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11/17 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Führungskräfte sollten als Motor der
digitalen Transformation vorweggehen.
So startete zum Beispiel die Commerz-
bank im Juni dieses Jahres eine viermo-
natige „Digital Leadership Challenge“,
um Digitalkompetenzen auszubauen.
Jörg Hessenmüller, Bereichsvorstand
Commerzbank, sagt im Commerzbank-
Blog über das Pilotprogramm: „Mit der
Digital Leadership Challenge fordern wir
die Teilnehmer heraus, sich mit dem digi-
talen Wandel und den neuen Ansprüchen
an Leadership auseinanderzusetzen. Wir
werden den Umbau zu einem moder-
nen digitalen Technologieunternehmen
vorantreiben, mitgestalten und unsere
Mitarbeiter als Pioniere der digitalen
Transformation unterstützen.“
Zugleich bemängeln in einer Studie
der Unternehmensberatung Cognizant
94 Prozent der Führungskräfte in den
USA und Europa ein Fehlen der Digital-
kompetenz ihrer Mitarbeiter. Also reicht
es nicht, die Führungskräfte einzubezie-
hen, alle Mitarbeiter müssen erreicht
werden.
Weiterbildung für alle Mitarbeiter
„Komm Jung, Mutti macht mal ein Sel-
fie von dir“ bei diesem Satz des jungen
Comedian Chris Tall klopfen sich sei-
ne ebenso jungen Fans johlend auf die
Schenkel, ältere Generationen schauen
indes nur irritiert. Doch auch wenn die
Generation Z schon in den Startlöchern
steht, Abwarten kann keine Strategie
sein. Denn dies wäre nicht nur diskri-
minierend, Abwarten würde auch einen
Verlust an Geschwindigkeit im Wandel
zur Folge haben. Im konkreten Einzelfall
bedeutet dies, den Mitarbeitern fachli-
che Weiterbildungen zu ermöglichen,
die sie befähigen, ihre Aufgaben auch in
einer zunehmend digitalen Umgebung
wahrnehmen zu können.
Die Studie „Digitale Agenda 2020 –
Human Resources“ von CSC zeigt aber,
dass viele Arbeitnehmer die Weiterbil-
dungsangebote des eigenen Unterneh-
mens imBereich digitale Transformation
heute lediglich als befriedigend oder als
In der Kommunikation zur digitalen Transformation sind rationale und emotionale
Aspekte zu berücksichtigen sowie strategische und operative Themen zu betrachten.
KOMMUNIKATIONSMATRIX
und Kommunikation abgebaut werden.
Das Gute daran: Die Mitarbeiter erwar-
ten dies sogar von ihren Unternehmen.
Laut einer repräsentativen Befragung
von Arbeitnehmern durch Solveta fühlen
sich nur 20 Prozent der Mitarbeiter der
digitalen Transformation gewachsen, 80
Prozent erwarten aber mehr Informati-
on und Unterstützung vom Arbeitgeber.
Dabei müssen rationale und emotionale
Aspekte berücksichtigt werden, genauso
wie die Kommunikation sowohl auf stra-
tegischer als auch auf operativer Ebene
erfolgen muss. In einer Matrix ergeben
sich so vier Felder für die Kommunika-
tion in der digitalen Transformation (sie-
he Grafik).
Aus strategischer Sicht sollte die Vi-
sion und Mission des Unternehmens
überprüft und gegebenenfalls den Anfor-
derungen der Digitalisierung angepasst
werden (Feld 1 in der Matrix). Daraus
lassen sich dann Unternehmensziele ab-
leiten, die selbstverständlich den Mitar-
beitern kommuniziert werden müssen.
Auf operativer Ebene sollten natürlich
auch die konkreten Digitalisierungspro-
jekte und deren Auswirkungen auf den
einzelnenMitarbeiter kommuniziert und
erklärt werden (Feld 2 in der Matrix).
Besonders wichtig ist es dabei, nicht nur
auf die Verständlichkeit zu achten, son-
dern bereits hier zu versuchen, mögliche
Befürchtungen zu entkräften.
Die Emotionen in der Kommunikation
Die inhaltliche Ebene ist jedoch nicht
ausreichend. Rainer Hillebrand, stell-
vertretender Vorstandsvorsitzender der
Otto Group, fasst dies in einem Podcast
der „Digital Compact“ wie folgt zusam-
men: „Die Informationen durchzutragen
ist nicht unser Problem, was herausfor-
dernd ist, ist den „Sense of Urgency“ in
allen Bereichen des Unternehmens zu
etablieren und durchzusetzen“. Füh-
rungskräfte und Mitarbeiter müssen
nicht nur rational informiert, sondern
auch emotional mitgenommen werden.
Sie wollen nicht nur das „Was“, sondern
auch das „Wie“ verstehen. Und hier sind
nicht nur die Fachabteilungen gefordert,
sondern insbesondere auch die Perso-
nalabteilung.
Inhalt
(Was?)
Mensch
(Wie?)
strategisch
Vision und Mission
des Unternehmens
Führung in der
Digitalen
Transformation
operativ
konkrete
Digitalisierungs-
projekte
digitales
Basiswissen
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QUELLE: SOLVETA