CONTROLLER Magazin 2/2015 - page 21

Dax- bis Mittelstandsunternehmen) und Bran-
chen (bspw. Konsumgüter, Dienstleistung,
Handel, Medien). Grundlage der Befragung
war ein standardisierter Fragebogen, der ins-
gesamt fünf, teils offene und teils geschlosse-
ne, Fragen enthielt. Um eine Vergleichbarkeit
der Ergebnisse zu ermöglichen, haben wir die
eingangs aufgeführte Definition für den Be-
griff „Digital Controlling“ entlang der vier Eck-
pfeiler vorgegeben. Als vollständige Rückläu-
fer konnten wir die Aussagen von knapp 20
Controllern verwerten und diese in weiterge-
henden Gesprächen näher detaillieren bzw.
verifizieren.
Das Stimmungsbild bestärkt, dass das Thema
Digitalisierung an Relevanz für die tägliche Ar-
beit im Controlling gewinnt. So haben auf die
Frage, wie sich die Digitalisierung auf die tägli-
che Arbeit im Controlling auswirkt, mehr als die
Hälfte der Befragten mit einem mittleren bzw.
großen Einfluss geantwortet. Und keiner der
Controller gab an, dass die Digitalisierung spur-
los am eigenen Arbeitsalltag vorbeizieht. Die zu
beobachtenden Auswirkungen sind dabei aller-
dings sehr breit gefächert und reichen vom pa-
pierlosen Büro („Es gibt in meinem Arbeitsalltag
keine Aktenordner mehr“) bis zu Cloud-basier-
ten Reporting-Lösungen („Bereitstellung von
Reports für Kunden im Extranet (webbasierter
Zugang)“). Die Auswirkung auf die Zugriffs-
möglichkeit der für das Controlling und seine
Kunden so wichtigen Daten wird von einer Con-
trollerin sehr treffend zusammengefasst – laut
ihrer Aussage zeigt sich die Digitalisierung
durch den „permanenten Zugriff auf tagesaktu-
elle Zahlen in Form von z. B. kleinen Desktop-
anwendungen, Bündelungen von Daten aus
verschiedenen Systemen in Datencubes, wel-
che einfach per Weboberfläche abgerufen wer-
den können“.
Ein weiterer Aspekt zielt in die Richtung der
Standardisierung von Reports und auf den be-
reits angesprochenen Fokuswechsel der Con-
trolleraufgaben von der reinen Datengenerie-
rung hin zur Datenanalyse und -interpretation:
„Durch die bessere IT- Unterstützung kann
das Reporting standardisiert werden, so dass
der Aufwand für den Controller minimiert
wird. Der Controller kann sich somit noch
mehr auf die Rolle als Business Partner kon-
zentrieren.“ Grundsätzlich lassen die Antwor-
Hilfestellungen benötigt werden. Ferner ist ein
Verständnis für die Fähigkeiten und Kompe-
tenzen der Shared Service Center Mitarbeiter
erforderlich, um zu evaluieren, ob ggf. auch
weitere Services dorthin ausgelagert werden
können.
Einen neuen Stellenwert erhält durch den Ein-
fluss der Digitalisierung das
Technologiever-
ständnis
der Controller. Die rollenbezogene
Trennung von IT und Business löst sich mit dem
Trend der Digitalisierung erkennbar auf, d. h.
auch die Controller müssen eine ausgeprägte
Affinität gegenüber neuen technologischen In-
novationen zeigen. Dies wird zukünftig noch
wesentlich stärker gefordert sein mit den er-
warteten, steigenden Investitionen in die Berei-
che „Analytics/Big Data“, „Cloud“ und „Mobile“
sowie dem Einbezug des CFOs in Entscheidun-
gen zu Technologieinvestitionen, wie unsere
aktuelle Accenture-Studie unter führenden
CFOs gezeigt hat.
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Dies kann einerseits z. B.
bezogen sein auf neue Datenbankstrukturen als
auch auf neue Auswertungsapplikationen. So-
mit wird der Controller zukünftig noch stärker
auch zum Partner der IT werden müssen, um
seiner Rolle als Business Partner gerecht wer-
den zu können.
Die Abbildung 3 fasst die wesentlichen Verän-
derungen der Anforderungen an Controller
durch die Digitalisierung zusammen und nimmt
als zusätzliche Kompetenz die Technologie-
kenntnis auf, die Controller zukünftig mitbrin-
gen müssen, um die mit der Digitalisierung ver-
bundenen Chancen zu realisieren.
Aktuelles Meinungsbild der
Controller zur Digitalisierung
Um ein aktuelles Meinungsbild unter Control-
lern zu ihrem Verständnis der Digitalisierung
und ihrer Rolle in der Digitalisierung im Unter-
nehmen zu gewinnen, haben wir eine Kurzstu-
die unter Controllern als Bestandteil unserer
Recherche durchgeführt. Die Befragung rich-
tete sich an eine breit gestreute Auswahl von
Controllern unterschiedlicher Positionen und
Fachrichtungen (z. B. Projektcontroller, R&D-
Controller, Vertriebscontroller, Leiter Control-
ling, Controller Planung und Forecasting) in
Unternehmen verschiedenster Größen (von
Grund genug, um zu
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