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MANAGEMENT
_INKLUSION
personalmagazin 12/15
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
Art der Behinderung die entsprechende
Ausbildung zulässt. Audi-Integrations-
beauftragter Stefan Schütz erklärt: „Auch
für Jugendliche mit Handicap passen wir
teilweise deren Arbeitsplätze an.“ Er er-
gänzt: „Alle Auszubildenden werden in
der Regel nach Abschluss ihrer Ausbil-
dung übernommen.“ Die Integration von
behinderten Jugendlichen hat für ihn ei-
nen positiven Nebeneffekt: Alle Azubis
lernen Unterschiede zu berücksichtigen
und bauen ihre Teamfähigkeit aus.
Unterstützung bei der Inklusion
Unternehmen, die sich beim Thema In-
klusion engagieren wollen, können auf
eine Reihe von Unterstützern zurückgrei-
fen. Die Agentur für Arbeit, die Integrati-
onsämter und eine Reihe von Initiativen
helfen weiter, darunter die Hamburger
Arbeitsassistenz (HAA). Die gemeinnüt-
zige GmbH wurde als Verein von der
Landesarbeitsgemeinschaft Eltern für In-
klusion in den 1990er-Jahren gegründet,
als Modellversuch von der Europäischen
Union und dem Hamburger Integrations-
amt gefördert und übernimmt heute vor
allem die Aufgabe, den Übergang ins Ar-
beitsleben zu begleiten und den Weg aus
Behindertenwerkstätten auf den ersten
Arbeitsmarkt zu ebnen.
Der Outdoor-Ausrüster Globetrotter
gehört zu den Kooperationspartnern der
HAA. In der Zentrale in Hamburg hat
er in der Logistik und in der Poststel-
le Menschen mit Handicap eingestellt.
Eine Mitarbeiterin, die die Post ver-
teilt, ist fast blind. An der Ablage sind
Schilder mit Brailleschrift befestigt. Die
Wege und Kollegen in den Büros kennt
sie. Nach dem Umzug der Zentrale in
ein neues Gebäude beantragte die HAA
erfolgreich Zusatzstunden, weil die seh-
behinderte Frau mehr Zeit benötigte, bis
sie gelernt hatte, welche Arbeitswege sie
zu den Büros gehen muss und wo nun
die Postkörbe stehen. Die Kosten trug
das Integrationsamt: Der Arbeitgeber
soll keinen Nachteil durch die Beschäf-
tigung von Mitarbeitern mit Handicap
haben. „Die Integration funktioniert
SCHWERBEHINDERTE BESCHÄFTIGTE 2013
QUELLE: BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT
Der BIH-Jahresbericht 2015 legt nahe, dass bislang Menschen, die mit Behinderung ins
Arbeitsleben starten, noch selten integriert werden.
Insgesamt
(986.724)
Männer
(552.316)
Frauen
(434.408)
Nach Alter
unter 15 Jahre
5
**
**
15 bis unter 20 Jahre
1.963
1.266
696
20 bis unter 25 Jahre
11.230
6.471
4.759
25 bis unter 30 Jahre
20.655
11.128
9.527
30 bis unter 35 Jahre
31.049
16.591
14.458
35 bis unter 40 Jahre
42.409
22.699
19.709
40 bis unter 45 Jahre
79.753
42.987
36.766
45 bis unter 50 Jahre
149.596
81.206
68.390
50 bis unter 55 Jahre
211.245
115.822
95.422
55 bis unter 60 Jahre
254.411
143.563
110.847
60 Jahre und älter
184.388
110.566
73.822
Keine Zuordnung möglich
22
**
**
Nach Personengruppe
Auszubildende
6.730
4.012
2.718
Schwerbehinderte Menschen
823.862
458.428
365.434
Gleichgestellte Menschen
152.276
86.025
66.250
Sonstige Personen
3.857
3.851
5
Keine Zuordnung möglich
**
**
**
* Statistik aus dem Anzeigeverfahren gemäß § 80 Abs. 2 SGB IX – Arbeitgeber mit 20 und mehr Arbeitsplätzen, Deutschland (Gebietsstand März 2015),
Jahresdurchschnittswert 2013
** Aus Datenschutzgründen und Gründen der statistischen Geheimhaltung werden Zahlenwerte von 1 oder 2 und Daten, aus denen rechnerisch auf einen
solchen Zahlenwert geschlossen werden kann, anonymisiert.
LINKTIPPS
Unter diesen Links finden Sie nützliche Informationen und Tipps zur Beschäftigung
von Mitarbeitern mit Behinderung.
Angebot des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales für Menschen mit Behinderun-
gen, Angehörige, Verwaltungen und Unternehmen:
Informationen rund ums Thema „Behinderungen“ von der Stiftung My Handicap, unter
anderem mit Expertenforen und Chatfunktion:
Videoportal von Bertelsmann mit Clips und Livestreamangeboten für und über Men-
schen mit Behinderungen:
Infoseite der BIH, unter anderem mit Publikationen und weiterem Infomaterial für
Arbeitgeber (zu finanziellen Zuschüssen et cetera):