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ORGANISATION
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NEWS
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ie viele Arbeitnehmer für ihren Job und ihre Karriere umziehen
würden, hat die Manpower Group Solutions in einer internatio­
nalen Studie untersucht – mit wenig schmeichelhaftem Ergebnis
für die hiesigen Arbeitnehmer: Demnach gehören die Deutschen weltweit
zu den am wenigsten mobilen Mitarbeitern. Nur etwas mehr als jeder Vierte
(27 Prozent) kann sich überhaupt vorstellen, aus Karrieregründen die Stadt
zu wechseln. Und nur jeder Sechste (17 Prozent) ist bereit, für den Job in ein
neues Land zu ziehen. 38 Prozent der Befragten zwischen Flensburg und
Füssen schließen es sogar kategorisch aus, für den Arbeitgeber umzuziehen.
Rund um die Welt würden 71 Prozent der Befragten einen Umzug für eine
Jobchance in Erwägung ziehen. In den Vereinigten Staaten schließen nur 31
Prozent der Befragten einen berufsbedingten Umzug aus, in Schweden sind
es 32 Prozent und in China 34 Prozent. Sesshafter als deutsche Arbeitneh­
mer sind nur noch die Briten: Nur 23 Prozent können sich vorstellen, die
Stadt zu wechseln, 42 Prozent schließen dies kategorisch aus und nehmen
lieber – wie beispielsweise in der Metropolregion London – weite Arbeitswe­
ge in Kauf.
Kollege Nadelstreifenpsycho
NACHGEHAKT
Hin und wieder sollten alle in Unter-
nehmen etwas psychopathischer sein –
diese These stellte der Psychologe Kevin
Dutton vor einigen Jahren auf. Denn,
so Dutton damals: Psychopathen seien
selbstsicher, sie würden nichts auf-
schieben, sich aufs Positive fokussieren,
Dinge nicht persönlich nehmen und sich
keine Vorwürfe machen, wenn etwas
nicht geklappt hat. Auch nach einer
Studie der Uni Bonn kann eine bestimm-
te gutartige Form der Psychopathie – die
sogenannte „furchtlose Dominanz” – zu
beruflicher Spitzenleistung führen, ohne
dass die Psychopathen das Unternehmen
schädigen. Eine Studie der Technischen
Universität (TU) Kaiserslautern hat nun
allerdings auf die dunklen Charakterzüge
der sogenannten „Nadelstreifenpsycho-
pathen“ hingewiesen: Sie seien nicht
nur hochgradig egoistisch, skrupellos,
manipulativ und empathielos – sondern
würden auch leichter wirtschaftskrimi-
nellen Handlungen zustimmen, also
häufiger gegen die Compliance-Richtlini-
en verstoßen als ihre nicht-psychopathi-
schen Kollegen.
ARBEITGEBERIMAGE
Die Mehrheit der deutschen Unternehmen (65 Prozent) nutzt, so eine Bitkom-Studie, die sozialen Medien auch
für HR-Arbeit, um das Unternehmens-, aber auch speziell das Arbeitgeberimage zu stärken. Doch nur knapp ein Drittel gibt an, die damit
verbundenen Ziele in Employer Branding, Personalmarketing und Mitarbeitergewinnung zu erreichen.
ALTERUNG
Deutsche Arbeitgeber werden künftig mehr noch als bisher auf die Zuwanderung ausländischer Arbeitnehmer angewiesen
sein – das zeigen Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Anders könnten die Auswirkungen der demografi-
schen Entwicklung – es wird immer mehr ältere, immer weniger jüngere Arbeitnehmer geben – ab 2040 nicht mehr bewältigt werden.
ABSTAND
Insgesamt 68 Prozent der Deutschen lesen im Urlaub weder berufliche Mails noch andere berufliche Nachrichten. Das zeigt
eine aktuelle Umfrage von Ipsos. Der Trend ist allerdings rückläufig: 2009 waren es noch vier Prozent mehr, die keinen Mailkontakt zum
Arbeitgeber hatten.
NEWS DES MONATS
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