches Performance Management
und Strategieentwicklung
Wie im Beitrag ab der Seite 6 ausführlich be-
schrieben, findet man in Unternehmen häufig
einen wilden Mix an unterschiedlichen Co-Werk-
zeugen im Einsatz, die nicht aufeinander abge-
stimmt sind und so eine rasche, korrekte Ent-
scheidungsfindung erschweren. Das kann
historische Gründe haben oder auch durch
schnelles Wachstum oder durch Zukauf von
Firmen bedingt sein. Die Herausforderung ist in
Zeiten immer stärkerer
Volatilität der Märkte
,
all diese Informationssysteme zu einem integrier-
ten, ganzheitlichen System zusammenzuführen
und so die Grundlage für die richtigen und recht-
zeitigen Entscheidungen zu schaffen. Zur ganz-
heitlichen Steuerung gehört zwingend auch, die
Strategieentwicklung als Prozess zu etablieren
und mit der operativen Planung zu verknüpfen.
6. Kapitalmarktorientierung, wertorientier-
te Unternehmensführung, IFRS
Als Binsenweisheit hat sich herausgestellt,
dass ein Unternehmen mehr als seine Kapital-
kosten zu erwirtschaften hat (EVA
TM
>0), um
den Ansprüchen der Kapitalgeber zu genügen.
Ob börsennotiert oder nicht, der effiziente Ein-
satz des investierten Kapitals ist ein Maßstab
für wirtschaftlich erfolgreiches Handeln. Die In-
ternationalisierung bringt auch eine Harmoni-
sierung des Rechnungswesens mit sich. Diese
Verknüpfung des Controllings mit dem Accoun-
ting erfordert, dass sich auch die Controller des
Themas annehmen.
7. Reorganisation und Performance
Management des Controller Service
Der Druck auf die Gemeinkosten in den Unter-
nehmen wird von Jahr zu Jahr stärker, auch im
Controlling. Die Controlling-Prozesse müssen
nicht nur effektiv sein, sondern auch effizient
angewendet werden. Als Beispiel seien hier die
Bemühungen um die Optimierung der Planung
(Moderne Budgetierung) genannt. Insbesonde-
re Konzerne lagern heute immer öfter vor allem
standardisierte Prozesse des Controllings in
Shared Service Center (SSC) in Billiglohnländer
aus. Die Herausforderung der oft stark redu-
zierten verbleibenden Controller ist, vor allem
die Schnittstelle in das SSC zu bilden.
Systematisches Trainingsprogramm in fünf Stufen
Informieren und anmelden:
Stufe I:
04. – 08. Mai / 18. – 22. Mai / 01. – 05. Juni / 08. – 12. Juni
Stufe II:
13. – 17. April / 04. – 08. Mai
Stufe III:
13. – 17. April / 04. – 08. Mai
Stufe IV:
13. – 17. April / 04. – 08. Mai
Stufe V:
13. – 17. April / 04. – 08. Mai
Setzen Sie sich mit frischem Controlling-Wissen an die Spitze.
Unternehmenssteuerung in der Praxis
Abb. 1: Sieben Trends im Controlling
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