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04/16 personalmagazin
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ORGANISATION
_ARBEITSMARKT
D
er Druck, hohe Gehälter zu zah-
len, steigt: Nach dem aktuellen
Global Skill Index befindet sich
der deutsche Arbeitsmarkt mit
einem Wert von 6.4 Punkten hinter den
USA, Spanien und Schweden unter den
vier Ländern mit dem höchsten Lohn-
druck. Gerade in hoch qualifizierten Be-
reichen wie dem Finanzwesen und der
IT, in denen der Gehaltsdruck aus einem
starken Lohnanstieg resultiert, stellt das
ein großes Problem dar. Gleichzeitig indi-
Von
Frank Schabel
ziert dieser Wert eine extrem hohe Nach-
frage an qualifizierten Fachkräften.
Der Global Skill Index wird jedes Jahr
für diverse Länder aus bestimmten Ein-
zelindikatoren errechnet und zeigt die
Beschäftigungsbedingungen in den ein-
zelnen Ländern. Aktuell sind zwei glo-
bale Entwicklungen innerhalb des Index
besonders besorgniserregend: Während
viele Menschen in den vergangenen
Jahren noch aktiv auf Jobsuche waren,
besteht aktuell wenig Nachfrage. Am
stärksten wird dieser Wegfall der Ar-
beitskräfte am US-amerikanischen Ar-
beitsmarkt deutlich. Gleichzeitig schlägt
sich die erfolglose Jobsuche in der gestie-
genen Arbeitslosigkeit nieder – und das
ausgerechnet bei jungen Jobanwärtern.
Besonders deutlich tritt die hohe Jugend-
arbeitslosigkeit in Europa in den Ländern
Italien und Spanien zutage. Vor diesem
Hintergrund fällt es Unternehmen im-
mer schwerer, neue Mitarbeiter mit den
richtigen Qualifikationen zu finden, um
langfristig ihre Stellen zu besetzen. Die-
ser offenkundige Widerspruch zwischen
hoher Arbeitslosigkeit und unbesetzten
Stellen ist ein klarer Indikator für das
Ungleichgewicht zwischen den nachge-
fragten Qualifikationen für bestimmte
Positionen und den tatsächlichen Quali-
fikationen der Jobsuchenden.
In Deutschland, zeigt der Index, be-
steht insbesondere eine große, aber
ungedeckte Nachfrage nach „Indus-
trie-4.0-Experten“. „Das zeigt deutlich,
dass ein Bildungssystem dringend benö-
tigt wird, das sich den Anforderungen
der Wirtschaft anpassen und Trends
schneller umsetzen kann“, erklärt Hays-
Vorstandschef Klaus Breitschopf.
Mehrere Gründe zur Sorge
INDEX.
Fachkräftemangel und fehlende Qualifizierung belasten den Arbeitsmarkt
weltweit. In Deutschland erschwert der Lohndruck die Beschäftigungssituation.
FRANK SCHABEL
ist
Head of Marketing/Corporate
Communications bei der Hays
AG.
Bildungsflexibilität
ARBEITSBEDINGUNGEN IN DEUTSCHLAND
6,2
Erwerbsbeteiligung
5,6
Arbeitsmarktflexibilität
6,8
Fachkräftemangel
3,3
Lohndruck gesamt
6,0
Der Global Skill Index berechnet aus verschiedenen Einzelkriterien (siehe App-Hinweis)
die Beschäftigungsbedingungen auf den Arbeitsmärkten.
QUELLE: HAYS, GLOBAL SKILL INDEX
Lohndruck in Branchen mit
hohem Qualitätsniveau
10,0
Lohndruck in Berufen mit
hohem Qualitätsniveau
6,6
Gesamtwert 2015
6,4
Gesamtwert 2014
6,2
ADD-ON
Informationen zur Wirkweise der einzel-
nen Indikatoren finden Sie in der App.
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