CONTROLLER Magazin 03/2015 - page 26

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Kenngrößen werden in SAP B1 über Dimensio-
nen dargestellt, die in allen Belegen auswählbar
sind und bei Buchung mitgebucht werden. Es
ist hierbei möglich, die Kosten über Vertei-
lungsschlüssel auf mehrere Kostenstellen zu
verteilen.
So erhält man eine Differenzie-
rung zwischen den der Kostenstelle direkt
zuordbaren und den auf mehrere Kosten-
stellen verteilten Kosten.
Hierzu erlaubt SAP
B1 die Definition von Aufteilungsregeln für die
Verteilung primärer Gemeinkosten.
Liquiditätsplanung / Cash-Flow-Analyse
Für einen Überblick über den Finanzstatus und
die zur Verfügung stehenden liquiden Mittel
stellt SAP B1 einen Cash-Flow-Bericht, der auf
Basis aller Einnahmen und Aufwendungen
(z. B. Kundenforderungen, Kreditorenverbind-
lichkeiten) die Liquidität des Unternehmens
analysiert und auch direkt einen Eingriff ins
operative Geschäft ermöglicht, zur Verfügung.
Der Bericht enthält Informationen über die
Liquidität des Unternehmens, die nicht aus der
Gewinn- und Verlustrechnung ersichtlich sind.
Da sich die Analyse auch auf schwebende
Transaktionen bezieht, wird es dem Unterneh-
men möglich, zukünftige Zahlungsschwierig-
keiten frühzeitig zu erkennen und entspre-
chend gegenzusteuern.
Erfahrungen des Einsatzes von
SAP Business One
Da SAP zumeist mit dem komplexen SAP R/3
bzw. SAP ERP assoziiert wird, ist SAP B1 bei
vielen KMUs noch relativ unbekannt. In den
letzten Jahren hat dieses System jedoch eine
verstärkte Aufmerksamkeit erfahren und ist mit
weltweit über 43.000 Installationen und ca.
1Mio. Anwendern heute in Teilen verbreiteter als
das SAP ERP. Eine intuitive Benutzeroberfläche,
verbunden mit einer kurzen Einführungszeit,
führte zu einer sprunghaften Verbreitung des
Systems. Die Einführung inkl. Schulungen, Pro-
zessaufnahmen, Customizing, Tests etc. dauert
i.d.R. zwischen sechs und zwölf Monaten; klei-
ne Projekte können schneller durchgeführt
werden. Gleichzeitig verfolgt das System nicht
den Anspruch, die Unternehmensprozesse in
allen Variationen abzubilden. Dies führt einer-
seits zu einem stringenten Auftragsabwick-
lungsprozess, andererseits muss in sekundären
Prozessen auf Funktionalität verzichtet werden;
so ist bspw. im Standard die innerbetriebliche
Leistungsverrechnung nicht vorgesehen.
Die Beratungspraxis zeigt, dass für die Ziel-
gruppe der KMUs die Funktionalität im Rech-
nungswesen und Controlling-Bereich ausreicht,
indem der Nutzen von Controlling-Berichten
und Analysen auf Basis des integrierten Sys-
tems überwiegt, da weitreichendere Funktio-
nen dann aufgrund von personellen Engpässen
ggfs. kaum genutzt werden. Dabei bietet SAP
B1 gerade für den Einsatz im Rechnungswesen
und Controlling oft Vorteile gegenüber hetero-
genen Systemlandschaften mit Schnittstellen
zur Finanzbuchhaltung. Kosten für den Einsatz
von Steuerberatern werden in vielen Fällen
reduziert, da das System einen Großteil der
Buchungen selbständig über eine vordefinierte
Kontenfindung durchführt und damit aufwen-
dige manuelle Buchungen vermieden werden.
Neben dem vorrangig intendierten Einsatz in
KMUs findet das System auch im Konzernver-
bund Anwendung. Unternehmen mit Konzern-
strukturen setzen SAP B1 weltweit in Vertriebs-
gesellschaften ein. Neben dem eigentlichen
Einsatz eines ERP-Systems hat dies für die da-
tenbasierten Methoden des Rechnungswesens
und Controllings den Vorteil der
Verfügbarkeit
Abb. 8: Cash-Flow-Bericht und Liquiditätsstatus (Quelle: SAP)
Integriertes Rechnungswesen und Controlling im Mittelstand
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