personalmagazin 2/2017 - page 61

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02/17 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
und Gesetzgebers gegeben, BGF zu er-
leichtern. Doch die unterschiedlichen
Maßnahmen, wie beispielsweise die
steuerliche 500-Euro-Freigrenze, sind
nur wenig genutzt worden – möglicher-
weise auch, vermutet er, weil sie nicht
überall hinreichend bekannt und trans-
parent gewesen seien.
Das Präventionsgesetz verpflichtet
nun die Kassen, in diesem Bereich zu in-
vestieren. Doch die zu veranschlagenden
geforderten zwei Euro pro Mitarbeiter,
rechnet Dresel vor, machen im Hinblick
auf die Ausgaben einer Krankenkasse
pro Versichertem nur 0,007 Promille
aus: „So groß ist die Wirkung nun auch
Trafen sich zur Diskussion in
Berlin – von rechts nach links:
Uwe Dresel (DAK), Dr. Sabine
Voermans (TK), Fritz Bindzius
(DGUV), Dr. Susanne Wein-
brenner (DRV), Christian Graf
(Barmer), Katharina Schmitt
und Reiner Straub (beide
Personalmagazin).
nicht.“ Doch er sieht einen ideellen
Wert durch die so gesteigerte Aufmerk-
samkeit der Betriebe. Graf bewertet die
verstärkte Finanzierung als „bedarfsge-
recht“ und als klares positives Signal des
Gesetzgebers an die Unternehmen. De
facto gäbe es in Deutschland trotzdem
noch keine höhere Nachfrage nach Un-
terstützung. „Deshalb gilt es nun, in der
Breite die Firmen zu aktivieren, dass sie
das überhaupt ausschöpfen.“
Systematisches BGM statt Einzelaktion
Doch genau das ist ein Problem: „Wir
haben die Mittel und auch das Personal
für betriebliche Gesundheitsförderung,
doch viele Unternehmen sind nicht be-
reit, sich zu öffnen, zumindest nicht
für qualitativ gute Aufgaben“, erklärt
Dresel. Für Voermans steht deshalb
das Thema "Freiwilligkeit" im Vorder-
grund: „Wir können nur überzeugen,
was sinnvolle Maßnahmen sind.“ Denn
neben einzelnen Unterstützungsleistun-
gen – die DAK beispielsweise, so Dresel,
verfüge über 150 verschiedene Module
vom Gesundheitstag bis zum langjähri-
gen Prozess, mit denen man also ganz
gezielt auf das einzelne Unternehmen
eingehen könne – ist wichtig, dass die
Unternehmen, insbesondere die kleinen
und mittleren Betriebe, beim Aufbau
eines nachhaltigen BGM unterstützt
werden. Letzten Endes dürften Ziel der
Bemühungen der Sozialversicherungs-
träger nicht singuläre Einzelaktionen
sein, sondern alles in einen systemati-
schen Managementprozess einmünden
zu lassen, bringt Fritz Bindzius es auf
den Punkt. Doch dazu, insoweit sind sich
die am Tisch versammelten Vertreter
der Sozialversicherungsträger wieder
einig, müssten auch die Betriebe selbst
einen aktiven Beitrag leisten. Der An-
satz vieler Unternehmen, so Voermans,
sei leider „mal eben“ Gesundheitsleis-
tungen einzukaufen, wie beispielsweise
einen Gesundheitstag, ansonsten aber
Gesundheit als Privatsache des Arbeit-
nehmers zu definieren.
Hier könnte das Präventionsgesetz
die notwendige Aufklärungsarbeit tat-
sächlich unterstützen: Durch den ver-
einfachten Zugang der kleinen und
mittelständischen Betriebe zur Bera-
tung, durch die Vernetzung der Sozi-
alversicherungsträger, aber vor allem
auch durch die hohe Aufmerksamkeit,
die das Thema "Prävention" durch das
Gesetz nun erhalten hat.
„Wir haben die Mittel
und das Personal für be-
triebliche Gesundheits-
förderung, doch viele
Unternehmen sind nicht
bereit, sich zu öffnen.“
Uwe Dresel, DAK-Gesundheit
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