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10/15 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
stungen und Web-Verlinkungen zu wei-
terführenden Informationen.
Darstellung der Stelle sowie des
Unternehmens: meist gut
Der Stellentitel ist erfreulicherweise bei
78 Prozent der Stellen beschreibend und
nachvollziehbar gewählt. So wird bei-
spielsweise statt eines beliebigen „Refe-
renten“, die Stelle als „Referent Perso-
nalmarketing“ ausgeschrieben oder ein
„Recruiter mit Schwerpunkt IT“ gesucht.
Auch verzichten fast drei Viertel der Stel-
lenanzeigen auf Anglizismen oder unter-
nehmensinterne Begrifflichkeiten. Wäh-
rend der Einsatzort zumeist benannt
wird, fehlen leider häufig das Eintritts-
datum und die Stellenart (Voll- oder Teil-
zeit, befristet, unbefristet et cetera). Letz-
teres bedeutet zwar meist, dass die Stelle
möglichst kurzfristig besetzt werden soll
und unbefristet in Vollzeit zur Verfügung
steht, diesbezüglich kann sich ein poten-
zieller Bewerber jedoch nicht sicher sein.
Ein einleitender Text, der das mitar-
beitersuchende Unternehmen vorstellt
und Kernleistungen, Branche, Größe und
Standort nennt, ist heutzutage Standard.
Tatsächlich weisen auch 87 Prozent aller
Stellenanzeigen diese Unternehmens-
beschreibung auf. Jedoch finden sich
nur bei 52 Prozent der Anzeigen auch
arbeitgeberbezogene Informationen zu
Unternehmenskultur oder Arbeitgeber
auszeichnungen. Auch wird nur bei 32
Prozent der Anzeigen bereits hier der
Bewerber direkt angesprochen oder die
jeweilige Zielgruppe adressiert. Damit
werden wesentliche Potenziale ver-
schenkt, da viele potenzielle Bewerber
schon nach dem Einstiegstext entschei-
den, ob sie weiterlesen oder die nächste
Anzeige aufrufen.
Aufgaben- und Anforderungsprofil:
klar, aber optimierbar
Zwar werden bei der großen Mehrheit
(87 Prozent) die Aufgaben des Bewer-
bers beschrieben. Allerdings wird der
Bewerber in den meisten Fällen mit ei-
ner übermäßig hohen Anzahl an Aufga-
ben in Form einer Aufzählung von Subs
tantiven überfordert. Nur die Hälfte der
Stellenanzeigen beschränkt sich auf
Aufgabenschwerpunkte. Eine praxisbe-
zogene Darstellung anhand von Kurz-
beispielen findet sich lediglich bei 19
Prozent der untersuchten Anzeigen, ob-
wohl dies gerade für schwierig zu grei-
fende Aufgaben ein probates Mittel ist.
Dem Anforderungsprofil lässt sich
meist entnehmen, welche Anforderun-
gen der Bewerber grundsätzlich mitbrin-
gen sollte (85 Prozent). Allerdings geht
ein Drittel der Anforderungsprofile in
Richtung der berühmten eierlegenden
Wollmilchsau – es wird ein real kaum zu
findendes Traumprofil dargestellt. Bei 75
Prozent der Anzeigen erfolgt keine kla-
re Trennung zwischen zwingenden und
wünschenswerten Anforderungen. Ein
Bewerber, der nicht alle Anforderungen
erfüllt, weiß also nicht, ob seine Lücke
akzeptabel ist oder nicht. In der Konse-
quenz entgehen den Unternehmen mög-
licherweise geeignete Kandidaten oder es
entsteht ein unnötiger Mehraufwand bei
der Kandidatenauswahl.
Infos zu Arbeitgeberleistungen und
Weblinks: schwach
Das Potenzial, sich auch in Stellenan-
zeigen als attraktiver Arbeitgeber dar-
zustellen, wird häufig nicht genutzt. Oft
fehlen Informationen zu Arbeitgeber-
leistungen. Nur 30 Prozent der Anzei-
gen benennen konkrete, nachvollzieh-
bare Benefits und in nur 35 Prozent
der Anzeigen gibt es Informationen zu
Einarbeitung und Entwicklungsmöglich-
Gesamt
Durchschnitt
Die Stellenanzeigen für den Personalbereich erfüllen die definierten
Anforderungskriterien am häufigsten. Das überrascht nicht – ist dort
doch auch das größte Know-how im Recruiting vorhanden. Der Per-
sonalbereich liegt aber nicht weit vor den anderen Berufsgruppen.
QUELLE: PROF. DR. THORSTEN PETRY
ERFÜLLTE ANFORDERUNGEN NACH JOBGRUPPE
Personal
Softwareingenieure
Media- und Webdesign
Finanzen
Ingenieure
Vertrieb und Sales
Marketing
Pflege und Gesundheit
Einkauf und Logistik
1
0,2
1
2
12
7
6
6
8
9
9
15
29
23
63
59
61
63
63
68
77
67
49
67
25
35
33
29
29
23
14
17
21
10
0 % - 20 %
41 % - 60 %
21 % - 40 %
81 % - 100 % Erfüllungsgrad
61 % - 80 %
0,2
53
56
55
54
54
53
52
49
48
48