PM spezial bAV 04/2016 - page 21

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Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
04/16 spezial bAV
ben für öffentliche Ausschreibungen.)
Im Anschluss wird ein ausführlicher
Fragebogen („Request for Proposal“, RfP)
erarbeitet. Dieser erfragt beispielsweise
Informationen zum Anbieter im Allge-
meinen und dem ausgeschriebenen
Produkt. Ferner werden oftmals Muster-
berechnungen angefordert und unter
anderem Informationen zur Höhe aller
Kosten, zu den Administrationsstan-
dards, zur Größe und Zusammensetzung
des Betreuungsteams und zu den Quali-
tätssicherungsprozessen erbeten.
Mittels eines Begleitschreibens,
welches die Rahmendaten des Ausschrei-
bungsprojektes, die Frist für die Ange-
botsabgabe und einen Ansprechpartner
für Rückfragen nennt, wird das RfP an
sprichwörtlich im Detail. Im Rahmen
einer sorgfältigen Anbieterauswahl soll-
te daher evaluiert werden, welcher An-
bieter die unternehmensindividuellen
Zielvorstellungen, auch in Bezug auf das
Preis-/Leistungsverhältnis, erfüllt.
Vor Beginn der eigentlichen Anbie-
terauswahl sollte zunächst heraus-
gearbeitet werden, welche Ziele das
Unternehmen mit der bAV und dem
Finanzierungsinstrument verfolgt. So
sollte insbesondere entschieden werden,
ob die bAV-Verpflichtung auf eine exter-
ne Versorgungseinrichtung ausgelagert
oder die bAV-Verpflichtung mittels eines
Kapitalanlage- oder eines Versicherungs-
produktes abgesichert werden soll. Von
dieser Entscheidung ist abhängig, welche
Anbieter überhaupt für die Ausschrei-
bung infrage kommen. Ferner führt sie
insgesamt zu einer besseren Strukturie-
rung der Anbieterauswahl, da von Be-
ginn an der Kreis möglicher Anbieter auf
eine vernünftige Anzahl reduziert wird
und sichergestellt wird, dass nicht „Äpfel
mit Birnen“ verglichen werden.
Nachdem der Rahmen für die Anbie-
terauswahl abgesteckt ist, wird zunächst
eine Liste mit möglichen Anbietern
(„Long-List“) erstellt. Basierend auf dieser
Liste entscheidet das Unternehmen, wel-
che Anbieter einbezogen werden sollen.
Es entsteht die sogenannte „Short-List“,
die die vom Unternehmen präferierten
Anbieter nennt. (Bei öffentlich recht-
lichen Unternehmen gelten die Vorga-
Der Kreis der poten-
ziellen Anbieter wird
eingegrenzt, wenn zu
Beginn geklärt ist, wel-
che Ziele mit der bAV
und ihrer Finanzierung
verfolgt werden.
QUELLE: KPMG AG, 2016
ABLAUF EINER ANBIETERAUSWAHL
Erstellung
Anbieter-Long-
und Short-List
Erstellung des
Anbieter-Frage-
bogens („RfP“)
Versand
des RfP an
Anbieter der
Short-List
Auswertung
der RfP
Anbieter-Präsentation
Kick-off
Auswahl
des
Anbieters
© VSTOCK LLC/TETRA IMAGES/CORBIS
Auch wenn es nicht der
Bund für´s Leben ist – die
Partnerschaft mit dem Vor-
sorgeanbieter ist langfristig
und sollte deshalb vorher
sorgfältig geprüft werden.
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