personalmagazin 10/2017 - page 32

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personalmagazin 10/17
MANAGEMENT
_PARTIZIPATION
im Folgenden eine systematischere Ab-
grenzung zwischen den verschiedenen
Feedbackformaten erläutert.
Abgrenzung: Mitarbeiterbefragung,
Pulsbefragung, Instant Feedback
Am Vergleich von Mitarbeiterbefragun-
gen, Mini-Mitarbeiterbefragungen und
Pulsbefragungen (siehe Tabelle „Ab-
grenzung verschiedener Befragungs-
methoden“) zeigen sich die Unterschie-
de zwischen den Formaten. Wenn tief
gehende statistische Analysen direkt
nach der Befragung die Zielsetzung
sind, dann ist eine umfangreiche Mit-
arbeiterbefragung weiterhin eine gute
Wahl. Analog dazu können eine syste-
matische Partizipation und Aktivierung
der Mitarbeiter sowie die Erfassung ei-
nes kontinuierlichen Stimmungsbilds
nur mit einer Pulsbefragung erreicht
werden. Die wichtigste Abgrenzung
einer Pulsbefragung zu anderen Feed-
backformaten ist somit die regelmäßige
zeitliche Taktung – die allerdings ganz
verschieden gestaltet sein kann. Genau-
so ist ein Pulsmodus bei anderen Feed-
backformaten denkbar. Beispielsweise
können Teams anhand eines Pulsmo-
dus im Rahmen von Projektfeedback
regelmäßige Stimmungsbilder in ihre
Besprechungen integrieren. Genau-
so ist ein kontinuierlicher Pulsmodus
bei Individuen als Feedbackempfänger
denkbar, wenn beispielsweise jeder Mit-
arbeiter über Peer Feedback einmal im
Quartal eine Rückmeldung von Kollegen
bekommt. Insofern ist der Pulscharak-
ter beliebig mit anderen Feedbackfor-
maten kombinierbar, aber unter einer
Pulsbefragung im engeren Sinne wird
üblicherweise eine bereichs- oder orga-
nisationsweite Befragung in einer sehr
kontinuierlichen, regelmäßigen zeit-
lichen Taktung verstanden.
Eine Abgrenzung in Richtung Echt-
zeitfeedback oder Instant Feedback
ist an dieser Stelle ebenfalls wichtig.
Darunter kann im Gegensatz zu einer
Pulsbefragung ein einmaliges, anlass-
bezogenes Feedbackformat verstanden
werden, um die Meinung der Mitarbeiter
oder Führungskräfte zu einem bestimm-
ten Thema einzuholen. Ein Echtzeitfeed-
back oder Instant Feedback kann somit
sowohl von der Personalabteilung, aber
genauso von Vorstand, Geschäftsfüh-
rung oder anderen Personen oder Per-
sonengruppen angestoßen werden, um
schnell eine Rückmeldung einzuholen
und diese direkt in einen laufenden
Entscheidungs- oder Arbeitsprozess
einzubeziehen. Eine Differenzierung
zwischen Echtzeitfeedback und Instant
Feedback ist dabei schwer möglich, da
diese Begriffe oftmals synonym verwen-
det werden.
Flexible Kombination verschiedener
Feedbackformate und -instrumente
Mitarbeiter sind es heutzutage beinahe
selbstverständlich gewohnt, dass sie in
Echtzeit in Kommunikations- und Ent-
scheidungsprozesse eingebunden wer-
den. Allerdings ist dieser Gewöhnungs-
effekt vor allem im privaten Bereich
durch Fitness-Apps, soziale Netzwerke
Mitarbeiter-
befragung
Mini-Mitarbeiter-
befragung
Pulsbefragung
Inhaltliche Breite
Sehr breit (oftmals
mehr als zehn The-
men und mehr als
40 Fragen)
Sehr selektiv
(etwa zwei Themen
mit insgesamt zehn
Fragen)
Äußerst selektiv
(oftmals lediglich
ein Thema und ein
bis fünf Fragen)
Zeitliche Taktung
Zentrale Steuerung,
üblicherweise relativ
seltene Durchfüh-
rung alle ein bis
zwei Jahre
Zentrale Steuerung
oder bereichsspe-
zifische Steuerung,
einmalige oder
regelmäßige Durch-
führung
Zentrale Steuerung
oder bereichsspe-
zifische Steuerung,
kontinuierliche
Durchführung
(etwa wöchentlich,
monatlich oder
quartalsweise)
Partizipation und Akti-
vierung der Mitarbeiter
Einmalig
Tendenziell einmalig
oder unregelmäßig
Kontinuierlich
Statistische Analysen Tief gehend möglich
mit entsprechender
Zeitverzögerung
Tief gehend möglich
mit ausgewählten
Themenschwerpunk-
ten, oftmals mit
Zeitverzögerung
Bis zu einer gewis-
sen Tiefe, Fokus liegt
stärker auf zeitlicher
Entwicklung und auf
Analyse der Ergeb-
nisse in Echtzeit
Kommunikation der
Ergebnisse
Oftmals starke
Zeitverzögerung von
mehreren Wochen
oder Monaten
Teilweise starke
Zeitverzögerung,
automatisierte
Kommunikation oh-
ne Zeitverzögerung
möglich
Direkte Kommunika-
tion der Ergebnisse
in Echtzeit mit
beliebigen Freigabe-
möglichkeiten
Finanzieller Aufwand Sehr hoch durch
Projektcharakter
und oftmals externe
Projektpartner
Variabel durch auto-
matisierte digitale
Lösungen und Self-
Service-Prinzip
Variabel durch auto-
matisierte digitale
Lösungen und
Self-Service-Prinzip
Eigenständige
Steuerung
Sehr selten
Grundsätzlich
möglich
Vollständig möglich
Medium der
Durchführung
Papierbasiert, online Papierbasiert,
online, mobil
Üblicherweise
vollständig online
oder mobil
ABGRENZUNG VERSCHIEDENER BEFRAGUNGSMETHODEN
QUELLE: SIMON WERTHER
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