personalmagazin 12/2015 - page 55

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12/15 personalmagazin
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
persönlich für den Erfolg des Unterneh­
mens verantwortlich fühlt. Auf lange
Sicht fördert die Aktienbeteiligung die
Eigentümerkultur, denn sie motiviert
die Beschäftigten zu verantwortungsbe­
wusstem und weitsichtigem Handeln.
Die Herausforderung beim Aufbau
der Aktienkultur besteht darin, die Fak­
toren im Detail zu verstehen, die auf
persönlicher Ebene die Teilnahme an
dem Aktienprogramm beeinflussen. Aus
diesem Grund wurde das „Equity Cul­
ture Enhancement 2.0 Project“ (ECE-2.0-
Projekt) ins Leben gerufen. Ausgehend
von den ermittelten Faktoren für die Teil­
nahme beziehungsweise Nichtteilnahme
der Beschäftigten wurde eine möglichst
effiziente Kommunikationsstrategie de­
finiert, um diesen gezielt zu begegnen.
Das ECE-2.0-Projekt wurde von einem
interdisziplinären Team mit Experten
aus der Unternehmenszentrale und den
beteiligten Pilotländern getragen und
zudem von der Universität Göttingen als
unabhängigem Partner unterstützt.
Beim ECE-2.0-Projekt kam ein vier­
stufiger Prozess zur Anwendung (siehe
Abbildung auf Seite 54), um präzise auf
die lokalen Bedürfnisse abgestimmte
Kommunikationsmaßnahmen zu entwi­
ckeln. Nachfolgend werden das Projekt
und der zugrunde liegende vierstufige
Prozess anhand der Ergebnisse aus Ma­
laysia, einem der Pilotländer, dargestellt.
Analysephase
In der ersten Phase des Prozesses
wurden alle relevanten Daten für die
Pilotländer erfasst. Zunächst wurden
mittels einer Mitarbeiterbefragung
der Bekanntheitsgrad des Aktienpro­
gramms sowie die empfundene Effekti­
vität der bisherigen Kommunikations­
maßnahmen erhoben. Die individuellen
Faktoren, welche die Teilnahme am
Aktienprogramm beeinflussen, wurden
ebenfalls analysiert.
Im Anschluss an die Mitarbeiterbe­
fragung folgte eine detaillierte Ana­
lyse der teilnehmenden Pilotländer,
um zielgruppenorientierte Kommu­
nikationsmaßnahmen zu entwickeln.
Beispielsweise wurden demografische
Daten, das Grundgehalt und die kul­
turelle Vielfalt im Land analysiert. Die
Ergebnisse dieser Länderanalyse und
der Befragung sowie die aktuellen Teil­
nahmequoten bildeten die Basis für die
Einordnung der Länder in ein Kommuni­
kationsmodell.
Das Kommunikationsmodell (siehe
Abbildung auf Seite 56) beschreibt, wel­
che Phasen bei der Etablierung einer
Aktienkultur durchlaufen werden. Es
zeigt, dass die Beschäftigten durch Infor­
mation, Interaktion und Integration mit
der Zeit die Aktienkultur immer besser
verstehen und letztlich aktiv leben und
dass Kommunikation dazu beiträgt, die
nächste Phase zu erreichen. Je nachdem,
in welcher Phase sich die Zielgruppe be­
findet, sind unterschiedliche Inhalte und
Kommunikationsmaßnahmen sinnvoll.
Für Malaysia hieß dies konkret, dass
der Standort der Interaktionsphase zu­
zuordnen war. Denn der Bekanntheits­
grad des Aktienprogramms war bereits
relativ hoch. Die Teilnahmequote ist
während früherer ECE-Aktivitäten spür­
bar angestiegen und daher auf einem
recht hohen Niveau. Die Beschäftigten
stammen zudem aus verschiedenen Kul­
turen und Aktieninvestitionen sind ver­
gleichsweise weit verbreitet.
Definitionsphase
In der zweiten Phase wurden die Kommu­
nikationsmaßnahmen für die Pilotländer
definiert. Unter zentraler Leitung entwi­
ckelten die lokalen Teams in den beteilig­
ten Ländern verschiedene kommunika­
tive Aktionen, um die Eigentümerkultur
langfristig voranzubringen.
Der emotionale
Aspekt war wichtig
bei der Ansprache
der Mitarbeiter in
Malaysia.
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