personalmagazin 06/2015 - page 24

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TITEL
_HR-KARRIERE
personalmagazin 06/15
schen Gesellschaft für Personalführung
(DGFP), die zusammen mit der HR-Alli-
ance zu den Promotern des HR-Masters
gehört. Für die Zurückhaltung gebe es
verschiedene Gründe. Manchen Mitarbei-
tern sei die Belastung durch das Studium
zu hoch, zumal sich viele zwischen 30 und
40 Jahren gerade in der Rush Hour des
Lebens befänden und sich ihrer Karriere
sowie der Familiengründung gleicherma-
ßen widmeten. Zudem sei die Studienre-
form in Deutschland noch nicht so richtig
angekommen. „Den Master macht man
am liebsten gleich nach dem Bachelor und
nicht erst später“, so Heuer. Da bedürfe es
noch weiterer Überzeugungsarbeit. Auch
könne ein Unternehmen nicht jedes Jahr
einen Mitarbeiter zum Studium schicken.
„Das muss eben auch intern gerade pas-
sen“, gibt Heuer zu bedenken.
Wie viele der Teilnehmer des HR-Ma-
sters von ihrem Arbeitgeber beim Studi-
um finanziell unterstützt werden, ließe
sich nicht sagen, erklärt Silke Biermann
vom Bildungswerk der Bayerischen
Wirtschaft, das die Information und Be-
ratung für Studiengang macht. Denn er-
fasst werde nur, wer die Rechnung zahlt
und das tun bei 56 Prozent die Firmen.
Wie die Kosten dann aufgeteilt würden,
wisse man aber nicht. „Viele Mitarbeiter
kommen von sich aus und lassen sich be-
raten“, sagt Biermann. „Erst wenn klar
ist, dass sie auch zugelassen werden,
fragen sie ihren Arbeitgeber nach einer
Unterstützung.“
Zu den Zulassungsvoraussetzungen
gehören ein erster Hochschulabschluss
und der Nachweis einer „qualifizierten
berufspraktischen Erfahrung“. Im letzten
Mehr Angebote für Personaler
ÜBERBLICK.
Die Zahl der auf HR spezialisierten Masterstudiengänge steigt. Personal-
manager haben nun die Qual der Wahl: Jedes Programm hat eigene Schwerpunkte.
D
ie Anstrengungen waren groß.
Es gab eine Konferenz, diver-
se Artikel in den Fachmedien
und eine verlängerte Bewer-
bungsphase. Jetzt hat der Studiengang
zum HR-Master an der Ludwig-Maxi-
milians-Universität (LMU) in München
endlich den Durchbruch geschafft. Im
Herbst begannen 18 Teilnehmer mit dem
zweijährigen Studium, im Jahr davor
waren es nur zehn gewesen. Der Mün-
chener HR-Master ist einer von rund
zehn berufsbegleitenden Master-Studi-
engängen im deutschsprachigen Raum,
mit dem sich Personalmanager akade-
misch weiterbilden können. Ihr Ansatz
ist dabei ebenso unterschiedlich wie
der Abschluss. Der reicht vom Master
of Science (M.Sc.) bis zum MBA (Master
of Business Administration). Auf große
Nachfrage stoßen die HR-Master bisher
jedoch nicht. So kommt keiner der Stu-
diengänge auf mehr als 20 Teilnehmer.
Professor Ingo Weller, akademischer
Leiter des HR-Masters an der LMU, ist
dennoch „voll zufrieden“. Mehr als 25 Stu-
denten könne man sowieso nicht aufneh-
men. Dennoch gesteht auch er: „Man rennt
uns nicht gerade die Tür ein.“ Möglicher-
weise liege es daran, dass spezialisierte
Master-Programme für Berufserfahrene
noch nicht so bekannt seien. Aber auch
die hohen Studiengebühren von 29.000
Euro könnten ein Hindernis sein. Auch
Katharina Heuer würde sich noch mehr
Teilnehmer wünschen. „Mein großes An-
liegen ist die Professionalisierung von
HR“, sagt die Geschäftsführerin der Deut-
Von
Bärbel Schwertfeger
Jahr gab es 23 Bewerber, zwei wurden
abgelehnt. Angefangen haben dann 18
Teilnehmer. 72 Prozent sind zwischen 30
und 39 Jahren alt, 17 Prozent über 40.
Mehr als ein Drittel (35 Prozent) hat ei-
ne Berufserfahrung von sechs bis zehn
Jahren, fast ein Viertel (24 Prozent) sogar
mehr als zehn Jahre. 88 Prozent kommen
aus Unternehmen mit mehr als 2.000
Mitarbeitern, 56 Prozent aus Dax-Un-
ternehmen. Zu den Unternehmen, deren
Mitarbeiter regelmäßig am HR-Master
teilnehmen, gehören BASF, die Deutsche
Telekom und die Deutsche Bahn, von der
aktuell sogar vier Mitarbeiter teilneh-
men. Das zweijährige Studium verteilt
sich über drei Blockwochen sowie elf Wo-
chenend-Module. Zu den Themenblocks
gehören unter anderem Strategie und
HR-Management, Transformation und die
Veränderung in der globalisierten Welt
sowie die „People Dimension“.
Das Besondere des Studiengangs sei die
enge Verbindung von Praxis und Theo­
rie, betont Professor Weller, bei der auch
Praktiker eingebunden seien. „Wir setzen
weder auf die reine Praxis mit Checkli-
sten zumAbhaken noch auf reine Theorie,
sondern haben einen Mittelweg“, so der
akademische Direktor des Studiengangs.
Dabei müssten die Teilnehmer auch
selbst überlegen, wie sie die Forschungs-
ADD-ON
In der Personalmagazin-App erhalten
Sie eine Liste der Masterstudiengänge
in HR mit Links zu den Angeboten.
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