personalmagazin 10/2015 - page 35

35
10/15 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
ein detailliertes Profil ihrer fünf ausge-
prägtesten Talente. Diese stehen im Mit-
telpunkt eines Stärken-Workshops. Für
viele Mitarbeiter ist dies eine ganz neue,
aber durchaus motivierende Erfahrung –
sind sie es doch sonst eher gewohnt, nur
auf ihre Schwächen zu blicken.
Der Ablauf: Nach einer allgemeinen
Einführung zum Thema „Stärkenorien-
tierung“ tauschen sich die Mitarbeiter
über ihre Talente aus. Zunächst machen
sie sich in Zweiergruppen die eigenen
Stärken bewusst und identifizieren be-
rufliche und private Alltagssituationen,
in denen diese zum Tragen kommen. Im
Plenum stellt anschließend jeder Teil-
nehmer die Stärken eines Teamkollegen
vor. Alle Kollegen sind schließlich auf-
gefordert, sich gegenseitig Feedback zu
ihren Talenten zu geben. Dies wirkt wie
ein Spiegel für die Mitarbeiter: Er zeigt
ihnen, wie die anderen sie sehen. Auf
diese Weise reflektieren die Mitarbeiter
ihr eigenes Selbstbild und erhalten – so
die Rückmeldungen vieler Mitarbeiter –
eine konkrete und gefestigte Vorstellung
von ihren größten persönlichen Stärken.
Anhand der individuellen Stärkenpro-
file visualisiert jedes Team seine Stär-
ken. Das Teamprofil wird anschließend
diskutiert und interpretiert. Ziel ist es,
Aufgaben- und Kompetenzverteilungen
zu überdenken und so die vorhandenen
Stärken im Team besser zu nutzen.
Der Stärken-Workshop eignet sich
zudem als Instrument zur Teamentwick-
lung. Weil die Unterschiede zwischen
den Mitarbeitern ausschließlich positiv
bewertet werden, ist nun auch die Un-
terschiedlichkeit selbst positiv besetzt:
Der andere ist nur deshalb anders, weil
er einfach andere Talente hat.
Eine Energiebilanz für das Team
Während die Stärken-Workshops in ers-
ter Linie bei den individuellen Talenten
der Mitarbeiter ansetzen, schlagen die
sogenannten Energiebilanzen den Bo-
gen zu den konkreten Aufgaben in den
Teams. In einem Workshop teilt jedes
Teammitglied zunächst seine konkreten
Tätigkeiten in Energiespender, neutrale
Aufgaben und Energiefresser ein (siehe
Grafik). Jeder Mitarbeiter stellt diese
Einteilung dann den anderen Teammit-
gliedern vor. Die Teamdynamik trägt
dazu bei, dass die Mitarbeiter die Aufga-
ben je nach individuellen Talenten un-
tereinander tauschen. Für Tätigkeiten,
die keiner so recht mag, sucht die Grup-
pe gemeinsam Lösungen. Dabei zeigt
sich: Je mehr Einfluss die Mitarbeiter
darauf haben, ihre Aufgaben zu gestal-
ten, umso größer ist die Bereitschaft zu
Kompromissen. Der Arbeitsalltag wird
produktiver. Die Mitarbeiter erledigen
ihre Aufgaben mit mehr Energie und
Freude. Das Team wird effizienter.
Die Energiebilanz ist eine dynamische
Methode. Sie impliziert Veränderung –
und sie funktioniert deswegen so gut,
weil die Unternehmenskultur der Spar-
da-Bank München auf bestimmten Prä-
missen aufbaut:
• Jeder Mitarbeiter ist einzigartig und
wichtig.
• Jeder Mitarbeiter verfügt über ganz
bestimmte Stärken. Motivation und
Erfolg entstehen nur, wenn der Rich-
tige am richtigen Platz ist.
• Strukturen und Aufgaben sind verän-
derbar und sollen sich dem Potenzial
der Mitarbeiter anpassen – nicht um-
gekehrt.
Seit Einführung der Methode im Jahr
2010 werden sowohl in Geschäftsstellen
als auch in internen Abteilungen re-
gelmäßig Energiebilanzen erstellt. Und
dies mit großem Erfolg, da es immer
wieder Möglichkeiten zur Optimierung
der Teamaufgaben gibt.
Ergänzend zu den Energiebilanzen
geht es auch in den jährlich stattfin-
denden Mitarbeitergesprächen um eine
talentbasierte Aufgabenzuteilung. Im
Fokus stehen die Fragen, wo und wie der
Mitarbeiter seine Talente im beruflichen
Umfeld (noch mehr) zur Entfaltung brin-
gen kann. Ein Ergebnis der stärkenorien-
tierten Unternehmenskultur ist darüber
hinaus, dass Mitarbeiter deutlicher er-
kennen, für welche Aufgaben sie geeig-
net sind. Wenn der Mitarbeiter dann
einen Wunsch äußert, kann gemeinsam
mit der Führungskraft und der Abtei-
lung „Unternehmensentwicklung“ nach
alternativen Einsatzmöglichkeiten Aus-
schau gehalten werden.
Weiterer Baustein: Das Förderkonzept
Das Förderkonzept „Stark!“ (Stärken
und Talente ausbauen, realisieren und
konkretisieren) ist ein weiteres zent-
Mithilfe dieses Tools können die Mitarbeiter ihre Aufgaben in energiespendende,
neutrale und energieraubende aufteilen und diese im Teamgespräch auch neu verteilen.
TOOL
Energiebilanz Team XY
Name
Energiespender
neutral
Energiefresser
Kommentare
Mitarbeiter A Aufgabe 1
Aufgabe 2
Aufgabe 3
Mitarbeiter B Aufgabe 3
Aufgabe 1
Aufgabe 2
Mitarbeiter C
Aufgabe 1
Aufgabe 2
Aufgabe 3
Mitarbeiter D Aufgabe 2
Aufgabe 3
Aufgabe 1
QUELLE: SPARDA-BANK MÜNCHEN
1...,25,26,27,28,29,30,31,32,33,34 36,37,38,39,40,41,42,43,44,45,...92
Powered by FlippingBook