personalmagazin 12/2015 - page 43

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RUTH LEMMER
ist freie Journalistin in
Düsseldorf.
hervorragend“, sagt Personalleiterin
Katharina Benson, die den Kontakt zur
HAA hält, und ergänzt gelassen: „Wie bei
Menschen ohne Beeinträchtigung kann
natürlich auch mal etwas schiefgehen.“
Was im norddeutschen Stadtstaat die
HAA, ist in den meisten Regionen das
Integrationsamt: Ansprechpartner für
Unternehmen und Beschäftigte. Das
Spektrum der Aufgaben beginnt beim
finanziellen Zuschuss für einen Auszu-
bildenden oder einen Mitarbeiter, wenn
wegen der Behinderung eine verminder-
te Arbeitsleistung zu erwarten ist. Die
Summen bewegen sich beimGehaltsaus-
gleich zwischen 30 und in bestimmten
Einarbeitungsphasen bis 100 Prozent.
Gebärden- und Schriftdolmetscher für
Gespräche – etwa mit der Schwerbehin-
dertenvertretung – werden gestellt. Es
gibt Zuschüsse zur Weiterbildung. Und
auch notwendige Umbauten am Arbeits-
platz oder eine persönliche Unterstüt-
zung durch einen Assistenten können
vom Integrationsamt anerkannt und
bezahlt werden. Ingenieure der Integra-
tionsämter beraten vor Ort. Finanziert
werden all diese Leistungen aus der Aus-
gleichsabgabe. 2014 setzten die Integra-
tionsämter 507 Millionen Euro für die
Inklusion schwerbehinderter Menschen
ein, davon gingen 187 Millionen Euro di-
rekt an Arbeitgeber.
Auch BASF arbeitet mit dem tech-
nischen Berater des Integrationsamtes
zusammen. „Der findet maßgeschnei-
derte Lösungen für die Gestaltung des
Arbeitsplatzes“, erklärt Nikolaus Nessel,
Firmenbeauftragter für schwerbehinder-
te Menschen beim Chemieriesen. Das
sieht so unterschiedlich aus, wie die Be-
dürfnisse der Mitarbeiter es erfordern:
Mal wird eine Vergrößerungssoftware
für Tastatur und Bildschirm installiert,
um sehgeschädigte Mitarbeiter zu unter-
stützen, mal warnen optische Signale für
die Sicherheit Hörgeschädigte. Bei allen
Umbauten und zusätzlichen Schulungen
geht es um optimale Arbeitsbedingun-
gen für eine starke Leistung.
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