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          des Strategie-Kompasses abgeleitet.
        
        
          Herr Müller (Leiter R&D) wurde als Ver-
        
        
          antwortlicher benannt.
        
        
          ·
        
        
          Bis zum nächsten SK-Meeting besprach
        
        
          sich Herr Müller dann mit den Fachberei-
        
        
          chen Marketing, Vertrieb, etc. Zusammen
        
        
          entwickelten sie einen cross-funktionalen
        
        
          Aktionsplan für „seine“ strategische Prio-
        
        
          rität, die er nun zusätzlich zu seiner Funk-
        
        
          tion verantworten wird.
        
        
          ·
        
        
          Ergänzend zu dem ausgereiften Kenn-
        
        
          zahlensystem des Unternehmens hat er
        
        
          mit Controlling drei weitere Kennzahlen
        
        
          „Targets-to-Improve“ (TTI) definiert:
        
        
          Durchlaufzeit der R&D-Projekte von der
        
        
          Idee bis zur Einführung, prognostizierter
        
        
          Umsatz-Wert der R&D-Projekte ab Pha-
        
        
          se XY bis zur Einführung. Kosten der
        
        
          R&D-Projekte an Phase xy bis zur Ein-
        
        
          führung. Im Team und mit Controlling
        
        
          werden dazu die Berechnungsdetails und
        
        
          die bisherigen Werte diskutiert und bis
        
        
          Ende Dezember festgelegt.
        
        
          ·
        
        
          Auf dem dritten SK-Meeting Anfang Ok-
        
        
          tober stellte Herr Müller dann seinen Ak-
        
        
          tionsplan und seine Kennzahlen vor. Die-
        
        
          se wurden unter den Führungskräften im
        
        
          Kontext der anderen Aktionspläne inten-
        
        
          siv diskutiert, angepasst und am Ende
        
        
          gemeinsam verabschiedet.
        
        
          ·
        
        
          Diese Festlegungen setzte Herr Müller in
        
        
          seiner Personal- und Budgetplanung um.
        
        
          ·
        
        
          Nun beginnt das neue Jahr: Im ersten SK-
        
        
          Meeting des neuen Jahres stellt Herr Mül-
        
        
          ler seine Zielwerte für jedes TTI vor. Diese
        
        
          gelten als „stretch“ für das ganze Unter-
        
        
          nehmen – nach Rücksprache mit der Un-
        
        
          ternehmensleitung.
        
        
          ·
        
        
          Jeden Monat wird Herr Müller nun über
        
        
          seine TTI und seinen Aktionsplan im SK-
        
        
          Meeting berichten. Bei SOLL-IST-Abwei-
        
        
          chungen wird er sich vor dem SK-Meeting
        
        
          auf die Suche nach ad-hoc-Lösungen und
        
        
          nach systemischen Lösungen machen. Im
        
        
          SK-Meeting wird er sich mit seinen Füh-
        
        
          rungskollegen zu der Umsetzung der stra-
        
        
          tegischen Prioritäten abstimmen.
        
        
          Diese Phase der Festlegung der strategischen Pri-
        
        
          oritäten besteht in der Praxis aus einer Reihe von
        
        
          sehr intensiven Besprechungen unter den Füh-
        
        
          rungskräften. Die Führungskräfte legen sich ge-
        
        
          meinsam und verbindlich auf die drei bis sieben
        
        
          strategischen Prioritäten fest, die für das ganze
        
        
          Unternehmen cross-funktional gelten. Diese Prio-
        
        
          ritäten bestimmen den Fokus des Unternehmens,
        
        
          der Menschen, der Führung und der Budgets.
        
        
          Phasen 6, 7 und 8:
        
        
          Von den Prioritäten zur Verantwortlichkeit
        
        
          Im Rahmen des SK übernimmt genau eine
        
        
          Führungskraft die Verantwortung (8.) für je
        
        
          eine strategische Priorität. Sie verantwortet die
        
        
          Entwicklung eines Aktionsplans (6.) für die
        
        
          Umsetzung. Sie verantwortet passend dazu die
        
        
          Entwicklung von spezifischen Kennzahlen als
        
        
          „Targets-to-Improve“ (TTI), die den Aufbau und
        
        
          die Wirkung der strategischen Priorität messen
        
        
          (7.). In dem Aktionsplan und mit den Kenn-
        
        
          zahlen bindet die Führungskraft die anderen
        
        
          Führungskräfte pro-aktiv ein.
        
