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personalmagazin 10/15
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ORGANISATION
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NEWS
Variable Vergütung im Vertrieb
führt nicht zum Ziel
P
rovisionen und Bonuszahlungen für Vertriebsmitarbeiter bringen
bei Weitem nicht die Wirkung, die Unternehmen sich erhoffen.
Das zeigt eine Befragung der Hay Group von Sales Managern, Key
Account Managern und Verkäufern. Danach haben Höhe und Form der
variablen Vergütung bei dieser Mitarbeitergruppe kaum Einfluss darauf,
ob die Ziele im Vertrieb auch erreicht werden. Auch zeige sich kein Zusam-
menhang zwischen der Möglichkeit des Vertriebsmitarbeiters, auf seine
Zielgrößen Einfluss zu nehmen, und der Zielerreichung. Deshalb, so die
Hay Group, seien grundlegende Änderungen der Vergütungsstruktur im
Vertrieb notwendig, Provisionen und Bonuszahlungen nicht der richtige
Ansatz. „Die Ergebnisse der Studie lassen an der Sinnhaftigkeit üblicher
variabler Vergütungsmodelle im Vertrieb zweifeln.“ sagt Dr. Thomas
Haussmann, Senior Vice President der Hay Group.
Spitzenverdiener.
Personalleiter verdienen im Durchschnitt 125.000 Euro jährlich und sind damit die Spitzenverdiener im Personal-
bereich. Leiter von Compensation und Benefits liegen mit 104.000 Euro Jahresgehalt auf Platz zwei der Gehälterrangliste im HR-Bereich. Das
zeigt die aktuelle Vergütungsstudie von Kienbaum.
Ungleichverdiener.
Nach einer Studie der Hay Group fühlt sich jeder zweite Deutsche unfair bezahlt. 42 Prozent der deutschen Ar-
beitnehmer glauben zudem, dass sich bessere Leistung nicht in einer höheren Bezahlung niederschlägt.
Zuschlagverdiener.
Mit durchschnittlich zwei Stunden und 36 Minuten pro Woche leisten deutsche Arbeitnehmer mehr Überstunden
als die Beschäftigten in den meisten anderen EU-Ländern. Größer sind die Unterschiede nur in den Niederlanden mit im Schnitt drei Über-
stunden pro Woche und in Großbritannien, wo dreieinhalb Stunden extra anfallen. Das berichtet die „Welt“. Insgesamt hat die Summe der
Überstunden im vergangenen Jahrzehnt aber abgenommen.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n te rg r ünde +++ t äg l i c h un te r
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Provisionen im Vertrieb –
weit verbreitet aber sinnlos.
Alleine mit der Frauenquote
NACHGEHAKT
Bis 1. Januar 2016 müssen börsennotierte
und zugleich paritätisch mitbestimmungs-
pflichtige Kapitalgesellschaften konkrete
Angaben zu den Geschlechterquoten in ih-
ren Aufsichtsräten vorlegen. Die übrigen Un-
ternehmen, die entweder mitbestimmungs-
pflichtig oder börsennotiert sind, müssen
schon jetzt ihre Zielgrößen angeben. So
sieht es das neue Gesetz zur gleichberech-
tigten Teilhabe an Führungspositionen vor.
Doch wie eine Studie der HKP-Group zeigt,
befürchtet jedes fünfte Unternehmen, diese
Vorgaben nicht fristgerecht umsetzen zu
können. Nach Auffassung von HKP-Chef Kra-
marsch zu Recht, denn das Gesetz gehe mit
seiner Annahme, dass ausreichend Frauen
zur Verfügung stehen und nur mit Nach-
druck in die richtigen Positionen gebracht
werden müssten, an der Unternehmensre-
alität vorbei. Und auch bei der Festlegung
der Zielgrößen lasse der Gesetzgeber die
Unternehmen alleine: Konfusion entstehe
schon deshalb, weil nicht geklärt ist, auf
Basis welcher Bezugsgröße der Frauenanteil
zu ermitteln sei.
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