 
          
            MANAGEMENT
          
        
        
          _MITARBEITERBEFRAGUNGEN
        
        
          personalmagazin  11/17
        
        
          28
        
        
          W
        
        
          ann war Ihre letzte Mitar-
        
        
          beiterbefragung (MAB)?
        
        
          Erinnern Sie sich noch an
        
        
          die Maßnahmen, die der
        
        
          letzten Befragungswelle folgten und was
        
        
          haben diese Maßnahmen Ihrer Ansicht
        
        
          nach bewirkt? Bei vielen Mitarbeitern,
        
        
          Führungskräften und so mancher Unter-
        
        
          nehmensführung ist Ernüchterung über
        
        
          die Leistungsfähigkeit des Instruments
        
        
          eingetreten. Die Mitarbeiterbefragung ist
        
        
          Routine und die Erwartungen sind gering.
        
        
          Man nimmt teil, weil es erwünscht ist,
        
        
          nicht aber, weil man die Aussicht auf Ver-
        
        
          besserungen für sich vor Augen hat. Nur
        
        
          wenigen Unternehmen gelingt es, aus den
        
        
          Ergebnissen kontinuierlich spürbare und
        
        
          nachhaltige Verbesserungen abzuleiten.
        
        
          In der Folge sinken die Beteiligungsraten
        
        
          über die Jahre und eine positive Wirkung
        
        
          des Instruments ist nicht zu spüren – im
        
        
          Extremfall sogar negativ. Was kann eine
        
        
          Organisation also tun, um die Wirksam-
        
        
          keit der MAB zu erhöhen?
        
        
          Vorhandene Informationsquellen
        
        
          Auf der Suche nach neuen Wegen und
        
        
          Konzepten, um aus der eigenen MAB ein
        
        
          wertgeschätztes Werkzeug zu machen,
        
        
          lohnt es sich, zunächst einmal im eigenen
        
        
          Haus nach Informationen und Hinweisen
        
        
          zu suchen - eine Quelle zur Identifizie-
        
        
          rung von Optimierungspotenzialen, die
        
        
          selten konsequent und strukturiert ge-
        
        
          nutzt wird. Drei interne Quellen, die den
        
        
          Informationsfluss speisen können sind:
        
        
          • die Projektevaluation durch alle Pro-
        
        
          jektbeteiligten nach einer Befragung,
        
        
          Von
        
        
          
            Ralf Linke
          
        
        
          • Feedbackfragen zur Einschätzung der
        
        
          MAB, insbesondere ihrer Wirksam-
        
        
          keit, als Teil der Befragung,
        
        
          • die Verknüpfung von MAB-Ergebnis-
        
        
          sen mit Erfolgs- und Zielgrößen des
        
        
          Unternehmens zur Beurteilung von
        
        
          Kosten und Nutzen der MAB.
        
        
          Zusammen generieren diese drei Evalu-
        
        
          ationsebenen ein Portfolio von weichen
        
        
          und harten Kennzahlen, auf deren Basis
        
        
          die Wirkung bestehender MABs erhöht
        
        
          werden kann. Wirksamkeit muss bedeu-
        
        
          ten, dass die MAB einen positiven Wert-
        
        
          beitrag für das Unternehmen liefert: von
        
        
          Zufriedenheit und Engagement über
        
        
          Produktivität am Arbeitsplatz bis hin zu
        
        
          Innovationsfähigkeit und Servicequali-
        
        
          tät. Worauf ist dabei zu achten?
        
        
          Strukturierter Projektrückblick
        
        
          Nach Abschluss einer Befragungsdurch-
        
        
          führung ist es in vielen Unternehmen
        
        
          gängige Praxis, den bisherigen Verlauf zu
        
        
          bewerten und aus den Erfahrungen für
        
        
          die Zukunft möglichst viel abzuleiten, da
        
        
          für alle Beteiligten das Erlebte noch frisch
        
        
          ist. Dafür trifft sich das Projektteam mit
        
        
          den Koordinatoren und gegebenenfalls
        
        
          externen Dienstleistern zum Projektab-
        
        
          schluss. In diesem Rahmen lassen sich
        
        
          ohne Zeitdruck neue Prozesse oder Än-
        
        
          derungen am Zeitplan für die Folgebefra-
        
        
          gung besprechen. Typische Fragen sind:
        
        
          Welche Schritte sind gut und welche we-
        
        
          niger gut gelaufen? Sollte der Zeitplan
        
        
          angepasst werden? Müssen Abläufe ver-
        
        
          ändert oder abgesichert werden? Gibt es
        
        
          Einsparpotenziale für Zeit oder Budget?
        
        
          Um auch nach Wochen oder Monaten
        
        
          eines Projektdurchlaufs noch alle Details
        
        
          rekonstruieren zu können und auch, um
        
        
          Ideen zur Optimierung bereits wäh-
        
        
          rend des Projektverlaufs festzuhalten,
        
        
          ist das Einrichten eines elektronischen
        
        
          „Logbuchs“ sinnvoll. Die Projektbetei-
        
        
          ligten können hier bereits während der
        
        
          Durchführung Vorschläge sammeln oder
        
        
          Vorfälle dokumentieren. Gab es bei-
        
        
          spielsweise Probleme mit der Zustellung
        
        
          von E-Mails oder war eine Dokumenten-
        
        
          Zufrieden mit der Befragung?
        
        
          
            ÜBERBLICK.
          
        
        
          Die strukturierte Bewertung von Mitarbeiterbefragungen liefert wertvolle
        
        
          Hinweise, um Durchführung, Inhalte und Nachfolgeprozesse optimieren zu können.
        
        
          Die Wirksamkeit und die Wirtschaftlich-
        
        
          keit einer Mitarbeiterbefragung kann mit
        
        
          harten Kennzahlen gemessen werden.