personalmagazin 11/15
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MANAGEMENT
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NEWS
Unter dem reißerischen Titel „Der
Coaching-Wahn“ hat 3-Sat einen Film
ausgestrahlt, der sich mit schwarzen
Schafen in der Coaching-Szene aus-
einandersetzt. Darin werden Schar-
latane als solche vorgeführt und das
Prinzip Coaching infrage gestellt. Zu
Wort kommen Wissenschaftler wie
Professor Uwe P. Kanning, die Belege
für die Wirkung von Coaching-Maß-
nahmen einfordern. Ein Appell an die
Anbieter, ihre Konzepte offenzulegen.
Manchem TV-Kritiker war der Film aber
zu einseitig.
Coaching-Wahn
NACHGESCHAUT
Führung
Wer Mitarbeiter binden will, sollte auf eine gute Mitarbeiterführung achten. Dabei passieren aber laut 200 befragten Perso-
nalern noch zu viele Fehler. Darum setzt sich offenbar die Überzeugung durch, dass die Führungskultur im Unternehmen geändert werden
muss, zeigt die Umfrage von Robert Half: Etwa zwei Drittel der befragten Unternehmen ändern gerade ihre Führungskultur oder planen dies.
Bildung
Bei der beruflichen Weiterbildung gibt es in Deutschland große regionale Unterschiede. Das zeigt eine Studie der Bertelsmann-
Stiftung: Die Extreme sind das Emsland, wo nur sechs Prozent der Menschen Weiterbildungsangebote nutzen, und Würzburg mit 19 Prozent.
Motivation
Eine Studie von EY bescheinigt älteren Mitarbeitern eine höhere Motivation als ihren jungen Kollegen: Demnach berichten
40 Prozent der Mitarbeiter 61 plus davon, bei der Arbeit hochmotiviert zu sein. Bei den 21- bis 30-Jährigen sind dies nur 32 Prozent, bei den
unter 20-Jährigen sogar nur 26 Prozent. Insgesamt wurden 2.212 Arbeitnehmer in Deutschland befragt.
NEWS DES MONATS
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Ausbildung für Flüchtlinge
M
eist gut qualifiziert: Dieses Bild zeichnet eine Befragung des Bundes
amts für Migration und Flüchtlinge von den ankommenden Flücht
lingen – vor allem jenen aus Syrien. Danach ist ein Großteil der
Flüchtlinge gut oder sehr gut gebildet. Zudem sind über die Hälfte der rund
218.221 Asylsuchenden, die Deutschland seit Ende Juli aufgenommen hat,
dem Bericht zufolge unter 30 Jahre alt. Einige Arbeitsmarktexperten sehen
nun die Chance, die Flüchtlinge über eine Ausbildung zu integrieren. Im
Gespräch ist eine ein- bis zweijährige teilqualifizierende Berufsausbildung:
„Wir können nicht alle Flüchtlinge zu Mechatronikern ausbilden, aber für teil
qualifizierte Landschaftsgärtner oder Helfer in der Alten- und Krankenpflege
könnte es am deutschen Arbeitsmarkt viel Potenzial geben“, erklärte dazu
Ludger Wößmann, Leiter des Ifo-Zentrums für Bildungsökonomik. Die DGB-
Vorsitzende Elke Hannack kritisierte diesen Vorschlag allerdings sogleich.
Flüchtlinge dürften nicht als billige Arbeitskräfte ausgebeutet werden, indem
sie Auszubildende zweiter Klasse werden.
Die Agentur für Arbeit ist gefordert, Qualifikationen der Flüchtlinge zu erfassen.
VIDEO
In der Personalmagazin-App können
Sie den 3-Sat-Film mit dem Titel „Der
Coaching-Wahn“ ansehen.
© 3SAT
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