36
personalmagazin 10/15
MANAGEMENT
_PERSONALENTWICKLUNG
rales Element des Stärkenkonzepts der
Sparda-Bank München. Seit 2009 bietet
sie ihren Mitarbeitern regelmäßig die
Gelegenheit, die eigenen Talente in Se-
minarreihen weiterzuentwickeln. Alle
zwei Jahre finden Mitarbeiter auf dem
sogenannten „Stark-Marktplatz“ eine
bunte Auswahl an Workshops zur Ver-
tiefung der Talente. Einen Nachmittag
lang können sich die Mitarbeiter in der
Münchner Zentrale der Bank ausführ-
lich zu allen Angeboten und Terminen
informieren, die Referenten persönlich
kennenlernen und sich zu ihren favori-
sierten Kursen anmelden.
Es gehört zur Kultur der Bank, dass
solche anspruchsvollen Seminare nicht
ausschließlich Führungskräften vorbe-
halten sind, sondern allen Mitarbeitern
offenstehen. Die Teilnahme ist freiwillig
und findet in der Freizeit statt. Dadurch
ist gewährleistet, dass die Mitarbeiter die
Angebote wahrnehmen, die ihnen Spaß
bereiten und somit dazu beitragen, ihre
Talente zu erkennen und auszubauen. Im
vergangenen Jahr haben erstmals auch
Mitarbeiter Kurse für ihre Kollegen an-
geboten.
Führung muss stärkenorientiert sein
Das Stärkenkonzept gilt natürlich auch
für die Führungskräfte, die auf ein
großes Coaching- und Seminarangebot
zurückgreifen können. Hier ist zum
Beispiel das zweitägige Seminar „Stär-
kenorientiert Führen“ zu nennen, das
Führungskräfte mit den Möglichkeiten
und Grenzen einer Stärkenorientierung
im Arbeitsalltag vertraut machen soll.
Ein großer Nutzenbringer ist auch der
persönliche Austausch untereinander.
Zweimal im Jahr treffen sich die Füh-
rungskräfte, um sich über aktuelle Füh-
rungsthemen und persönliche Erfahrun-
gen auszutauschen. Ein Programm dafür
gibt es nicht, die Treffen gestalten sich je
nach individuellen Frage- und Problem-
stellungen. Auch bei den halbjährlich
stattfindenden Führungskräftetagungen
wird dem interaktiven Part neben dem
Informationsteil ein immer größerer
Platz eingeräumt, damit sich die Füh-
rungskräfte austauschen und gezielt die
kollektive Intelligenz nutzen können.
Daneben streben die Workshops „Stär-
kenorientiert kommunizieren“ ebenfalls
eine Vertiefung des Stärkenthemas an.
Hier geht es darum, sich die unterschied-
lichen Kommunikationsstile im Team
bewusst zu machen, die aus unterschied-
lichen Stärken resultieren. Somit können
die Führungskräfte Missverständnisse
und Konflikte, die aus dem Kommuni-
kationsverhalten entstehen, bereits im
Vorfeld erkennen und entschärfen.
Schon im Recruiting anfangen
Die Stärkenorientierung fließt bei der
Sparda-Bank München auch in das Be-
werbungsmanagement ein. Bewerber
erhalten die Gelegenheit, sich intensiv
mit ihren Talenten auseinanderzusetzen
und sich im Vorstellungsgespräch unter
anderem anhand ihrer fünf Stärken vor-
zustellen. Indem die Genossenschafts-
bank externe Bewerber dazu ermuntert,
die eigenen Talente zu erkennen und zu
benennen, sensibilisiert sie neue Mit-
arbeiter bereits von Anfang an für eine
stärkenorientierte Sichtweise. Interne
Bewerber, die eine Absage erhalten ha-
ben, können in einem Talentecoaching
unter Berücksichtigung ihrer Stärken
ihren Veränderungswunsch reflektieren.
Für die meisten Mitarbeiter ist dies ein
zusätzlicher Motivationsschub und eine
willkommene Unterstützung bei der Su-
che nach der für sie passenden Stelle.
Preisgekröntes Konzept
Eine unabhängige Auszeichnung bestä-
tigt den Ansatz der Bank: Bereits zum
neunten Mal in Folge hat das Great
Place to Work-Institut Deutschland die
Genossenschaftsbank mit dem Gütesie-
gel „Deutschlands Beste Arbeitgeber“
ausgezeichnet. Für seinen ganzheitli-
chen Ansatz bei der Förderung und Wei-
terentwicklung der Potenziale seiner
Mitarbeiter wurde das Unternehmen
zudem zweimal ausgezeichnet, 2015
mit dem Sonderpreis „Humanpotenzial
förderndes Personalmanagement“.
Kultur in die Gesellschaft tragen
Die positiven Erfahrungen mit der Stär-
kenorientierung haben die Sparda-Bank
München veranlasst, die Naturtalent-Be-
ratung GmbH zu gründen. Diese unter-
stützt Unternehmen bei der Implemen-
tierung einer stärkenorientierten Kultur.
Die Naturtalent-Stiftung, die ebenfalls
zur Bank gehört, unterstützt hingegen
insbesondere Jugendliche bei der talen-
tebasierten Berufsorientierung.
DR. MICHAEL DUMPERT
ist
Direktor Personal- und Unter-
nehmensentwicklung bei der
Sparda-Bank München.
Das stärkenorientierte Konzept ist in drei Ebenen gegliedert: Sowohl der individuelle
Mitarbeiter als auch seine Aufgaben und das Team werden betrachtet.
QUELLE: SPARDA-BANK MÜNCHEN
STÄRKENMANAGEMENT
Stärken
orientierung
Energiebilanzen
Energiebilanzen
Stärken-Workshop
Seminar
„Stärkenorientiert
Führen“
Förderkonzept
„Stark!“
Coaching nach
internen Bewerbungen
Diverse Persönlich
keitsseminare
Aufgabenzuordnung
Individuum
Team