CONTROLLER Magazin 2/2015 - page 19

Arbeitsbereich der Datenaufbereitung, d. h. die
Daten aus unterschiedlichen Systemen zu-
sammenzusuchen und über diverse Brücken
anzugleichen, weg. Gleichzeitig verringert sich
auch der zeitliche Abstimmungsbedarf, um
Datenabweichungen zwischen verschiedenen
Quellen zu identifizieren und für die Glaubwür-
digkeit der Daten einzustehen. Unserer Mei-
nung nach wird diese Veränderung allerdings
noch Zeit benötigen, da
in vielen Unterneh-
men die technologischen Rahmenbedin-
gungen noch nicht etabliert
sind bzw. erst
Schritt für Schritt auf die Agenda zur Umset-
zung aufgenommen werden.
Eng verbunden mit dem Punkt der Datenver-
fügbarkeit ist die
Fokussierung auf Zu-
kunftsentwicklungen
. Die Digitalisierung er-
möglicht es dem Controller, dass er/sie die frei
gewonnene Zeit der bewussten Beschäftigung
mit der Zukunft widmen kann. Szenarien über
die Zukunft können sowohl im Rahmen der
Zielfindung, Planung als auch Steuerung Ein-
gang finden.
In eine ähnliche Richtung zielt der Punkt der
Datenanalyse und -interpretation
ab. Zum
einen kommt diesem Aufgabenspektrum
durch die geänderte Zeitverteilung eine höhe-
re Bedeutung zu. Gleichzeitig spielt in diesen
Punkt jedoch auch die Nutzung von Control-
ling Shared Service Centern hinein.
Gerade
durch die Eckpfeiler der Digitalisierung,
„Social“ sowie „Cloud“, müssen die Cont-
roller nicht mehr zentral an einem Ort sit-
zen
. Shared Service Center Mitarbeiter kön-
nen den Controllern bzw. ihrer Organisation
Standardberichte und Auswertungen als Ser-
vice zur Verfügung stellen bzw. sogar formali-
sierte Ad-Hoc-Anfragen bearbeiten. Damit
konzentriert sich der Controller noch stärker
auf die Datenanalyse und -interpretation, um
dem Management als Partner auf Augenhöhe
zur Seite zu stehen.
Die Digitalisierung ermöglicht zudem, dass
ein
erhöhtes Verständnis auch komplexer Zu-
sammenhänge durch interaktive Visuali-
sierungen
erreicht wird. An dieser Stelle greift
auch der Punkt bezüglich der Bereitstellung von
Berichten auf z. B. mobilen Endgeräten an. Der
Trend geht weg von unflexiblen Listen-Berich-
ten hin zu flexiblen Dashboards, in die sich die
Endnutzer die jeweiligen Objekte (z. B. IST, Plan,
Forecast) und Zeitdimensionen (Periode x-y)
hineinziehen können und sie auch in die Lage
versetzen, diese zusammengestellten Informa-
tionen und erzeugten Auswertungen mit ande-
ren Nutzern real-time zu teilen. Das Stichwort
an dieser Stelle ist
Self-Service Business In-
telligence
.
Der letzte Punkt, die
Vernetzung der Control-
ler innerhalb der Organisation
durch eine
proaktive und aufwandsreduzierte Kommunika-
tion, begründet sich primär durch den Eckpfei-
ler „Social“. Die zunehmende Verbreitung von
neuartigen Kommunikationskanälen wie bei-
spielsweise Videotelefonie und -konferenzen
direkt am Arbeitsplatz, Messenger oder interne
Facebook-Profile ermöglichen es dem Control-
ler im Arbeitsalltag, enger mit dem Business in
Austausch zu treten und der Rolle als Business
Partner gerecht zu werden.
Auswirkungen auf das Anforde-
rungsprofil für Controller
In Anbetracht dieses veränderten Arbeitsallta-
ges stellt sich die Frage, welche zukünftigen
Fähigkeiten und Kompetenzen Controller mit-
bringen müssen und wie sich ihr Anforderungs-
profil durch den Einzug der Digitalisierung im
Controlling verändert. Die
sechs Anforderun-
gen (Analysefähigkeit, Kommunikations-
fähigkeit, Geschäftskenntnis, Verhaltens-
kenntnis, Instrumentenkenntnis, Standfes-
tigkeit), die Prof. Dr. Heimo Losbichler
im
Controller Magazin 5/2013 erläutert hat, bilden
den Ausgangspunkt für die Evaluierung, welche
Anpassungen durch den Einbezug eines Digital
Controllings erforderlich sind.
Aufgrund der geschilderten Aufgabenschwer-
punkte Datenanalyse und -interpretation
kommt der Analysefähigkeit durch die Di-
gitalisierung eine erhöhte Relevanz zu
.
Gerade durch den Eckpfeiler „Analytics/Big
Data“ stehen immer mehr Daten vermehrt in
Echtzeit zur Verfügung. Controller müssen
zwar immer noch zahlenaffin sein, jedoch
steht die reine Generierung der Zahlen nicht
mehr im Vordergrund, sondern die Analyse
der Daten, Identifikation von Zusammenhän-
gen und Ableitung von Handlungsempfehlun-
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