 
          personal- und organisationsentwicklung
        
        
          30
        
        
          wirtschaft + weiterbildung
        
        
          03_2016
        
        
          beitern wollten die Unternehmen so neue
        
        
          Wege in ihrer Entwicklung aufzeigen. Um
        
        
          den Teilnehmern einen möglichst weiten
        
        
          Entwicklungshorizont zu bieten, woll-
        
        
          ten die Initiatoren bereits beim Matching
        
        
          von Mentoren und Mentees auf eine un-
        
        
          ternehmensübergreifende Arbeit setzen:
        
        
          Jedes Tandem sollte aus einem Mentor
        
        
          und einem Mentee  aus unterschiedlichen
        
        
          Unternehmen bestehen. Intensiven Input
        
        
          sollten die Teilnehmer darüber hinaus
        
        
          durch regelmäßige Workshops und Semi-
        
        
          nare erhalten. Dazu sollte ein mehrstufi-
        
        
          ger Ablaufplan entwickelt werden.
        
        
          Um das Konzept zu konkretisieren und
        
        
          den Grundstein für eine nachhaltige Zu-
        
        
          sammenarbeit zu legen, trafen sich  Ver-
        
        
          treter der neun Unternehmen bereits Mo-
        
        
          nate vor dem offiziellen Programmstart.
        
        
          Nach dem Kennenlernen lag der Fokus
        
        
          zunächst auf der Erarbeitung der kon-
        
        
          kreten Ziele, dem das Programm folgen
        
        
          sollte. Bei diesem initialen Treffen wur-
        
        
          den folgende Ziele für die Teilnehmer
        
        
          festgelegt:
        
        
          •
        
        
          Ziele für die Mentees:
        
        
          Die Mentees,
        
        
          meist junge Talente, erhalten die Mög-
        
        
          lichkeit, ihre Selbstreflexion zu schär-
        
        
          fen und ihre Potenziale auszuschöpfen.
        
        
          Sie arbeiten mit firmenfremden, er-
        
        
          fahrenen Führungskräften in Tandems
        
        
          zusammen, um von diesen effektive
        
        
          Unterstützung zu erhalten. Durch die
        
        
          Zusammenarbeit bauen die jungen
        
        
          Nachwuchsführungskräfte ihre Netz-
        
        
          werke aus und erhalten Einblick in an-
        
        
          dere Strukturen.
        
        
          •
        
        
          Ziele für die Mentoren:
        
        
          Die Mentoren
        
        
          erhalten Kontakt zu anderen Mentoren
        
        
          und somit zu anderen Unternehmen.
        
        
          Der Austausch ermöglicht den Teilneh-
        
        
          mern, gemeinsam an Ideen und neuen
        
        
          Arbeitsansätzen zu arbeiten. Gleichzei-
        
        
          tig bekommen die Mentoren durch die
        
        
          Zusammenarbeit frische Impulse und
        
        
          Feedback vom Nachwuchs. Im Fokus
        
        
          eines Mentors steht allerdings die För-
        
        
          derung des zugeteilten Mentees. Ein
        
        
          Mentor unterstützt das, meist am An-
        
        
          fang seiner Karriere stehende, junge Ta-
        
        
          lent bei seinen Herausforderungen im
        
        
          Arbeitsalltag, begleitet dessen Karriere-
        
        
          weg und eröffnet ihm Zugang zu neuen
        
        
          Netzwerken.
        
        
          Vor Programmstart: Auswahl
        
        
          der Mentees und Mentoren
        
        
          Dem Koordinatoren-Team, bestehend
        
        
          aus Personalentwicklern der einzelnen
        
        
          Firmen, war bewusst, dass der perfekte
        
        
          Fit der Tandems eine der wichtigsten Er-
        
        
          folgsfaktoren für das gesamte Programm
        
        
          darstellt. Somit wurden nach Definition
        
        
          der Ziele die Auswahlkriterien für Men-
        
        
          Nicht mehr im eigenen Saft kochen, son-
        
        
          dern über den Tellerrand des eigenen
        
        
          Unternehmens hinausschauen: Diesen
        
        
          Wunsch hatten neun Dortmunder Unter-
        
        
          nehmen. Auf Initiative der DSW21, der
        
        
          Verkehrsabteilung der Dortmunder Stadt-
        
        
          werke, schlossen sie sich zusammen und
        
        
          nahmen am sogenannten „Dortmunder
        
        
          Cross Mentoring Programm“ teil. Einer
        
        
          der neun Teilnehmer war der Pumpen-
        
        
          spezialist Wilo SE, an dessen Beispiel wir
        
        
          in diesem Beitrag Konzipierung und Ab-
        
        
          lauf des Programms vorstellen möchten.
        
        
          Zunächst zum Konzept: Über einen Zeit-
        
        
          raum von einem Jahr sollten bei dem
        
        
          Programm sowohl junge Talente als auch
        
        
          erfahrene Führungskräfte die Chance er-
        
        
          halten, voneinander zu lernen und sich
        
        
          über das Firmennetzwerk hinaus aus-
        
        
          zutauschen. Die Teilnahme sollte einen
        
        
          wertvollen Beitrag zur Entwicklung der
        
        
          Mitarbeiter leisten. Gerade jungen Mitar-
        
        
          Jenseits des Firmenhorizonts
        
        
          PRAXIS.
        
        
          Firmen-Mentoring-Programme laufen meist innerhalb der eigenen vier Bürowände
        
        
          ab. Neun Dortmunder Unternehmen haben sich einen externen Austausch gewünscht –
        
        
          und ihr eigenes unternehmensübergreifendes Mentoring-Programm durchgeführt.
        
        
          Ein Praxisbericht aus einem der Unternehmen, der Wilo SE, zeigt, wie das Programm ablief
        
        
          und wie Mentoren und Mentees firmenübergreifend gematcht wurden.
        
        
          Dominique René
        
        
          Fara
        
        
          ist Senior Manager
        
        
          HR Development
        
        
          für die DACH-Region
        
        
          bei Wilo SE. Er verfügt über langjährige
        
        
          Berufserfahrung in der Personalent-
        
        
          wicklung, im Personalgrundsatzbereich
        
        
          und im Employer Branding in namhaften
        
        
          Unternehmen. Seit drei Jahren leitet er
        
        
          das HR-Development der Wilo SE in Dort-
        
        
          mund.
        
        
          Wilo SE
        
        
          Tel. 0231 4102-6424
        
        
        
        
          AUTOREN
        
        
          Johannes
        
        
          Musebrink
        
        
          hat Management an
        
        
          der Westfälischen
        
        
          Hochschule stu-
        
        
          diert. Schon während seines Studiums
        
        
          sammelte er Praxiserfahrung im Wei-
        
        
          terbildungsmanagement verschiedener
        
        
          Unternehmen. Nachdem er seine Mas-
        
        
          terarbeit bei der WILO SE geschrieben
        
        
          hat, arbeitet er dort als „Expert Personal-
        
        
          entwicklung“.
        
        
          Wilo SE
        
        
          Tel. 0231 4102-6569