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Wochen am Stück. Mit fünf Tagen ist das
neue Angebot an der WHU daher sehr
kurz. „Unserer Erfahrung nach schät-
zen erfahrene Führungskräfte kom-
pakte Wochenformate“, erklärt Winkel-
mann. Auch kürzere Formate böten die
Möglichkeit, inhaltlich tief einzusteigen
und Gelegenheit zum Netzwerken.
Vor allem aber wollen die Teilnehmer
immer seltener längere Programme, und
immer mehr Schulen teilen ihre Pro-
gramme daher in kürzere Module auf.
So hat die ESMT in Berlin ihre beiden
längeren Kurse, das englischsprachige
„Executive Transition Program“ und
das deutschsprachige „General-Ma-
nagement-Seminar“, in drei einwöchige
Präsenzphasen innerhalb eines Jahres
portioniert. Das sei das Maximum, was
von den Teilnehmern noch akzeptiert
werde, beobachtet Benjamin Quaiser, Di-
rector Executive Development Programs
bei der ESMT. Und vielen sei auch das
schon zu viel. So gebe es einen Trend,
nur noch einzelne Seminare zu belegen.
„Die splitten das lieber oder picken sich
das für sie passende Seminar heraus“,
sagt Quaiser. Bei den beiden Program-
men lasse man das jedoch nicht zu, weil
hier gerade das Lernen in der Gruppe
und das intensive Netzwerken den Lern-
effekt wesentlich erhöhe.
Das „General-Management-Seminar“
läuft bereits seit 30 Jahren und wurde
früher vom Universitätsseminar der
Wirtschaft (USW) Schloss Gracht ange-
boten, das die ESMT 2002 übernommen
hat. Die jährlich rund 25 Teilnehmer
sind im Schnitt 45 Jahre alt, kommen
häufig aus dem Mittelstand und sind
teils bereits Geschäftsführer, die nach
20 Jahren eine Auffrischung ihrer Ma-
nagementkenntnisse wollen. Im „Execu-
tive Transition Program“ kommt zwar
rund die Hälfte der Teilnehmer aus
deutschen Unternehmen, sind aber Aus-
länder. So schickt etwa Siemens seine
Manager aus Indien und Südafrika ins
Programm. Rund 25 Prozent der Teil-
nehmer sind Ausländer, die in Deutsch-
land leben, und der Rest Deutsche. Sie
sind zwischen 35 und 45 Jahren alt, im
mittleren und gehobenen Management
und stehen vor dem nächsten Karriere­
schritt. Zudem gibt es Stipendien für
Nichtregierungsorganisationen (NGO)
wie „Ärzte ohne Grenzen“ oder Unicef
sowie für Frauen. „Der Trend geht zum
englischsprachigen Programm“, sagt
Quaiser. So habe man beim „Executive
Transition Program“ in diesem Jahr 33
Teilnehmer und damit erstmals seit drei
Jahren wieder eine Warteliste. Für die
ESMT fallen beide Programme unter
die Kategorie „Advanced-Management-
Programme“.
Reflexionszeit am Ende jedes Tages
Als einzige internationale Business
School bietet die Iese Business School
aus Barcelona bereits seit zwölf Jahren
ein AMP in Deutschland an. Die jeweils
20 bis 25 Teilnehmer sind Manager auf
dem C-Level, also Unternehmer, Vor-
stände, Geschäftsführer, Eigentümer
oder Länderchefs und Leiter großer Ge-
schäftsbereiche von Unternehmen wie
Audi, ZF Friedrichshafen, Allianz, Daim-
ler, Grohe, Metro, Lidl und Porsche, Gie-
secke und Devrient. Sie sind im Schnitt
49 Jahre alt und haben 20 bis 25 Jahre
Berufserfahrung. Das Programm dauert
sechs Monate und umfasst zwei einwö-
chige Präsenzwochen auf dem Campus
der Schule in Barcelona sowie vier drei-
tätige Kurse in München. Inhaltlich geht
es um Themen wie „globale Innovation“,
„Digitalisierung“, „Veränderung“ und
„Gesundheit“. Gelernt wird mit der Fall-
studienmethode. Dabei gibt es am Ende
jedes Programmtages eine Reflexions-
zeit, bei der sich die Teilnehmer darüber
austauschen, welche Erkenntnisse sie
für sich mitnehmen. Rudolf Repgen, Lei-
ter des AMP, beobachtet dabei eine ver-
mehrte Nachfrage von Mittelständlern,
VIDEO
Mehr über das „General Management
Plus Program“ der WHU erfahren Sie in
einem Video in der App.
© YOUTUBE
Die WHU setzt auf ein kom-
paktes, fünftägiges General-
Management-Programm.
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