        
          Das folgende Praxisbeispiel illustriert, dass die
        
        
          Führungskräfte andere Organisationseinheiten
        
        
          des Unternehmens im Rahmen des SK einbin-
        
        
          den. Da die strategischen Prioritäten in der Re-
        
        
          gel „quer“ über die Organisationsstruktur lie-
        
        
          gen, wird die Zusammenarbeit der Führungs-
        
        
          kräfte geradezu vom SK-Modell erzwungen.
        
        
          
            Strategie-Kompass –
          
        
        
          
            Der Ablauf in der Praxis
          
        
        
          ·
        
        
          Das Unternehmen Meier & Söhne AG hat
        
        
          über den Sommer hinweg in zwei Klau-
        
        
          surtagungen die Strategie der kommen-
        
        
          den Jahre erarbeitet. Nun beginnt die Um-
        
        
          setzung der Strategie mit dem Strategie-
        
        
          Kompass (SK).
        
        
          ·
        
        
          Im ersten SK-Meeting Anfang Septem-
        
        
          ber wurde diese Strategie mit konkreten
        
        
          KPI‘s für das folgende und die drei kom-
        
        
          menden Jahre quantifiziert.
        
        
          ·
        
        
          In zweiten SK-Meeting Mitte September
        
        
          wurden daraus die sechs strategischen
        
        
          Prioritäten des Unternehmens im Sinne
        
        
          Die Mechanik und die Phasen zusammen mit
        
        
          der Philosophie führen zu einer
        
        
          umfassenden
        
        
          Vernetzung
        
        
          im Unternehmen
        
        
          auf horizontaler
        
        
          Ebene.
        
        
          Die kurz erläuterte Kaskadierung von
        
        
          oben nach unten führt zu einer
        
        
          vertikalen Ver-
        
        
          netzung
        
        
          im Unternehmen.
        
        
          
            Kaskadierung und Rotation
          
        
        
          
            im SK-Modell
          
        
        
          Jede strategische Priorität wird von der oberen
        
        
          Ebene Eins (Ebene 1) auf die bestehenden
        
        
          Organisationseinheiten des Unternehmens her-
        
        
          untergebrochen, sofern diese fachlich beteiligt
        
        
          sind. Dies wird Rotation genannt (Ebene 2).
        
        
          Ebene Zwei arbeitet die strategischen Prioritä-
        
        
          ten in Unter-Prioritäten aus. Sie arbeitet dazu
        
        
          den Aktionsplan der Ebene eins weiter aus und
        
        
          spezifiziert die Targets-to-Improve (TTI). Auf
        
        
          Ebene Zwei darf keine, nicht mit Ebene Eins ver-
        
        
          bundene, neue Priorität kreiert werden. Dieses
        
        
          Vorgehen sichert die Fokussierung des Unter-
        
        
          nehmens im Vertikalen und Horizontalen auf die
        
        
          Strategie und auf die abstimmten strategischen
        
        
          Prioritäten.
        
        
          Je nach Größe und Struktur des Unternehmens,
        
        
          kann diese Rotation fortgesetzt werden. Dabei
        
        
          werden die strategischen Prioritäten weiter
        
        
          „verfeinert“, die TTI detailliert und die Aktions-
        
        
          pläne weiter spezifiziert. Auf den nachgelager-
        
        
          ten Ebenen werden keine eigenständigen Priori-
        
        
          täten zugelassen, die Ressourcen oder Budgets
        
        
          verbrauchen und von den gemeinsam beschlos-
        
        
          senen Strategien abweichen könnten.
        
        
          Dieser SK-Rotations-Prozess stellt sicher,
        
        
          dass
        
        
          die Umsetzung der Strategie von der obers-
        
        
          ten bis zur operativen Ebene inhaltlich klar,
        
        
          eindeutig messbar und ohne „Ausfransen“
        
        
          erfolgt.
        
        
          
            Jahreszyklus des SK-Modells
          
        
        
          Der SK wird zyklisch jedes Jahr aus dem Stra-
        
        
          tegie-Prozess heraus weiter fortgeschrieben. Er
        
        
          wird mit der mittelfristigen Planung und dem
        
        
          Budget-Prozess verknüpft. Auch die Prozesse
        
        
          des Personalmanagements werden verbunden.
        
        
          Daraus ergibt sich eine konkrete Phasen-Emp-
        
        
          fehlung für die Praxis im Jahreszyklus.
        
        
          
            CM Januar / Februar 2016