CONTROLLER Magazin 1/2016 - page 73

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diversen Abteilungen des Konzerns und der
Zentrale zur Verfügung gestellt oder abgerufen
(siehe Abbildung 1).
Bei den für das Beteiligungsmanagement we-
sentlichen
Informationen unterscheidet
man
zwischen einerseits Stammdaten
und andererseits Bewegungsdaten der
Unternehmen.
Um diesbezügliche Informa-
tionen für Meldungen, Auswertungen oder an-
dere Abteilungen vorhalten zu können, setzen
viele Unternehmen
eine Software für Betei-
ligungsmanagement ein.
Zugleich verwalten
jedoch noch immer zahlreiche Unternehmen
ihre Beteiligungen ohne eine solche professio-
nelle Lösung mit Hilfe von Eigenentwicklun-
gen, Excel-Dateien oder Access-Datenban-
ken. Dabei können durch den Einsatz einer Be-
teiligungsmanagement-Software die Prozesse
im Beteiligungsmanagement wirksam unter-
stützt und die Datenqualität erheblich verbes-
sert werden. Zudem lassen sich so die häu-
figsten
Ursachen für eine schleppende In-
formationsbereitstellung in einem Kon-
zern vermeiden
, als da sind:
·
Heterogene Datenqualität von Beteiligungs-
informationen aufgrund der zahlreichen be-
teiligten Konzernabteilungen und deren un-
terschiedliche Qualitätsansprüche (siehe Ab-
bildung 1);
·
Redundante Datenhaltung ebenfalls wegen
der Vielzahl eingebundener Abteilungen (sie-
he Abbildung 1);
·
Unterschiedliche Formate der Datenbereit-
stellung erschweren sowohl Auswertungen
als auch eine Datenkonsolidierung;
·
Keine verbindlichen Prozesse für die Infor-
mationsbereitstellung und -freigabe;
·
Die Erfassung von Änderungen erfolgt nicht
umgehend, sodass ein aktueller Informa-
tionsstatus entweder überhaupt nicht oder
nur schwer verfügbar ist.
Aber selbst die Vermeidung dieser Problem-
quellen garantiert noch nicht schnelle und voll-
ständige Informationen zu allen Beteiligungen;
vielmehr wird dadurch erst die Grundlage für
die Pflege sämtlicher Beteiligungsinformatio-
nen gelegt. Um jedoch sicherzustellen, dass
die benötigten Daten zeitgerecht und in der ge-
wünschten Qualität verfügbar sind, müssen zu-
vor organisatorische Strukturen geprüft und
gegebenenfalls angepasst oder neu gebildet
werden.
Hiermit sind insbesondere
Prozesse gemeint,
die direkt mit der Informationsbereitstel-
lung und -verifizierung zu tun haben
und
potenziell zu beider Effizienz beitragen können.
Betroffenen Konzernen bieten sich hier folgende
Alternativen:
·
Bereitstellung von Beteiligungsinformationen:
-
Zentrale Pflege,
-
Dezentrale Pflege;
·
Verifizierung von Beteiligungsinformationen:
-
Direkte Datenfreigabe,
-
Datenfreigabe mit Genehmigungsschritten
(N-Augen-Prinzip).
Bereitstellung von Beteiligungs-
informationen: zentrale Pflege
Die Pflege der Unternehmensdaten von Beteili-
gungen erfolgt zentral durch eine Abteilung
oder einen Konzernbereich. Die Informationen
zu den Beteiligungsgesellschaften werden bei
dieser Variante nicht direkt im Beteiligungsma-
nagement-System erfasst, sondern außerhalb
des Systems an die zentrale Bearbeitungsstelle
im Konzern übergeben. Dies bedeutet: Die ein-
zelnen Tochterunternehmen haben weder Zu-
Abb. 1: Beteiligungsinformationen in Unternehmensgruppen
CM Januar / Februar 2016
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