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          In einer zunehmend volatilen und sehr dynami-
        
        
          schen Unternehmensumwelt werden die Inno-
        
        
          vationskraft und die Wandlungsfähigkeit der
        
        
          Firmen zu entscheidenden Wettbewerbsstär-
        
        
          ken. Innovationen erwachsen der Kreativität
        
        
          einzelner Mitarbeiter und Teams. Kreativität
        
        
          lässt sich dabei als die Fähigkeit zur Evolution
        
        
          verstehen. (vgl. Binnig, Gerd (1989), S. 20).
        
        
          Die
        
        
          Kreativität und eine kreative Unterneh-
        
        
          menskultur werden zum entscheidenden
        
        
          Wettbewerbsfaktor.
        
        
          Die Firmen stehen vor
        
        
          der Aufgabe, die kreative Entwicklung des Un-
        
        
          ternehmens systematisch zu gestalten und zu
        
        
          unterstützen. Die Controller können hier
        
        
          als
        
        
          Methodenspezialisten und Wegbegleiter
        
        
          agieren
        
        
          und die Zukunftsfähigkeit der Firmen
        
        
          wertvoll unterstützen. Neben der bekannten
        
        
          Rolle als Business-Partner, werden die Control-
        
        
          ler zunehmend als
        
        
          Change Agent
        
        
          auch zum
        
        
          Ansprechpartner für Veränderungsprozesse.
        
        
          Darüber hinaus sensibilisiert der Controller
        
        
          auch für die wache und frühzeitige Wahrneh-
        
        
          mung von neuen und unkonventionellen Ideen
        
        
          und Visionen. Er ist als Crea Scout
        
        
          ®
        
        
          Wegbe-
        
        
          reiter, aktiver Vordenker und schafft Raum für
        
        
          Inspirationen (vgl. Müller, J./Rippel, J. (2011),
        
        
          S. 317-319). Wie lässt sich dieser Prozess me-
        
        
          thodisch unterstützen? Wie gelangen Unter-
        
        
          nehmen systematisch zu Innovationen? Dieser
        
        
          Beitrag gibt Einblick in eine Methode (crea-m
        
        
          5®
        
        
          )
        
        
          als Instrument eines erfolgreichen Innovations-
        
        
          managements.
        
        
          
            Innovationen als Erfolgsmotor
          
        
        
          Fortschritt lässt sich durch Innovationen reali-
        
        
          sieren. Der Schlüssel zu derartigen Innovatio-
        
        
          nen liegt in der Kreativität. Aus ihr erwachsen
        
        
          Visionen und Ideen für neue Entwicklungen. Es
        
        
          ist die Aufgabe einer kreativen Unternehmens-
        
        
          führung, die Kreativität als Schlüsselkompetenz
        
        
          in Unternehmen auszubilden und dafür zu sor-
        
        
          gen, dass die Philosophie eines kreativen Un-
        
        
          ternehmens (corporate creativity) ein zentrales
        
        
          Element der Unternehmensführung wird.
        
        
          Für
        
        
          unsere Zukunft wird es immer wichtiger,
        
        
          die wirtschaftliche Entwicklung mit der
        
        
          ökologischen und sozialen Entwicklung in
        
        
          Einklang zu bringen.
        
        
          Ökonomie ohne Ökolo-
        
        
          gie ist nicht nachhaltig und keine zukunfts-
        
        
          trächtige Strategie. Der Innovationsprozess ei-
        
        
          nes Unternehmens kann grundsätzlich auf drei
        
        
          Innovationsebenen erfolgen (vgl. Abbildung 1).
        
        
          Dabei wird die Ebene einer Innovation dadurch
        
        
          bestimmt, wie neuartig eine Innovation ist und
        
        
          wie viel Wert und Nutzen sie für eine Zielgrup-
        
        
          pe, eine Branche oder eine gesamte Volkswirt-
        
        
          schaft generiert. Bei transformatorischen Inno-
        
        
          vationen werden bestehende Strukturen und
        
        
          Akteure grundlegend in Frage gestellt und die
        
        
          etablierten Konzepte und operativen Systeme
        
        
          grundsätzlich verändert (z. B. Erfindung des In-
        
        
          ternets). Die Veränderung vollzieht sich dabei
        
        
          sehr oft disruptiv, d. h. unerwartet und schnell.
        
        
          Die bisherigen Vorgehensweisen werden revo-
        
        
          lutioniert. Substanzielle Innovationen sind ge-
        
        
          ringer im Umfang als transformatorische und
        
        
          sorgen für weniger Überraschung. Oft folgen
        
        
          
            Der Controller als Change Agent und Crea Scout
          
        
        
          ®
        
        
          
            Systematisches Innovationsmanagement als Erfolgsfaktor
          
        
        
          von Jochem Müller
        
        
          
            CM September / Oktober 2015