personalmagazin 11/2017 - page 37

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11/17 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
dass Chancengerechtigkeit ein Wirt-
schaftsfaktor ist und sich Flexibilität
für Unternehmen auszahlt. Und damit
ist das Start-up auf Erfolgskurs: Etwa
5.000 Bewerber und 70 Firmen nutzen
nach eigenen Angaben das Portal und
die Software von Tandemploy. Zuletzt
konnte Tandemploy drei Millionen
Euro von den Business-Angels Werner
Brandt, Ex-SAP-Vorstand, und Michael
Kramarsch von der Unternehmensbera-
tung HKP einsammeln.
FREDERICE BAACK
ist Sprecherin der
Initiative Chefsache.
geber stattfindet. Damit dieser Wandel
Realität wird, muss das Topmanagement
selbst die notwendigen Impulse setzen.
An Lebensphasen anpassen
Das hat Tandemploy erkannt. Mit seinen
17 Mitarbeitern lebt das Start-up die fle-
xible Arbeitsweise selbst im Unterneh-
men vor, sodass auch die 40-Stunden-
Stelle abgeschafft wurde. „Wir passen
das Arbeitsmodell auf die Lebensphase
des Mitarbeiters an“, so Tandemploy-
CTO Rico Nuguid. Der Frauen- und
Männeranteil im Gesamtteam und in
Führung beträgt jeweils 50 Prozent. Die
Arbeit von Unternehmen wie Tandem-
ploy trägt zu einem Paradigmenwechsel
bei: „Alle sprechen über die Notwendig-
keit, Arbeit flexibler und familienge-
rechter zu gestalten. Tandemploy schafft
eine marktgerechte, praktikable Lösung
für dieses Thema und ist mit seinem
Angebot wegweisend für den Arbeits-
markt der Zukunft“, so Verena Pausder,
Gründerin von Fox and Sheep und Jury­
mitglied des Chefsache-Awards. Und
auch Jurymitglied und Gründerin von
Edition F, Nora-Vanessa Wohlert ist sich
sicher: „Wir brauchen konkrete Instru-
mente, um die Arbeitswelt neu zu ge-
stalten.“ Mit ihrem Unternehmen zeigen
die Preisträger des Chefsache-Awards,
Ebene Hebel
Ziel
Instrument
Organisation
Infrastruktur
Effizientes orts- und zeitunab­
hängiges Arbeiten ermöglichen
Bereitstellung der
Hard- und Software
für Home- und Mobile-Offices
Einführung neuer Arbeitskonzepte wie
aktivitätsbezogenes Arbeiten
(Activity-based Working)
Unternehmens-
kultur
Präsenzkultur zu einer Ergebniskul-
tur weiterentwickeln
Entwicklung neuer Unternehmensleitlinien mithilfe von
interaktiven Visions-Workshops
Kaskadierende Kommunikation
der kulturellen Neuausrichtung
Einsatz von
Rollenvorbildern
Implementierung
und Evaluierung
Nutzen von flexiblem Arbeiten (mit
harten Fakten) nachweisen
Erprobung flexibler Arbeit in
Pilotprojekten
Festlegung von
Leistungsindikatoren
(KPIs)
Einholung von Mitarbeiterfeedbacks durch
Befragungen
und
Stimmungsbilder
(Pulse Checks)
Arbeitsumfeld
Unterstützung
durch Vorgesetzte
Flexibles Arbeiten in Führungskultur
4.0 verankern
Einführung geeigneter
Anreizsysteme
für Vorgesetzte
Proaktive Thematisierung flexibler Arbeitsmodelle in
Mitarbeitergesprächen
Teaminteraktion Funktionierenden Modus operandi
im Team finden
Klärung und Formulierung des
Rollenverständnisses
Einführung von
Scrum-Techniken
zur effektiven Arbeitsverteilung
Entwicklung eines
Verhaltenskodex
(Code of Conduct) für die Zusammenarbeit im Team
Einführung
integrativer Kollaborationsplattformen
(Unified Communication Tools)
Bewertung und
Beförderung
Bewertungsprozess vom Arbeits-
zeitmodell lösen
Definition
alternativer Karrierepfade
Anpassung von
Leistungsbeurteilungen
Objektivierung von Beurteilungen durch
Karriere-Komitees
Individuum
Einstellung
Diszipliniertes Arbeitszeitverhal-
ten einüben, für flexible Modelle
eintreten
Führen eines für alle einsehbaren
Verfügbarkeitskalenders
Einrichtung einer
Flex-Community
Verleihung eines
Flex-Award
Fähigkeiten
Persönliche Kompetenzen ausbauen Einführung von
Coachings und Seminaren
speziell für flexible Arbeitskräfte
21 INSTRUMENTE
Die Initiative Chefsache hat einen praktischen Baukasten erarbeitet, mit dem
die Umsetzung flexiblen Arbeitens in Führungspositionen gelingen kann.
QUELLE: CHEFSACHE.DE
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