HR-Software-Kompendium - page 17

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Bei Fragen wenden Sie sich bitte an
spezial Softwarekompendium 2017
D
er Markt für HCM-Software ist
intransparent, die Mehrzahl
der Unternehmen tut sich
schwer, unternehmensbezo-
gene Geschäftsdaten in der DACH-Regi-
on preiszugeben. Börsennotierte Player
wie IBM, Workday oder SAP veröffent-
lichen aus börsenrechtlichen Gründen
keine Zahlen zu regionalen Teilmärkten,
inhabergeführte mittelständische Unter-
nehmen wollen sich nicht in die Karten
schauen lassen.
Auch für die Teilnehmer des HCM-
Branchenmonitors war es deshalb
wichtig, dass die gemachten Angaben an-
onym bleiben. Daran haben wir uns auch
streng gehalten. Gleichwohl haben wir
erstmals den Versuch unternommen, die
Marktteilnehmer in einer Matrix zu clu-
stern, um mehr Transparenz im Markt
zu schaffen. Die Clusterung erfolgt
ohne Nennung der Firmennamen der
Softwareanbieter, gibt dem Leser aber
eine Orientierung, auf was er bei der
Bewertung der Anbieter zu achten hat.
In die HCM-Software Marktmatrix
wurden von den 33 Teilnehmern des
HCM-Branchenmonitors 28 HR-Soft-
warehersteller aufgenommen, die alle
hierfür relevanten Fragen vollständig
beantwortet haben.
Kriterien: Marktperformance und
Zukunftsfähigkeit der Anbieter
Die Matrix hat zwei Dimensionen:
Marktperformance und Zukunftsfähig-
keit. Für beide Dimensionen hatten wir
entsprechende Fragen im Fragebogen.
Von
Elke Singler
Transparenz auf dem Markt
ORIENTIERUNGSHILFE.
Unsere Matrix zeigt Struktur und Performance der Anbieter
von Human-Capital-Management-Software in einem bisher unübersichtlichen Markt.
ein Hersteller der Softwarekategorie
Zeitwirtschaft positioniert.
Ein Viertel der befragten Softwareher-
steller befindet sich im Segment C (links
oben). Hier ist die Marktperformance
mit gut bis sehr gut zu bewerten, das
heißt, es handelt sich bei den platzierten
Softwareanbietern um größere Unter-
nehmen mit guter bis sehr guter Ent-
wicklung des Jahresumsatzes und einer
guten bis sehr guten Kundenbasis. Die
Zukunftsfähigkeit der in Segment C Plat-
zierten ist gegenüber der Konkurrenz
in Segment A und B geringer bewertet
worden.
Der Großteil der an der Untersuchung
teilnehmenden Anbieter über alle Soft-
warekategorien hinweg ist in Segment
A positioniert – das bescheinigt ihnen
sowohl eine gute bis sehr gute Markt-
performance als auch gute bis sehr gute
Zukunftsfähigkeit.
Große Unterschiede in der Innovati-
onskraft der Anbieter visualisiert die
Marktmatrix durch die breite Streuung
in der Dimension Zukunftsfähigkeit.
Vor allem die Anbieter für Recruiting-,
Talent-Management- und E-Learning-
Software sind hier weit vorn positioniert.
Das liegt darin begründet, dass die The-
men hier weniger durch rechtliche Vor-
gaben reguliert sind und sich mit hoher
Dynamik verändern. Dazu kommt, dass
das Thema Talent inzwischen auf der
Agenda vieler CEOs steht, sodass hier
kräftig in neue Systeme investiert wird.
Bei der Marktperformance dagegen ist
die Streuung deutlich geringer. Hier be-
findensichunter denBestplatziertenHer-
steller der Softwarekategorien Entgelt/
Die Dimension „Marktperformance“
ergibt sich aus den Kriterien Unterneh-
mensgröße des Softwareherstellers, Ent-
wicklung des Umsatzes sowie Anzahl
und Zusammensetzung seiner Kunden.
Die Dimension „Zukunftsfähigkeit“
basiert auf den Kriterien „prozentualer
Anteil der Mitarbeiter im Bereich Ent-
wicklung“, „Art des Liefermodells“,
„Angebot mobiler Anwendungen“, „Be-
dienerfreundlichkeit“ sowie „Messung
der Kundenzufriedenheit“. Die Positionie-
rungderAnbieter innerhalbderMatrix er-
folgte anhanddieser neunEinzelkriterien.
Die Softwareanbieter wurden entspre-
chend ihrem umsatzstärksten Modul den
folgenden Softwarekategorien zugeord-
net:
•Entgelt/bAV
•Zeitwirtschaft
•Personaladministration
•Recruiting/Talent Management/
E-Learning
Matrixerhebung: 28 Anbieter in vier
Segmenten
Wie ist die Matrix nun zu lesen? Be-
trachten wir die Hauptmatrix auf Seite
18. Sie zeigt die Positionierung der ein-
zelnen befragten Softwareanbieter aus
den oben genannten vier Softwarekate-
gorien in vier Segmenten.
Eine Positionierung im Segment D
(links unten) bedeutet geringe Durchse-
tungsfähigkeit am Markt gepaart mit ge-
ringer Innovationskraft. Im Segment B
(rechts unten) ist die Marktperformance
ebenfalls gering, die Zukunftsfähigkeit
jedoch mit gut bis sehr gut zu bewerten.
In diesen beiden Bereichen ist jeweils
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