rem
Investitionsvolumen
bevorzugt wer-
den, nur weil diese betragsmäßig (vorerst)
ein geringeres Investitionsvolumen binden.
Andererseits sollte vermieden werden, dass
zu zahlreiche kleinvolumige Investitionen die
verfügbaren Ressourcen ausdünnen bzw.
eine zu starke
Streuung
die Investitionsmit-
tel schlussendlich übersteigt.
Mineralölunternehmen nutzen generell die
vier Kennzahlen
Amortisationsdauer, Netto-
barwert, interner Kalkulationszinssatz
und Effizienzgrad der Investition
nebenein-
ander, da keine der Kennzahlen alle genannten
Kriterien in vollem Ausmaß erfüllt. Umso be-
deutender ist eine ganzheitliche und fallge-
rechte Betrachtung anhand unterschiedlicher
Kennzahlen. Diese vier Kennzahlen werden
nachfolgend kurz erläutert und bezüglich ihrer
Eignung zur Projektbewertung in der Energie-
wirtschaft beurteilt.
I. Amortisationsdauer
(Payback period, Rückzahlungsperiode,
Kapitalrückflussdauer)
Die Amortisationsdauer zeigt an, ab welchem
Zeitpunkt der akkumulierte Cash Flow erstma-
lig positiv wird und kann anhand des akkumu-
lierten
nicht-diskontierten
oder des akkumu-
lierten
diskontierten
Cash Flows errechnet
werden. Letzteres ist die konservativere Dar-
stellungsweise, da sowohl der niedrigere Zeit-
wert zukünftiger Rückflüsse als auch das Risiko
durch die Diskontierung mit den risikoange-
passten Kapitalkosten berücksichtigt wird. Die
Amortisationsdauer eignet sich als Risikokenn-
zahl dadurch, dass einerseits die Dauer der Ka-
pitalbindung ermittelt wird und andererseits
über den Diskontierungszinssatz Risikoaspekte
in die Berechnung der Rückzahlungsperiode
einfließen können (für den Fall der Nutzung dis-
kontierten Cash Flows). Die Kennzahl ignoriert
die weitere Cash-Flow-Entwicklung nach dem
Erreichen der Amortisationsdauer (z. B. negative
Cash Flows für Rückbaukosten) und trifft daher
keine Aussage, wie es um die Profitabilität der
Investition über den gesamten Betrachtungs-
zeitraum bestellt ist. Damit kann sie auch nur
begrenzt zu Aktivitäts- (wie z. B. monetäre Be-
wertungen von Make-or-Buy-Entscheidungen)
bzw. Projektvergleichen herangezogen werden.
II. Nettobarwert (Net present value)
Der Nettobarwert als Barwert aller zukünftigen
Freien Brutto-Cash-Flows (vor Finanzierung,
nach Steuern, nach Investitionen in Anlage- und
Umlaufvermögen) ist jene Kennzahl, die am bes-
ten die
absolute Wertschaffung
eines Projek-
tes zeigt, da sie die Cash Flows in ihrer absoluten
Höhe und über den gesamten Betrachtungszeit-
raum hinweg betrachtet. Risikoaspekte können
ebenfalls über den Diskontierungszinssatz abge-
bildet werden. Der Nettobarwert ermöglicht auch
den Vergleich unterschiedlich langer Projektlauf-
zeiten zu einem gemeinsamen Bewertungsstich-
tag. Die
Nachteile
des Nettobarwerts zeigen
sich, sobald man
Vergleiche bzw. eine Rei-
hung
von Aktivitäten anstellen will: Da der Netto-
barwert die positiven und negativen Cash Flows
aggregiert, kann die Kennzahl per se keine Aus-
sage darüber liefern, wie viel Kapital gebunden
bzw. welcher positive Cash Flow dadurch gene-
riert wird. Abbildung 5 vergleicht zwei Projekte,
die beide in einem identischen Nettobarwert re-
sultieren, wobei jedoch Projekt #2 das zehnfache
Investitionsvolumen im Vergleich zu Projekt #1
bindet.Häufig auftretende Fehlerquelle bei der
Nettobarwertermittlung ist, dass die zugrunde-
liegende Cash-Flow-Datenreihe und der darauf
angewandte Diskontierungssatz nicht passend
zueinander sind. Beispielsweise kann auf eine
nominelle, „vor Steuer“ Cash-Flow-Datenreihe
nur ein nomineller, „vor Steuer“-Diskontierungs-
satz angewendet werden.
III. Interner Kalkulationszinssatz
(internal rate of return)
Der Vorteil des internen Kalkulationszinssatzes
ist seine
Vergleichbarkeit mit anderen alter-
nativen Verzinsungsformen
. Der Kalkulati-
onszinssatz ist allerdings dahingehend limi-tiert,
dass die Wertschaffung der Investition nicht in
Absolutwerten erfasst wird. Ein interner Kalku-
lationszinssatz von 10% sagt aus, dass 10%
des Cash Flows aus dem Projekt als Verzinsung
entnommen werden können und dennoch die
Amortisation des Projektes weiterhin gewähr-
leistet bleibt, ohne jedoch eine Aussage über die
zugrundeliegende Verzinsungsbasis zu treffen.
Abbildung 6 zeigt, dass interner Kalkulations-
zinssatz und Nettobarwert sogar gegenläufi-
Mit
Leichtigkeit
weiter
kommen.
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CM Mai / Juni 2015