personalmagazin 11/2017 - page 55

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Betrachtet man den Ablauf der
Personalabrechnung, zeigen sich in der
Praxis deutliche Unterschiede im Ablauf
und in der Kostenstruktur. Prozessuale
Aspekte wie der Automatisierungsgrad
oder auch unternehmensspezifische
Gründe wie der Fluktuationsgrad be-
einflussen die Kostenstruktur stark.
Ausgangspunkt für eine Kostenanaly-
se ist die Aufnahme und Darstellung
des Ist-Prozesses. Zur Vergleichbarkeit
der Ergebnisse wird eine einheitliche
Prozessarchitektur gewählt. Neben
den Personalanteilen, die auf die ein-
zelnen Teilprozesse entfallen, werden
die IT-Kosten (Hardware, Software und
Wartung) und sonstige Kosten (Druck,
Kuvertierung und Porto) pro Teilprozess
ermittelt.
Die Erfassung und Bereitstellung
der aktuellen Stamm- und Bewegungs-
daten stellt den Beginn des Personal­
abrechnungsprozesses dar, dem sich
der Abrechnungslauf mit Brutto- und
Nettorechnung anschließt. Die weiteren
Teilprozesse sind die Zusammenstellung
und Durchführung der Überweisungen
an Mitarbeiter, Krankenversicherungen,
Finanzämter et cetera und die Erfüllung
der Meldepflichten an die Träger der So-
zialversicherung, das Finanzamt sowie
die Bescheinigungen für Mitarbeiter.
Der die Lohnabrechnung abschlie-
ßende Teilprozess umfasst die Archivie-
rung der Abrechnungsdaten. Oftmals
wurden beim Vergleich der Kosten-
strukturen Teilprozesse nicht mit in
die Betrachtung einbezogen oder aber
als Kostentreiber bewertet, obwohl sie
regelmäßig auch intern anfallen, wie
Outsourcing
Vorteile
Nachteile
Konzentration auf das Kerngeschäft im Unter­
nehmen
Verlust des Verständnisses für die outgesourcten
Prozessfelder und Arbeiten
Nutzung von Experten für die outgesourcte
Dienstleistung
Abhängigkeit von der Expertise des Dienstleisters
Kostenvorteil durch die Einschaltung eines
Dienstleisters, da dieser durch Mengenvorteile
und übergreifende Systemnutzungen günstiger
anbieten kann
Entfall von Weiterbildungskosten für Mitarbeiter
in Nischenbereichen
Nutzung von „besseren“ IT-Systemen als im eige­
nen Haus, da ein Dienstleister in der Regel neuere
Technologien einsetzt als intern denkbar wäre
OUTSOURCING VERSUS INSOURCING
QUELLE: B. ENNEMOSER, AUREN, 2017
Gehaltsabrechnungen outsourcen oder intern erledigen? Die Grafik zeigt die Vorteile und
die Nachteile des jeweiligen Ansatzes.
Insourcing
Vorteile
Nachteile
Geringerer Zeitaufwand für die Koordination mit
dem Outsourcingpartner
Höherer Zeitaufwand für die Bearbeitung von
Einzelfällen, da im Verhältnis zum Dienstleister
die Routinen und Prozesse oftmals weniger
ausgereift sind (stark abhängig von der Unter­
nehmensgröße)
Keine Folgekosten durch Missverständnisse
Eigene Haftung für Fehler in Lohnsteuer- und
SV-Prüfungen
Schaffung von Arbeitsplätzen im Unternehmen Höhere Personalkosten inhouse, insbesondere
durch das Einkalkulieren von Vertretungsrege­
lungen
Aufbau oder Aufrechterhaltung von Know-how
im Unternehmen
Bedarf an Schulungen und Weiterbildungsmaß­
nahmen und in der Regel doch ein geringerer
Aufbau an Expertise als in der outgesourcten
Variante, da sich das Wissen bei spezialisierten
Dienstleistern auf viel mehr Schultern verteilt
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