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09/15 personalmagazin
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tigung hervorgeht und mit 90,2 Punkten
den höchsten Wert erreicht. An zweiter
Stelle steht der Faktor Arbeitsplatz (be-
triebsinterne Aspekte wie Zusammen-
arbeit mit netten Leuten und Führungs-
qualität) mit 87,4 Punkten. Der Faktor
Flexibilität erreicht im Mittel 83,6 Punk-
te, hier geht es um die Vereinbarkeit von
Beruf und Privatleben sowie die Selbst-
bestimmung der Arbeitszeiten. Der Fak-
tor Wertschatzung vereint Aspekte der
innerbetrieblichen sowie gesellschaft-
lichen Wertschätzung mit der Attrakti-
vität von Arbeitsplatz und Region und
erreicht im Mittel 81,1 Punkte.
Diese Gewichtung fällt übrigens in al-
len Subgruppen ähnlich aus, wenn auch
mit leichten Differenzierungen. So legen
zum Beispiel Beschäftigte mit niedrige-
rem Berufsstatus etwas mehr Wert auf
den Faktor Sicherheit, ältere Arbeitneh-
mer dagegen auf Wertschätzung und Be-
schäftige mit familiären Pflichten werten
den Faktor Flexibilität höher.
Wie die Arbeit erlebt wird
Sehr wichtig für das Personalmanage-
ment ist es, wie weit Wunsch und
Wirklichkeit bei den Arbeitnehmern
auseinanderliegen. Positiv ist zunächst,
dass sämtliche Aspekte Bewertungen
über dem Mittelmaß erhalten. Was die
Rangfolge angeht, ergibt sich bei den
realen Arbeitsbedingungen verglichen
mit den Wünschen ein deutlich anderes
Bild: Die meisten Punkte vergeben die
Befragten für die Zusammenarbeit mit
netten Kollegen – damit sind sie also am
zufriedensten. Auf diesen Aspekt folgen
die Sicherheit des Beschäftigungsver-
hältnisses, die Attraktivität der Region,
die Arbeitsbedingungen insgesamt und
die Übereinstimmung zwischen Heraus-
forderungen und eigenen Fertigkeiten.
Ganz am Ende der Zufriedenheitstabelle
stehen flexible Arbeitszeiten und gute
Entlohnung.
Was heißt das für die konkrete Ar-
beitssituation und Arbeitszufriedenheit
von Beschäftigten? Im direkten, paar-
weisen Vergleich liegen die gewünschte
und erlebte Arbeitsqualität eben doch
fast immer auseinander. Die größte Dis-
krepanz besteht bei der Entlohnung, der
Führungsqualität und der Vereinbarkeit
von Beruf und Privatleben. Angesichts
des schon angesprochenen Wandels hin
zu einem Arbeitnehmermarkt sowie der
Sicherung einer hohen Motivation bei
der Belegschaft ist dies sicherlich ein
wichtiger handlungsleitender Hinweis.
Sucht man nach den Ursachen, hilft
ein genauerer Blick auf die einzelnen
Im Vergleich zu 2006 stehen in der Rangfolge ähnliche Wünsche an die Arbeitsqualität
vorne. Die Punktwerte zeigen aber auch, dass neue Aspekte wichtig werden.
QUELLE: BMAS
RÜCKBLICK
Angaben in Prozent
Rang Jahr Aspekt
mittlerer Punktwert
1
2015
Sicherheit des Beschäftigungsverhältnisses
93,4
2006
Festes, verlässliches Einkommen
92,1
2
2015
Unbefristetes Arbeitsverhältnis
92,2
2006
Sicherheit des Arbeitsplatzes
88,3
3
2015
Zusammenarbeit mit netten Leuten
91,3
2006
Arbeit soll Spaß machen
84,8
4
2015
Guter Lohn bzw. gutes Gehalt aus Ihrer Tätigkeit
90,6
2006
Behandlung als Mensch durch Vorgesetzte
83,9
5
2015
Gute Führung des Arbeitsbereichs
90,2
2006
Unbefristetes Arbeitsverhältnis
83,2
6
2015
Angemessene Nutzung von Fähigkeiten
88,7
2006
Förderung gegenseitiger Unterstützung unter Kollegen
75,9
7
2015
Vereinbarkeit von Beruf und Familie bzw. Privatleben
87,4
2006
Gesundheitsschutz bei Arbeitsplatzgestaltung
73,6
8
2015
Gute körperliche Arbeitsbedingungen
87,1
2006
Arbeit soll sinnvoll sein
73,2
9
2015
Entsprechung von Herausforderungen und eigenen Fertigkeiten 86,9
2006
Auf Arbeit stolz sein können
73,1
10
2015
Anerkennung und Wertschätzung im Betrieb
86,6
2006
Arbeit vielseitig/abwechslungsreich
72,2
11
2015
Die Arbeit insgesamt, unter Berücksichtigung aller Umstände 85,9
2006
Einfluss auf Arbeitsweise
70,6
12
2015
Gut ausgestatteter und ansprechend gestalteter Arbeitsplatz
85,4
2006
Vorgesetzte sorgen für gute Arbeitsplanung
66,2
13
2015
Gute berufliche Perspektiven
81,7
2006
Fähigkeiten weiterentwickeln können
65,6
14
2015
Möglichkeit, Arbeitszeiten selbst zu bestimmen
79,9
2006
Lob/Anerkennung, konstruktive Kritik durch Vorgesetzte
65,5
15
2015
Hohe Anerkennung und Achtung des Berufs in der Gesellschaft 78,7
2006
Verantwortungsvolle Aufgabe
65,3
16
2015
Attraktivität der Region, in der sich der Betrieb befindet
74,6
2006
Vorgesetzte kümmern sich um fachliche/berufliche Entwicklung 64,2