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          11/17  personalmagazin
        
        
          Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
        
        
        
          entsprechend zu gestalten? Aus den un-
        
        
          terschiedlichen Modellen kristallisieren
        
        
          sich die folgenden als besonders bedeut-
        
        
          sam heraus:
        
        
          •
        
        
          die Kultur (Art der Zusammenarbeit
        
        
          und Führung),
        
        
          •
        
        
          die räumliche Gestaltung (Gebäude,
        
        
          Bürogestaltung),
        
        
          •
        
        
          Technologie beziehungsweise Werk-
        
        
          zeuge (mobile Endgeräte, Software),
        
        
          •
        
        
          Prozesse (Recruitment- oder Beschaf-
        
        
          fungsprozesse) sowie
        
        
          •
        
        
          die Arbeitsaufgaben selbst.
        
        
          Das Ziel besteht darin, eine ganzheitli-
        
        
          che Erfahrung zu schaffen, in der keine
        
        
          Brüche zwischen den verschiedenen
        
        
          Elementen bestehen. Das heißt zum Bei-
        
        
          spiel, dass sich eine Kultur der Zusam-
        
        
          menarbeit auch in der entsprechenden
        
        
          Architektur und in eingesetzten Kom-
        
        
          munikationstools ausdrücken muss. Die
        
        
          Erfahrung muss sowohl als charakteris-
        
        
          tisch für die Organisation erlebt werden
        
        
          (authentisch), als auch auf die jeweili-
        
        
          gen Bedürfnisse des einzelnen Mitarbei-
        
        
          ters zugeschnitten sein (personalisiert).
        
        
          Diese Ansatzpunkte haben für sich
        
        
          genommen sicherlich keinen großen
        
        
          Neuigkeitswert. Das EX-Konzept zielt
        
        
          jedoch darauf ab, durch datengestützte
        
        
          Analysen die Bedürfnisse der Mitarbei-
        
        
          ter differenziert zu erfassen und mittels
        
        
          eines integrierten Konzepts zu beant-
        
        
          worten. Deutlich wird hierbei, dass das
        
        
          EX-Design eine funktionsübergreifende
        
        
          Perspektive erfordert und nicht als reine
        
        
          HR-Initiative umgesetzt werden kann,
        
        
          wie auch Jeanne C. Meister und Kevin
        
        
          Mulcahy in ihrem Buch „The Future
        
        
          Workplace Experience“ betonen.
        
        
          Ein Blick in soziale Netzwerke, wie Lin-
        
        
          kedin oder Xing, zeigt die Praxisrelevanz:
        
        
          Es finden sich bereits viele auf „Employee
        
        
          Experience“-bezogene Stellen, wie
        
        
          •
        
        
          „Head of HR Digital and Employee Ex-
        
        
          perience“ (Allianz Global Investors,
        
        
          Deutschland),
        
        
          •
        
        
          „Senior HR Manager Employee Experi-
        
        
          ence“ (Cargill, Deutschland),
        
        
          •
        
        
          „Teamlead Employee Experience“ (Pos-
        
        
          ter XXL, Deutschland),
        
        
          •
        
        
          „Head of Employee Experience“ (Glaxo
        
        
          Smith Kline, England),
        
        
          •
        
        
          „Strategy & Insights Director – Cus-
        
        
          tomer and Employee Experience De-
        
        
          sign“ (US Bank, USA).
        
        
          Bisherige Umsetzung von EX
        
        
          Noch nicht untersucht wurde bisher der
        
        
          Inhalt dieser Stellen. Um diese Fragen
        
        
          datengestützt zu beantworten, wurden in
        
        
          einer ersten explorativen Studie Stellen-
        
        
          anzeigen in Linkedin und Monster analy-
        
        
          siert, deren Titel „Employee Experience“
        
        
          beinhalteten. Insgesamt konnte von Feb-
        
        
          ruar bis August 2017 auf 193 relevante
        
        
          internationale Stellenanzeigen zugegrif-
        
        
          fen werden. Diese EX-Stellen finden sich
        
        
          in unterschiedlichsten Organisationen,
        
        
          Branchen und Ländern. Organisatorisch
        
        
          sind sie sowohl HR als auch anderen Be-
        
        
          reichen (IT, Kommunikation, Vertrieb/
        
        
          Business Development oder Marketing)
        
        
          zugeordnet. Ein großer Teil sind neu
        
        
          eingerichtete Stellen beziehungsweise
        
        
          Teams oder solche, die sich gerade stark
        
        
          verändern. Sie werden zum einen aus or-
        
        
          ganisationsinternen Gründen eingerich-
        
        
          tet: Zur Weiterentwicklung der HR-Funk-
        
        
          tion und Optimierung der HR-Prozesse
        
        
          aus kunden- und technologie-fokussier-
        
        
          ter Perspektive sowie zur Gestaltung
        
        
          der digitalen Transformation. Darüber
        
        
          hinaus wird die Gestaltung ganzheit-
        
        
          licher Erfahrungen angestrebt, zum
        
        
          Beispiel bei der Nutzung verschiedener
        
        
          IT-Systeme und Serviceprozesse. Zum
        
        
          anderen führen die Unternehmen exter-
        
        
          ne Gründe dafür an, dass sie die Stelle
        
        
          ausschreiben: Veränderungen des Um-
        
        
          felds, der „War for Talent“ sowie verän-
        
        
          derte Erwartungen der Mitarbeitenden
        
        
          an den Arbeitsplatz beziehungsweise
        
        
          an HR. So steht beispielsweise in einer
        
        
          Stellenanzeige von Konica Minolta: „The
        
        
          Workplace is changing ... Today’s emplo-
        
        
          yees are demanding access to the smart
        
        
          office and the digital workplace. The
        
        
          only constant is change.“
        
        
          Inzwischen enthalten
        
        
          Stellenanzeigen oft die
        
        
          Bezeichung „Employee
        
        
          Experience“ im Jobtitel
        
        
          (hier ein Ausschnitt aus
        
        
          einer Originalanzeige).
        
        
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