personalmagazin 06/2015 - page 40

personalmagazin 06/15
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ORGANISATION
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NEWS
Anteil der Frauen im Mittel­
management steigt nur langsam
I
m mittleren Management ist nur eine von drei Führungskräften weib-
lich – das ist zu wenig, um langfristig genügend Nachrückerinnen für
die Einhaltung der gesetzlichen Frauenquote im Top-Management zu
haben. Das zeigt die Studie „Frauen im Management 2015“ der Hochschu-
le Osnabrück, die bei der Veranstaltung „Women Power 2015“ auf der
Hannover Messe vorgestellt wurde. Der Anteil von Frauen im Mittelma-
nagement liegt zwar mit 30,3 Prozent deutlich höher als im Top-Manage-
ment (11,5 Prozent) – er ist aber seit 2011 nur schwache 1,7 Prozentpunkte
gewachsen. Deutliche Unterschiede zeigen sich je nach Größe: bei kleinen
Unternehmen liegt der Anteil der Frauen im Mittelmanagement bereits
bei 38,2 Prozent, bei den mittleren Unternehmen bei 29,2 Prozent und bei
den großen Unternehmen bei 20,3 Prozent. Diese Abstände sind wesent-
lich höher als im Top-Segment. Deutliche Unterschiede zeigen sich auch
zwischen Ost- und Westdeutschland. Die Mittelmanagerinnen in den öst-
lichen Bundesländern (Anteil 38,7 Prozent) haben einen Vorsprung von
knapp zehn Prozent gegenüber denen in den westlichen Bundesländern.
Dialogbereitschaft
Mit dem jetzt in Berlin vorgestellten Grünbuch zum Thema „Arbeiten 4.0“ will Andrea Nahles zum teils öffentli-
chen, teils fachlichen Dialog über die Zukunft der Arbeitsgesellschaft aufrufen. Das Buch skizziert bestimmende Trends, gewandelte Werte
und wichtige Handlungsfelder der künftigen Arbeitsgesellschaft.
Änderungspläne
Trotz hoher Wertschätzung plant jedes dritte Unternehmen, seine betriebliche Altersversorgung zu ändern oder
durch ein neues Versorgungssystem abzulösen. Grund sind gestiegene Belastungen und Risiken für die Unternehmen. Das zeigt eine neue
Studie von Lurse.
Kompetenzentwicklung
Den Themen Talent Management, Technologie und Analytik wird 2015 in der strategischen Personalarbeit
höchste Priorität zukommen. Die dazu benötigten Kompetenzen Strategisches Denken und Proaktivität müssen allerdings meist noch entwi-
ckelt werden. So die Ergebnisse der Hackett HR Key Issues Studie 2015.
NEWS DES MONATS
+++ Ak t ue l l e News +++ H i n te rg r ünde +++ t äg l i c h un te r
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Schattenstrukturen in HR
NACHGEDACHT
Mit dem Phänomen, dass klassische
HR-Prozesse in Unternehmen immer öfter
außerhalb der Personalabteilung verantwor-
tet werden, beschäftigt sich Haufe On-
line-Kolumnist Oliver Maaßen auf unserem
Personalportal.
Eine solche „Schatten–HR“,
so Maaßen, sei meist das Ergebnis interner
Machtspiele und Umverteilungen: Schwäch-
le die zentrale Koordination und damit die
strategische Steuerung durch eine über-
greifende HR-Funktion, entwickelten die
Fachbereiche und deren Führungskräfte
Ersatzmechanismen und betrauten andere
Mitarbeiter mit den HR-Aufgaben. Aus
Sicht des jeweiligen „Bereichsfürsten“ – so
Maaßen – erscheine das durchaus sinnvoll,
da seine Vorgaben schnell und gezielt um-
gesetzt werden – aus Sicht des Gesamtun-
ternehmens sei die Schattenfunktion jedoch
teuer und strategisch kontraproduktiv. Denn
schnell würden so Kamine gezogen, die für
die Personal- und Organisationsentwicklung
verheerend wirken, wie beispielsweise be-
reichseigene Talent-Management-Program-
me oder gesonderte Führungskulturen.
Im Mittelmanagement
gerade großer Konzerne
sind zu wenig Frauen.
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